Das Basenbad gilt als gute Möglichkeit, um den übersäuerten Körper wieder in Balance zu bringen. Dabei kommt es natürlich auf die richtige Anwendung an. Doch wie kann man ein Basenbad am besten zu Hause selbst durchführen, wie lange dauert ein Basenbad überhaupt und was bringt es?
Diese und weitere Fragen beantwortet dir Grün&Gesund in diesem Artikel.
Was ist Übersäuerung und was sind die Folgen?
„Keine Krankheit kann in einem basischen Milieu existieren. Nicht einmal Krebs.”
Diese Feststellung traf der Nobelpreisträger Otto Warburg bereits 1932. Er stellte fest, dass die Ursache vieler Erkrankungen ein saures Milieu des Körpers ist.
Die Symptome einer chronischen Übersäuerung, auch Azidose genannt, sind nicht immer eindeutig und schwer von Symptomen anderer Erkrankungen oder von Mangelzuständen zu unterscheiden. Die häufigsten Erscheinungsformen sind jedoch folgende:
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- Müdigkeit und Antriebslosigkeit
- Appetitlosigkeit
- Hautprobleme
- Muskelschmerzen
- Kopfschmerzen
- Gelenkbeschwerden
- Konzentrationsstörungen
- Entzündungen im gesamten Organismus
- Rheumatische Erkrankungen
- Unruhezustände bis hin zu depressiven Verstimmungen
Wenn man sich umhört, haben die meisten Menschen mindestens eines dieser Symptome schon einmal verspürt. Doch wie kommt es dazu?
Durch mangelnde Bewegung, Umweltgifte, ungesunde Ernährung (zu fettig, zu salzig, zu viele tierische Produkte) und fehlendes Stressmanagement übersäuert unser Organismus irgendwann.
Überwiegend handelt es sich dabei um einen schleichenden Prozess, der mit wenigen gesundheitlichen Beschwerden beginnt. Ein übersäuerter Körper ist dann anfälliger für Krankheiten jeglicher Art, die sich im Laufe der Zeit entwickeln können.
Unser Organismus versucht, sich selbst regelmäßig von Säuren, Schlacken und anderen Abfallstoffen zu befreien und den pH-Wert in einem engen Grenzbereich zwischen 7,35 und 7,45 permanent auszutarieren.
Tabelle pH-Wert:
Die Organe und das Blut übernehmen die Hauptaufgabe bei der Entsäuerung. Ausreichend Wasser zu trinken, die richtige Atmung, sportliche Betätigung und hochwertige pflanzliche Lebensmittel helfen unseren Organen dabei, den Säure-Basen-Haushalt des Körpers auszugleichen.
Leider sind unsere Entgiftungsorgane heute jedoch häufig überlastet. Aus diesem Grund hat sich das Basenbaden als eine hervorragende Methode herauskristallisiert, unseren Körper bei der Entsäuerung zu unterstützen und in ein ausgeglichenes Milieu zurückzuführen.
So wirkt ein Basenbad auf den Körper
Durch Basenbäder ist es möglich, überschüssige Säuren im Körper zu neutralisieren. Die Säuren und Schlacken werden bei langer Badezeit durch osmotischen Druck über das größte Ausscheidungsorgan unseres Körpers, die Haut, förmlich herausgezogen. Das Basenbad ist damit ein besonders effektives Mittel für Entsäuerung und Entgiftung. Es wirkt sich positiv auf unser Wohlbefinden und besonders auf unser Hautbild aus.
Die Badezeit sollte, um den osmotischen Effekt einleiten zu können, mindestens 40 Minuten betragen, da die Säureausscheidung über die Haut erst nach ungefähr 30 bis 40 Minuten einsetzt. Durch das körperwarme, leicht alkalische Wasser öffnen sich die Poren der Haut. Säuren und Schlacken können auf diesem Weg unseren Körper verlassen.
Nach ungefähr 2 bis 3 Stunden werden dann tiefer liegende Organe entsäuert. Ab einer Badezeit von 8 bis 12 Stunden soll dann die größte Wirkung einsetzen.
Aber keine Sorge! Der Drang zum Toilettengang muss dabei nicht stundenlang unterdrückt werden. Kurze Badepausen von bis zu 15 Minuten sind ohne negativen Effekt gestattet.
Anleitung: Wie mache ich ein Basenbad selbst?
Die Vorbereitung
Zur Vorbereitung auf ein längeres Basenbad empfiehlt es sich, einige gesunde Snacks bereitzustellen. Dabei ist Snack natürlich nicht gleich Snack. Am besten eignen sich hier basische Nahrungsmittel wie frische Salate oder scharfe Gewürz- oder Gemüsesuppen, falls der kleine Hunger zwischendurch kommt.
Gewürze wie Kurkuma, Ingwer oder Koriander wirken anregend und kurbeln die Entgiftung des Körpers an. Es ist wichtig, während einer längeren Badezeit genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. So kann man das Baden bei einem leckeren grünen Kräutersmoothie, Basentee, Gemüsesäften, frischem Kokoswasser (wirkt zusätzlich entgiftend) oder stillem Wasser zelebrieren. Gesundheitslehrer Florian Sauer empfiehlt, das Fleisch von frischen Kokosnüssen zu essen.
Natürlich möchte nicht nur der Magen, sondern auch der Geist während eines Basenbades versorgt werden. Angenehm und empfehlenswert sind hier Meditationen und Entspannungsübungen, aber auch gute Musik. Jetzt ist auch die beste Gelegenheit, das Buch in die Hand zu nehmen, das man schon die ganze Zeit lesen wollte.
Aber Achtung: keine elektrischen Geräte, Handys, Laptops oder Tablets und auch keine MP3-Player mit in die Badewanne nehmen! Zum einen vertragen sich Wasser und elektrische Geräte bekanntermaßen nicht sehr gut. Darüber hinaus wollen wir die gute Entgiftungs- und Entsäuerungsarbeit des Körpers nicht durch unnatürliche Frequenzen, hochfrequente Strahlung oder elektromagnetische Felder stören.
Herstellung des Basenbades
Zuerst das Badewasser einlassen. Die Temperatur sollte dabei 37 °C nicht überschreiten, besser ist eine Temperatur von ca. 35 °C. Für ein optimales Ergebnis und den optimalen pH-Wert sollte das Wasser nicht heiß sein. Auch das Herz-Kreislauf-System würde sonst übermäßig belastet werden.
Vor dem „Sprung“ ins warme Nass muss jetzt noch der optimale pH-Wert eingestellt werden. Dazu wird ein gutes Badesalz portionsweise ins Wasser gegeben. Für ein Vollbad braucht man ungefähr 100 bis 200 Gramm des Basenzusatzes. Dann wird das Gemisch gut verrührt und der pH-Wert des Wassers mittels eines Lackmustests aus der Apotheke überprüft. Es muss ein Wert von mindestens 8,5 erreicht werden. Die Menge des Basensalzes ist abhängig von der Härte des Wassers und der Füllmenge der Badewanne.
Beginne mit ungefähr 80 g Natron oder Basensalz und miss dann erneut den pH-Wert! Bis zum Erreichen eines Wertes von 8,5 am besten löffelweise nachfüllen. Beim nächsten Baden weißt du, wie viele Löffel du für die optimale Einstellung des Wertes brauchst.
Hinein ins nasse Vergnügen
Um das Lymphsystem beim Entgiften zu unterstützen, bürstet man den Körper im Wasser immer mal wieder – in Richtung der Fußsohlen und Hände. Dort wird an den Fingerkuppen und an den Zehen viel Säure ausgeleitet. Außerdem empfiehlt sich die Bürstenmassage auch im Bereich des Nackens und der Hüfte.
Bei auftretendem Frösteln kann wieder warmes Wasser hinzugegeben werden. Dabei muss auch immer mal etwas Wasser abgelassen werden, damit die Badewanne nicht überläuft. Der pH-Wert des Wassers sollte dann zwischendurch erneut überprüft werden.
Wie oft kann man ein Basenbad nehmen?
Basenbäder können zur regelmäßigen Ausleitung überschüssiger Säuren zwei- bis dreimal wöchentlich über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen durchgeführt werden.
Auch als Fußbad können Basenbäder durchgeführt werden, am besten über einen begrenzten Zeitraum als Kur. Anschließend genügt ein Basenbad pro Woche.
Welches Basensalz verwendet man?
Basensalz
Um den pH-Wert des Wassers von ungefähr 7 auf einen für ein Basenbad notwendigen Wert von mindestens 8,5 anzuheben, können vielfältige Basensalze eingesetzt werden. Der Markt bietet verschiedenste Angebote, die eine gute Qualität aufweisen und – wichtig! – frei von Zusatz- oder Schadstoffen sind.
Natron
Das klassische Hausmittel Natron (Natriumhydrogencarbonat) eignet sich zum Basenbaden ebenfalls sehr gut. Aus dem Haushalt kaum noch wegzudenken, kann man es als Backzutat, Erste-Hilfe-Mittel bei Sodbrennen, aber auch als Badezusatz für Basenbäder verwenden.
Heilkreide
Ein weiteres Mittel für die basische Regenerationskur ist die Heilkreide. Besonders bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Muskelverspannungen, Neurodermitis oder Akne hat sich eine Mischung aus Natron und Heilkreide bewährt.
Meersalz und Magnesiumchlorid
Auch der Beigabe von Meersalz oder Magnesiumchlorid wird eine lindernde Wirkung bei schweren Hauterkrankungen, Krämpfen, Müdigkeit und Erschöpfung nachgesagt.
So kannst du dir aus den verschiedenen Angeboten und Möglichkeiten das für dich passende Produkt heraussuchen oder zusammenmischen.
Was macht man nach dem Basenbad?
Nach dem Basenbad sollte man nicht gleich duschen, sondern sich nur abtupfen und warm eingepackt für ein bis zwei Stunden ruhen.
Auf Körperpflegemittel wie Cremes oder Lotionen kann verzichtet werden, da die Haut durch das Bad besonders weich und geschmeidig geworden ist.
Basische Fußbäder
Mit basischen Fußbädern kann man sich langsam auf basische Vollbäder einstimmen. Sie haben eine ausleitende, entspannende und heilende Wirkung. Außerdem tragen sie zur Entsäuerung und Regeneration des Körpers bei, lindern Entzündungen und kurbeln die Durchblutung an.
Der pH-Wert des Fußbades sollte ebenfalls auf einen Wert von mindestens 8,5 eingestellt und reguliert werden. Für ein bestes Ergebnis startet man mit einer Eingewöhnungszeit von circa 30 Minuten. Danach können längere Fußbäder bis zu 90 Minuten folgen.
Basenbäder - wirken sie wirklich?
Säuren zu lösen, zu neutralisieren, zu verdünnen und auszuscheiden, würde bei einem Menschen mittleren Alters Jahrzehnte dauern, wenn dieser durch falsche Ernährung und Lebensweise übersäuert ist. Nur durch die Aufnahme basischer Nahrung wäre dies ein aussichtsloses Unterfangen. Das Basenbaden hingegen soll vielen Anwendern dauerhaft zu mehr Gesundheit verhelfen.
Wissenschaftliche Untersuchungen findet man zum Basenbaden, genau wie zu vielen anderen naturheilkundlichen Themen, nicht. Es existiert keine aussagekräftige Studie zu diesem Thema. Für die positiven Wirkungen gibt es bisher lediglich Erfahrungsberichte.
Doch das heißt nicht, dass etwas wirkungslos ist, nur weil es wissenschaftlich nicht bewiesen ist. Als kranker Greis in ein Basenbad zu steigen und als junger gesunder Erwachsener herauszukommen, bleibt nach wie vor ein unerfüllter Wunsch. Jedoch ist es einen Versuch wert, den Körper beim Entsäuern zu unterstützen und sich durch einen Selbstversuch von den positiven Wirkungen ohne jedes gesundheitliche Risiko zu überzeugen.
Tipps und Hinweise zur richtigen Anwendung von Basenbädern
Verwende am Tag des Bades möglichst keine kosmetischen Produkte und reinige die Haut vorab gründlich von Make-up.
Höre immer auf deinen Körper und taste dich langsam heran! Beginne mit maximal einem Basenbad pro Woche und einer Badedauer von 30 bis maximal 60 Minuten.
Schaffe dir eine gemütliche Atmosphäre. Nichts wäre so kontraproduktiv, als wenn du die ganze Zeit daran denken musst, dass die Wäsche noch gewaschen oder der Hausputz erledigt werden soll.
Übergieße unbedeckte Körperstellen wie Arme, Brust oder Dekolleté, die aus dem Wasser ragen, regelmäßig mit Wasser. Du kannst sie auch mit einem in basisches Wasser getränkten Tuch oder Waschlappen bedecken.
Ätherische Öle wie Lavendel, Melisse oder Zimt können den Entspannungseffekt beim Baden verstärken. Sie wirken beruhigend und wärmend. Achte dabei aber auf ein hochwertiges Produkt.
Entferne möglichst zeitnah Schlieren in der Badewanne, die sich nach Ablassen des Wassers zeigen.
Wichtig! Bei Herzbeschwerden, Bluthochdruck oder Diabetes solltest du unbedingt einen Arzt konsultieren, bevor du ein Basenbad durchführen möchtest.
Wenn du diese Hinweise zur Anwendung des Basenbades berücksichtigst, sollte einer heilsamen Entsäuerung nichts mehr im Wege stehen.
Wir wünschen viel Erfolg, Spaß und gesunde Erfahrungen dabei!
Quellenverzeichnis
Cover: Yaroslav Shuraev via Canva.com