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Rohkost Ernährung: Wie frische Lebensmittel dein Wohlbefinden steigern

Frau legt rohkost ernährung frisches obst und gemuese auf teller

9. Juni 2025

Catrin Bendfeldt | Expertin für Ernährungspsychologie und emotionsregulierendes Essverhalten. Ihre Vision ist es, dass wir wieder mehr auf unseren Körper hören.

Woran denkst du eigentlich, wenn es um das Thema Rohkost in deiner Ernährung geht? Vielleicht denkst du an starre Regeln oder hast Bedenken, dass der Genuss verloren geht. Vielleicht hast du auch den Klassiker im Kopf: Gemüsesticks als Ersatz für eine Knabberei, die du stattdessen gern essen wolltest.

Doch Rohkost ist mehr als ein Ersatz. Die Rohkost-Ernährung baut auf Lebensmittel und das im wahrsten Sinne des Wortes: nahezu unverarbeitete Produkte, die „Mittel zum Leben“ sind. Die lebendige Nahrung versorgt deinen Körper auf vielfältige Art und Weise mit wertvollen Nährstoffen.

In diesem Artikel lernst du nicht nur die Definition der Rohkost-Ernährung kennen. Du erfährst zusätzlich, was die Vorteile von Rohkost sind und wie dich diese Ernährungsform dabei unterstützt, energiegeladen durch den Alltag zu gehen und aktiv am Leben teilzuhaben.

Rohkost für Anfänger – was steckt eigentlich dahinter?

Es hat eine lange Tradition, den Verzehr von Rohkost in die ausgewogene Ernährung einzubeziehen oder die Lebensmittelauswahl sogar ganz roh zu gestalten. Bereits um 570 – 490 vor Christus gab Pythagoras die Empfehlung heraus, die Nahrungsmittel möglichst ungekocht zu verzehren. Doch erst in den 1920er und 1930er Jahren kamen wissenschaftliche Studien hinzu, die das große Potenzial der Rohkost im Ernährungsplan erkennen ließen. In den 1980er Jahren nahm die Rohkostbewegung Fahrt auf, es entstanden verschiedene Ausprägungen und auch die Literaturangebote von und für Laien nahmen zu.


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Angesichts der Vielzahl an Varianten kann es anfangs herausfordernd sein, die Grundprinzipien zu verstehen – ein strukturierter Rohkost – Ernährungsplan kann dir dabei helfen, lebendige Nahrung sinnvoll in deinen Alltag zu integrieren.

So stellt das Thema Rohkost gerade für Anfänger oftmals das sprichwörtliche Buch mit sieben Siegeln dar. Schau dir also zunächst einmal die Definition von Rohkost an:

Willst du Rohkost in deine Ernährung einbauen, dann handelt es sich hierbei um solche Lebensmittel, die nicht oder nur gering, nämlich bis maximal 42 °C erhitzt werden. Dein Rohkost-Ernährungsplan kann demnach sowohl pflanzlich als auch tierischen Ursprungs sein. Du musst dich also nicht zwingend vegan ernähren, wenn du die Vorteile von Rohkost für dich nutzen möchtest.

Neben rohen sowie schonend gegartem Obst- und Gemüsesorten sowie Nüssen, Samen und Saaten fließen auch solche Produkte ein, die während der Herstellung erhöhten Temperaturen ausgesetzt werden, wie beispielsweise Öle, Trockenfrüchte sowie Trockenfleisch oder -fisch.

Weitere Bestandteile einer  lebendigen Nahrung  können Rohmilchprodukte und kaltgeräucherte tierische Produkte sowie fermentierte Speisen, wie fermentiertes Gemüse, sein. Auch rohes Fleisch oder Fisch zählen zu den Lebensmitteln, deren Verzehr in der Rohkostdiät möglich ist, wobei hier der Fokus ganz besonders auf Aspekten wie Frische, Qualität und Hygiene liegen sollte. 

Wie du siehst, kann die Rohkost-Ernährung rein vegan sein und strengen Regeln unterliegen. Doch es ist möglich, Rezepte mit Rohkost vegetarisch und sogar omnivor zu gestalten. Dabei ist es besonders für Anfänger wichtig zu wissen, dass Rohkost auch in kleinen Mengen wertvoll ist. Du musst nicht gleich deinen gesamten Speiseplan auf unverarbeitete, lebendige Nahrung umstellen, um die Vorteile der Rohköstler-Ernährung für dich und dein Wohlbefinden nutzen zu können.

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Die Vorteile der Rohkost-Ernährung für deinen Körper

Unabhängig davon, ob du dich zu 100 Prozent roh ernährst oder ob du nur einzelne Lebensmittel als Rohkost in deine Ernährung integrierst: Die Vorteile von Rohkost sind klar. Die lebendige Nahrung wird weder gekocht noch gebraten, gebacken, pasteurisiert oder gar ultrahocherhitzt, weshalb sie dir ihre wertvollen Inhaltsstoffe überhaupt erst nahezu vollumfänglich zur Verfügung stellen kann.

Produkte wie Obst und Gemüse enthalten neben Ballaststoffen auch Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und sogar Enzyme, die in ihrer bunten Vielfalt verschiedene Funktionen für deinen Organismus mitbringen. Doch schon im Moment der Ernte beginnt die lebendige Nahrung damit, ihre Inhaltsstoffe abzugeben. Schuld daran ist vor allem der Einfluss von Licht, Sauerstoff und Wasser. Werden die Produkte im Anschluss stark erhitzt, wie es beim Kochen, Braten oder Backen der Fall ist, gehen weitere Nährstoffe und Enzyme verloren.

Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Rohkost ist gesund und trägt nicht nur zu einer guten Versorgung mit Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralstoffen bei, sondern ist in der Lage, dein Wohlbefinden zu steigern und den Erhalt deiner Gesundheit zu unterstützen.

Zwar sind die Speicheldrüsen deines Magen-Darm-Trakts in der Lage, die für die Verdauung nötigen Enzyme zu bilden, doch rohe Produkte bringen diese wertvollen Proteine gleich mit und so trägt Rohkost dazu bei, deinen Körper und deinen Stoffwechsel zu entlasten. In der Folge kannst du dich energiegeladener und vitaler fühlen.

Grün&Gesund-Praxistipp

Besonders zu Beginn einer Ernährungsumstellung kann es sinnvoll sein, die natürlichen Entgiftungsorgane zu unterstützen – zum Beispiel mit einer sanften Leberkur, die deinen Stoffwechsel entlastet.

Ein weiterer Vorteil von Rohkost ist der hohe Gehalt an Ballaststoffen aus Obst und Gemüse. Sie fördern deine Darmgesundheit, regen deine Verdauung auf natürliche Weise an und sind sogar in der Lage, den Cholesterinspiegel positiv zu beeinflussen. Rohkost und Verdauung spielen also eng zusammen.

Rohköstliche Ernährung unterstützt die natürlichen Entgiftungsprozesse des Körpers – vor allem im Darm. Dieser sogenannte Darm Detox wird durch die Zufuhr von Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen gefördert und trägt zu mehr Wohlbefinden bei.

Auch freie Radikale, die durch Umweltgifte, Zigarettenrauch oder Stress entstehen, lassen sich durch die antioxidative Wirkung sekundärer Pflanzenstoffe neutralisieren. So schützt du deine Zellen und stärkst dein Immunsystem auf natürliche Weise.

Eine Ernährung, die reich an sekundären Pflanzenstoffen ist – wie etwa viele entzündungshemmende Lebensmittel – unterstützt deinen Körper außerdem dabei, freie Radikale zu neutralisieren. Diese wirken als natürliche Antioxidantien und können dazu beitragen, Entzündungen vorzubeugen und deine Zellen zu schützen.

Zudem ist unser Körper im Alltag immer wieder äußeren Belastungen ausgesetzt – zum Beispiel durch Umweltgifte, Abgase, Zigarettenrauch oder Stress. All diese Faktoren fördern die Bildung freier Radikale. Sekundäre Pflanzenstoffe aus der Rohkost können helfen, diese Radikale zu neutralisieren und so den Zellschutz zu verbessern.

Vitamine wie Vitamin C sowie Mineral-, Ballast- und sekundäre Pflanzenstoffe aus Rohkost fördern dein Wohlbefinden auf natürliche Weise. Sie stärken dein Immunsystem, unterstützen Heilungs- und Entgiftungsvorgänge und bringen deine Verdauung in Schwung. Zusätzlich liefert lebendige Nahrung viel Wasser – das kann Verstopfung vorbeugen und sich positiv auf dein Hautbild auswirken.

Die größten Mythen & Herausforderungen bei Rohkost

Vielleicht hast du schon einmal versucht, mehr Rohkost in deine Ernährung einzubauen und bist dabei im Alltag auf Schwierigkeiten gestoßen. Möglicherweise hast du dir auch schon die Frage gestellt, ob  Rohkost wirklich ausreicht, wenn du deine Mahlzeitgestaltung umstellen und eine gesunde Ernährung etablieren willst.

Oben hast du bereits erfahren, dass Rohkost in der Ernährung Vorteile mit sich bringt. Doch es ist wichtig zu wissen, dass Obst, Gemüse und Nüsse nicht in der Lage sind, alle Nährstoffe zu liefern, die dein Körper braucht. Daher birgt eine reine Rohkost-Ernährung auch Nachteile, denn Nährstoffe wie Jod, Eisen und Vitamin B12 sind in rohen, vor allem pflanzlichen Produkten oftmals nur in Spuren vorhanden oder können kaum aufgenommen werden. Aber mit guter Planung und dem richtigen Wissen kann man dem entgegenwirken. Nimmst du hingegen tierische Lebensmittel wie Rohmilchprodukte, rohes Fleisch und Fisch in deinen Speiseplan auf, dann ist eine rein rohe Ernährung durchaus möglich.

Willst du deine Planung auf gesunde Ernährung umstellen, dann nutze doch für dich die Möglichkeit, lebendige Nahrung flexibel in deine Mahlzeiten einzubauen. Kombiniere rohe Produkte mit gesunden Fetten und Proteinen für ein besseres Sättigungsgefühl. Mach dir beispielsweise einen leckeren Kräuterquark aus Quark, Öl und frischen Kräutern zum rohen Gemüse und vergiss nicht, auch Kohlenhydrate aus Getreide und Kartoffeln in deinen Speiseplan zu integrieren. Dabei ist es sinnvoll, auch warme Speisen zu verzehren und das Umstellen auf gesunde Ernährung zu erleichtern. Denke dabei daran, dass du Produkte wie Bohnen und Hülsenfrüchte, Auberginen, Rhabarber und Kartoffeln unbedingt erhitzen solltest, um sie zu verwerten.  

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Vegane Proteinquellen für eine ausgwogene Rohkost-Ernährung

So startest du mit Rohkost – 5 einfache Tipps für Anfänger

Die Umstellung auf Rohkost ist gerade für Anfänger oftmals eine Herausforderung. Schau dir daher die folgenden Tipps an und nutze sie für deinen Alltag.

  1. Starte in Ruhe mit einer Rohkost-Mahlzeit pro Tag. Das kann zunächst ein Snack sein (z. B. Paprika oder Karotte in mundgerechte Streifen geschnitten), bei dem du frisches Obst, Gemüse oder einen kleinen Salat aus rohen Zutaten verzehrst. Denke daran, gründlich zu kauen und beobachte, wie dein Körper reagiert. 
  2. Such dir Rohkost-Rezepte, die dich ansprechen. Smoothies, Bowls oder selbst gezogene Sprossen (z. B. Alfalfasprossen) liefern vielfältige Möglichkeiten, deine Vorlieben zu entdecken und dich kreativ auszuprobieren.
  3. Achte darauf, die Vielfalt an energieliefernden Nährstoffen in deine Mahlzeiten zu integrieren und deine Sättigung zu fördern. Dein Körper benötigt neben der reinen Rohkost-Ernährung auch Energie aus Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen.
  4. Finde dein Tempo und sei flexibel. Rohkost-Rezepte bringen auch dann ihre gesundheitsfördernden Effekte mit, wenn du sie in einem für dich alltagstauglichen Maß nutzt. Vielleicht isst du jeden Tag einen Snack aus lebendiger Nahrung und schon bald kommt eine ganze Mahlzeit dazu?
  5. Rohkost ist für Anfänger – eine neue Welt. Sei offen für Tipps und Tricks vom Experten. Such dir eine qualifizierte Ernährungsberatung, buche dir Kurse zur Zubereitung kreativer Rohkost-Rezepte oder lass dich von unserem Rohkost-Ernährungsplan für 7 Tage inspirieren.
Grün&Gesund-Praxistipp

Achte unbedingt darauf, die Lebensmittel oft genug zu kauen (wir empfehlen 20-30x je Bissen) und ausreichend zu trinken, um Blähungen zu vermeiden und die Nährstoffaufnahme zu verbessern.

Es steht außer Frage, dass bei sehr guter Planung auch die Möglichkeit besteht, dich ausschließlich von unerhitzten Lebensmitteln zu ernähren. Willst du deinen Speiseplan jedoch dauerhaft auf eine gesunde Ernährung umstellen, dann ist es von Bedeutung, dass die Rohkost-Ernährung flexibel integriert werden und zu deinem persönlichen Alltag passen darf. 

Fazit zu Rohkost

Eine Ernährung mit hohem Rohkost-Anteil bietet viele gesundheitliche Vorteile – von einer besseren Nährstoffversorgung bis hin zu mehr Energie im Alltag. Gleichzeitig braucht sie gute Planung, um auf Dauer ausgewogen zu bleiben.

Ist Rohkost für Anfänger geeignet?

Es ist für Anfänger sogar sehr gut geeignet, flexibel in der Speisenplanung zu sein und zunächst einzelne Mahlzeiten durch Lebensmittel zu ersetzen, die man roh verzehren kann.

Darf ich bei einer Ernährung mit Rohkost auch noch tierische Produkte zu mir nehmen?

Grundsätzlich darfst du deine Mahlzeiten flexibel gestalten. Es spricht nichts dagegen, tierische Produkte in Maßen zu verzehren. Beachte bei rohen tierischen Produkten allerdings ganz besonders Aspekte wie Qualität und Hygiene.

Gibt es kritische Nährstoffe bei einer rein rohen Ernährungsweise?

Ja, es gibt Nährstoffe, deren Zufuhr nur durch bestimmte Lebensmittel gewährleistet werden kann. Dazu gehören Jod und Eisen, aber auch Zink und Vitamin B12. Diese bekommt dein Körper vorrangig über tierische Produkte. Überlege für dich, ob du sie roh oder gegart verzehren möchtest. 

Es ist wichtig zu wissen, dass du keine strikten Regeln einhalten musst, um die Vorteile der Rohkost für dich zu nutzen. Im Gegenteil: Sei flexibel und probiere dich aus. Bei rohen Lebensmitteln hat jeder seine Vorlieben – lerne deine kennen und gestalte deine Mahlzeiten bunt und abwechslungsreich.

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