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Die meisten handelsüblichen Vollwaschmittel enthalten Stoffe, die schwer oder nicht biologisch abbaubar sind. Tenside, Enzyme und Duftstoffe sind in fast jedem Waschmittel enthalten und schaden unserer Umwelt. Zudem belasten sie häufig die Haut.
Selbst gemachtes Öko-Waschmittel aus heimischem Efeu und Rosskastanien wird deshalb immer beliebter, genauso wie die Waschnüsse. Es spart Geld und schont die Umwelt. Aber stimmt das wirklich?
Und reinigt es auch genauso gut wie herkömmliche Waschmittel aus dem Supermarkt? Das erfährst du in diesem Artikel.
Alternativen für Waschmittel: Wie kannst du nachhaltig waschen?
Nach Informationen des Umweltbundesamtes benötigt jeder in Deutschland rund 8 Kilogramm Waschmittel pro Jahr. Weichspüler, Pflegemittel und andere Hilfsmittel sind da noch nicht berücksichtigt.
Nachhaltig ist das ganz sicher nicht. Aber was ist die Alternative? Die Wäsche muss trotzdem gewaschen werden und auf die Waschmaschine will heute niemand mehr verzichten. Es gibt mittlerweile einige Möglichkeiten, wie du deine Kleidung scheinbar umweltfreundlicher reinigen kannst.
Waschmittel aus Efeu, Rosskastanien und Waschnüssen
Immer mehr Menschen möchten auf handelsübliche Waschmittel verzichten und versuchen sich an alternativen Waschmitteln. Besonders drei Varianten haben sich herauskristallisiert.
In den Früchten der Rosskastanie und in den Blättern des Efeu stecken waschaktive Substanzen, sogenannte Saponine. Sie übernehmen im Eco-Waschmittel die Funktion der Tenside. Efeu (Hedera helix) enthält weniger Saponine als Rosskastanien, findet sich dafür ganzjährig und praktisch überall. Die heimische Kletterpflanze besiedelt halbschattige Plätze und findet sich sowohl in Parks als auch in naturnahen Wäldern.
Rosskastanien (Aesculus hippocastanum) sind beliebte Alleebäume. Sie leiden aber in den letzten Jahren stark unter dem eingeschleppten Schädling, der Rosskastanienminiermotte. Viele Bäume sind stark geschwächt und bringen im Herbst nur noch wenige Kastanien hervor.
Der Waschnussbaum (Sapindus saponaria) hat seine Heimat in den tropischen Regionen Südamerikas. Verwendet wird die getrocknete Fruchthülle. Waschnüsse enthalten mit 15 % Saponinen sehr viele waschaktive Substanzen und werden schon seit Jahrtausenden als Reinigungsmittel verwendet.
Was sind Saponine und wie reinigen sie?
Saponine sind sekundäre Pflanzenstoffe. Der Name leitet sich aus dem lateinischen Sapo (Seife) ab. Die Bitterstoffe schäumen in Verbindung mit Wasser auf und können sich mit Fett und Eiweiß verbinden. Sie sind das natürliche Gegenstück zu den chemischen Tensiden, deren Aufgabe es ist, zu schäumen, um Fett- und Schmutzpartikel in der Wäsche zu lösen.
Achtung: In großer Menge sind Saponine giftig! Das selbst gemachte Waschmittel sollte deshalb außerhalb der Reichweite von Kindern gelagert werden.
Waschmittel aus Kastanien, Efeu und Waschnüssen - nicht so umweltfreundlich, wie sie scheinen
So wunderbar alles klingt, das Waschen mit natürlichen Substanzen hat auch seine Schattenseiten. Die Saponine wirken als Ersatz für Tenside, da sie sich in ihrer Wirkung ähneln.
Dabei sind Saponine genau wie Tenside in großen Mengen giftig und dürfen nicht ungefiltert in die Umwelt gelangen. Im Wasser sind Saponine für Fische stark giftig und nicht wirklich besser als die Tenside in herkömmlichen Waschmitteln. Nutzt du sie allerdings als selbstgemachtes Waschmittel, gelangen die Tenside durch das Abwasser nicht ungefiltert in die Natur, sondern werden in Klärwerken herausgefiltert - ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Außerdem ist das selbst gemachte Waschmittel nicht so formuliert wie industriell hergestelltes Waschmittel. Herkömmliches Waschmittel enthält Entkalker, Duftstoffe und Inhaltsstoffe, die die Farben der Wäsche vor dem Verblassen schützen. All diese Funktionen hat das selbst gemachte Waschmittel nicht.
Du musst also mit Zitronensäure den Härtegrad des Wassers einstellen, damit deine Waschmaschine geschont wird. Für einen angenehmeren Duft der Kleidung helfen einige Tropfen ätherisches Öl.
Die Farben der Kleidung zu erhalten, ist die größte Schwierigkeit. Leider neigt die Wäsche zum Ergrauen, wenn Sie öfter mit Waschmittel aus Efeu, Kastanien oder Waschnüssen gewaschen wird.
Weiße Wäsche kann dann in der Sonne gebleicht werden, aber für Buntwäsche kommt diese Methode nicht infrage.
Um verblassende Farben zu vermeiden, kannst du 250 ml Essig oder 150 g Salz in die Waschmaschine geben. Diese Hausmittel sind wirksam, aber schädlich. Das salzhaltige Abwasser ist eine starke Umweltbelastung und somit auch nicht nachhaltig.
Essig wird in der Umwelt zwar schnell neutralisiert, schädigt allerdings die Gummidichtungen der Waschmaschine.
Bio-Waschmittel selbst machen - so geht´s
Wer trotzdem einmal Waschmittel aus Efeu oder Kastanien testen möchte, der kann dies mit unserer folgenden Anleitung leicht selbst herstellen. Wir empfehlen aber, es nur sehr sparsam einzusetzen, um die Umwelt zu schonen.
Schritt für Schritt zum selbst gemachten Bio-Waschmittel aus Efeu oder Kastanien
Für den Reinigungseffekt müssen die Saponine aus den Blättern und Kastanien gelöst werden. Dazu werden sie zerkleinert. Durch Bewegung und höhere Temperaturen lässt sich der Prozess beschleunigen.
Wenn du die Efeublätter oder Kastanien nur mit kaltem Wasser aufgießt oder einfach in einen zugeknoteten Stoffbeutel gibst, ist die Waschkraft nicht so stark ausgeprägt.
Mit dieser Methode bekommst du ein kraftvolles Waschmittel aus Efeu oder Rosskastanien:
- Sammle genügend Efeublätter oder Rosskastanien. Pro Wäsche benötigst du entweder 20 Efeublätter oder 5 Kastanien.
- Zerkleinere die Efeublätter und Kastanien – je feiner, desto besser. Bei Efeu gelingt das ohne Probleme, Kastanien haben schon so manche Küchenmaschine überfordert. Am besten zerkleinert du die Kastanien mit einem Hammer.
- Gib den Efeu oder die Kastanien in einen Kochtopf mit etwa 200 ml Wasser und koche das ganze kurz auf. Fülle die heiße Mischung in ein leeres Schraubglas und schüttele sie ab und zu.
- Sobald die Mischung abgekühlt ist, muss sie nur noch durch ein Sieb gefiltert werden und fertig ist das nachhaltige Waschmittel. Die Flüssigkeit sollte milchig sein und leicht schäumen. Sie eignet sich sowohl als Waschmittel für die Maschine als auch für Handwaschmittel.
So wäschst du deine Kleidung mit Waschnüssen
Waschnüsse sind wohl die bekannteste Form der alternativen Waschmittel. Mittlerweile kann man sie sogar in der Drogerie kaufen. Die Waschnüsse werden einfach mit in die Trommel gegeben, damit der Reinigungseffekt erzielt wird.
Pro Waschgang benötigst du drei bis sieben Nusshälften. Da Waschnüsse einen neutralen Duft haben, kannst du ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzugeben, um deiner Kleidung einen frischen und angenehmen Duft zu verleihen.
Waschkraft erhöhen mit Soda und Zitronensäure
Bei stark verschmutzter Wäsche kannst du pro Waschgang ein bis zwei Esslöffel Waschsoda hinzufügen, um die Waschkraft von Efeu und Kastanien zu verstärken. Das Sodapulver reinigt sowohl die Waschmaschine als auch die Kleidung. Bei Wolle und Feinwäsche solltest du aber lieber auf Soda verzichten, da es die Fasern schädigen kann.
Bei Waschnüssen erzielst du eine höhere Waschkraft auch mit ein paar Tropfen Bio Waschmittel.
Sehr hartes Wasser kannst du mit Zitronensäure neutralisieren. Es verhindert Kalkablagerungen in der Waschmaschine und wirkt im selbst gemachten Waschmittel als Ersatz für Weichspüler.
Wie lange ist Efeu-Waschmittel haltbar?
Im Kühlschrank ist das selbst gemachte Waschmittel ohne Probleme drei Tage lang haltbar. Der Zusatz von Soda und Zitronensäure verlängert die Haltbarkeit. Sobald das Waschmittel beginnt komisch zu riechen oder sich zu verfärben, solltest du es nicht mehr verwenden.
Du kannst die Haltbarkeit des Waschmittels verlängern, indem du es nach dem Filtern erneut aufkochst und direkt in Schraubgläser abfüllst.
Weitere Alternativen zu herkömmlichen Waschmitteln
Viele Menschen nutzen zum Wäschewaschen auch einen Wäscheball. Dieser Ball enthält oft kleine Keramikkügelchen, die beim Kontakt mit Wasser Ionen freisetzen, die den pH-Wert des Wassers erhöhen. Dadurch nimmt die Oberflächenspannung ab und das Wasser kann tiefer in die Fasern eindringen und den Schmutz lösen. Hersteller geben an, dass diese Methode völlig ohne Waschmittel auskommt und die Wäsche nur auf mechanische Weise gereinigt wird. Lediglich bei starken Verschmutzungen kannst du die Flecken mit Seife o.ä. vorbehandeln.
Immer mehr Menschen waschen ihre Wäsche zudem komplett ohne einen Zusatz, sondern nur mit Wasser. Denn durch die Bewegung der Waschmaschine entsteht der gleiche mechanische Effekt.
Fazit: Waschmittel aus Efeu, Nüssen oder Rosskastanien – nicht so nachhaltig, wie gedacht
Das Fazit für selbst hergestellte Waschmittel aus Efeu, Nüssen und Rosskastanien fällt eher mittelmäßig aus. Normal verschmutzte Wäsche wird zuverlässig mit Kastanien, Efeu und Waschnüssen gereinigt. Die Wäsche ist nach dem Waschen sauber und riecht neutral. Schwierig wird es bei stark verschmutzter Wäsche und Flecken. Hier muss die Wäsche mit Gallseife, Schmierseife oder einem anderen Fleckenmittel vorbehandelt werden.
Der Gedanke, sein Waschmittel einfach selbst sammeln oder pflücken zu können, ist verlockend. In der Realität hält das selbst gemachte Öko-Waschmittel aber nicht das, was es verspricht. Die Saponine wirken als Ersatz für Tenside und sind in der Natur genauso schwer abbaubar. Genauso wie bei herkömmlichen Waschmitteln aus dem Supermarkt gilt bei natürlichen Waschmitteln also: sparsam verwenden!
Die Wäsche wird mit natürlichen Waschmitteln zwar sauber, doch bunte Farben verblassen und zur Fleckenentfernung wird zusätzlich Gallseife gebraucht.
Als weitere Alternative gibt es auch Bio-Waschmittel ohne Enzyme, synthetische Duftstoffe, Phosphate und Mikroplastik im Supermarkt. Zudem nutzen immer mehr Menschen einen Wäscheball zum Waschen oder waschen die Kleidung nur mit Wasser und nutzen den mechanischen Wascheffekt der Waschmaschine.
Probiere am besten aus, welche Variante für dich infrage kommt und vergleiche die Reinigungsleistung der einzelnen Methoden miteinander.
Welche Methode zum Wäschewaschen nutzt du?
Quellenverzeichnis
Cover: humonia via Canva.com