Radieschen anbauen: Einfache Anleitung + 2 gesunde Rezepte


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Von der Saat bis auf den Teller.

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Radieschen sind würzig-scharf, knackig und frisch. Sie schmecken pur, im Salat, aufs Brot oder im Wrap. Auch aus den jungen Blättern kannst du wundervolle Gerichte kreieren. Aber Vorsicht: Nur Bio-Radieschen aus dem Freilandanbau enthalten die volle Bandbreite an Vitaminen und Mineralstoffen.

Wie du dir in kurzer Zeit eigene knackige Radieschen ziehst, zeigen wir dir in diesem Beitrag. Dabei ist es egal, wie viel Platz du hast. Balkon, Terrasse, Hochbeet oder Gemüsegarten: Der Anbau von Radieschen gelingt überall.

Radieschen ist nicht gleich Radieschen

Radieschen sind sehr beliebte kleine Knollen. Oftmals stammen die im Handel erhältlichen Knollen aus großen Anzuchtanlagen unter Glas oder Folie. Sie wachsen sehr schnell und enthalten kaum noch Vitalstoffe. Zu erkennen ist dies am milden, wässrigen Geschmack. Die Radieschenschale ist dann sehr dünn und das Laub sehr zart.

Radieschen aus dem Freiland sind scharf-würzig. Das Laub ist kräftig grün und wesentlich kräftiger. Im Bioanbau werden Pestizide weitgehend vermieden. Da Radieschen aber schnell wachsen, leicht anzubauen und gesundheitlich überaus wertvoll sind, solltest du selbst zur Samentüte greifen.

Gesundheitliche Wirkung von Radieschen

Radieschen gehören zur Familie der Kreuzblütengewächse und sind bei den Rettichen einzuordnen. Essbar sind die roten Knollen sowie das Laub und die Schoten.

Freiland-Radieschen bilden eine kräftige rote Schale aus, die hochwirksame Senföle und viele Vitamine enthält. Senföle sind eine Geheimwaffe gegen Pilze und Bakterien. Sie wirken antibiotisch, schützen vor Entzündungen und helfen, den Körper vor Giftstoffen zu schützen. Zudem hat das Radieschen eine galletreibende und schleimlösende Wirkung. Weshalb es auch bei Husten, Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden sowie bei Leber- und Gallenleiden unterstützen kann.

Es gibt unzählige Radieschensorten: runde, ovale, zylindrische, weiße, rosafarbene, violette, gelbe und braune. Alle liefern vielfältige Vitalstoffe. Allen voran sind Vitamin K, Vitamin C, Folsäure, Eisen und Kalium sowie Kupfer zu nennen. Aber auch die sekundären Pflanzenstoffe fördern die Gesundheit. Im roten Farbstoff sind beispielsweise Anthocyane enthalten, die zu den Antioxidantien gehören. Sie können unseren Körper vor Alterung und Krankheit schützen.

Kurzum: Radieschen sind ein schnell wachsendes und neben Kresse, Spinat und Rucola eines der ersten heimischen Gartengemüse mit vielerlei gesundheitlichen Vorteilen.

Radieschen richtig anbauen

Radieschen sind echte Frühstarter. Anfang März können die ersten Samen im Freiland in die abgetrocknete Erde. Im Frühbeet sogar schon im Februar. Auf dem Balkon oder der Terrasse kannst du im Februar/März mit der Aussaat beginnen .

Nach bereits 4 bis 6 Wochen sind die ersten scharfen roten Knollen erntereif.

Schritt 1: Aussaat der Radieschen

Radieschen sind recht anspruchslos. Die Erde sollte nicht zu stark gedüngt, dafür aber durchlässig sein. Wähle einen sonnigen bis halbschattigen Platz.

Radieschen säst du am besten in Reihen aus. Die Reihen haben einen Abstand von 10 cm zueinander. Ziehe ca. 1-2 cm tiefe Rillen und lege die Radieschen Samen mit einem Abstand von 2-3 cm hinein. Anschließend bedeckst du die Samen mit Erde und drückst diese leicht an. Ist die Erde im Frühjahr noch gut feucht, brauchst du die Samen nicht angießen. Ist sie jedoch trocken, gießt du deine Aussaat leicht an.

Schritt 2: Wie geht es weiter?

Bei mildem Wetter siehst du innerhalb einer Woche die ersten kleinen Keimblätter durch die Erde brechen. Lockere die Erde wenn nötig rings um die Radieschen, entferne Beikräuter und gieße bei Trockenheit. Mulche wenn möglich rund um die Pflanzen mit abgetrockneten Beikräutern oder anderem organischen Material. Ein Vlies hilft dir im zeitigen Frühjahr, dass deine Radieschen schnell wachsen. Zudem kann Vlies den Schädlingsbefall durch kleine Kohlfliegen oder Erdflöhe minimieren.

  • Grün&Gesund Praxistipp

Es bietet sich an, Radieschen satzweise anzubauen. Das bedeutet, dass du im Abstand von 1 bis 2 Wochen immer wieder neue Radieschen aussäst. Somit kannst du fortlaufend Radieschen ernten.

Radieschen wachsen gerne neben Kresse, Salat, Mangold, Spinat und Bohnen.

Ab Mai lohnt es sich im Freiland nicht mehr, Radieschen auszusäen. Die Temperaturen können im Mai bereits sehr hoch sein und lassen die Radieschen kaum noch Knollen ausbilden. Das Wachstum beschränkt sich dann auf Blätter und Blüte der Pflanze. Zudem werden die Knollen zunehmend holziger und Maden halten Einzug.

Ab August, wenn die Tage kürzer und die Nächte wieder kühler werden, kannst du erneut mit der Aussaat beginnen. Die letzten Radieschen-Aussaaten fürs Freiland sind im September möglich. Unter Glas und Folie kannst du Radieschen bis Oktober aussäen.

Schritt 3: Ernte der roten Knollen, Radieschenblätter und-schoten

Noch während die jungen Radieschenpflanzen wachsen, kannst du dir hier und da ein paar Blätter abknipsen. Das stört die Pflanze nicht, wenn es sich um ein einzelnes Blatt je Pflanze handelt. Die Blätter kannst du im Smoothie, für einen grünen Saft oder klein geschnitten im Salat verwenden.

Kontrolliere deine Radieschen-Reihen öfter nach dicken Knollen. Radieschen reifen nicht gleichmäßig. Ziehe immer die dicksten Radieschen ab etwa Kirschgröße heraus. Welke Blätter lässt du gleich als Mulch neben den Pflanzen liegen. Die schönen saftigen Blätter nimmst du mit in die Küche. Sie finden Verwendung in Dips oder als Pesto. Auch lassen sie sich dünsten wie Spinat.

Wenn im warmen Mai die Radieschen viel Laub treiben, kaum Knollen ausbilden und sich ein Blütenspross zeigt, ist es mit der Radieschen-Knollen-Ernte vorbei. Bald zeigen sich unzählige Triebe mit wunderschönen weißen bis rosafarbenen Blüten. Viele Insekten sind auf den Blüten zu beobachten. Nach und nach erscheinen dann grüne Schoten. Diese Schoten sind essbar und bringen im Vergleich zum kleinen Radieschen jede Menge Ertrag. Radieschenschoten sind im frühen Stadium knackig, saftig und haben einen milden, leicht scharfen Radieschengeschmack. Sie reifen unterschiedlich, sodass du dich lange daran bedienen kannst. Ältere Schoten werden trocken und holzig. Diese lässt du an der Pflanze trocknen. Die trockenen Schoten pflückst du ab und trocknest sie noch ein wenig nach. Im kommenden Jahr bieten sie dir neues Saatgut. Dabei musst du die Samen nicht unbedingt aus den Schoten herauspulen. Es genügt, wenn du die Schoten in die Saatreihe legst.

Radieschen-Sprossen und -Grünkraut im Winter

Auch im Winter kannst du von den gesundheitlichen Vorteilen der Radieschen profitieren. Radieschensamen eignen sich sehr gut zur Sprossen- oder Microgreen-Zucht am Fenster. Der Nährstoffgehalt ist sogar noch konzentrierter als in einem Radieschen selbst. Du merkst es an der Schärfe.

Wofür kann man Radieschen verwenden?

Radieschen-Knollen

  • Fingerfood zum Naschen

  • im Salat

  • im Kräuterquark

  • aufs Brot

  • gedünstet in der Pfanne

Radieschen-Blätter

  • Smoothie

  • grüne Säfte

  • Pesto

  • als Kraut klein geschnitten in Quark, Aufstrichen oder Dips

  • Zugabe im Salat

  • gedünstet in der Pfanne

Radieschen-Schoten

  • Fingerfood zum Naschen

  • im Salat

  • gedünstet in der Pfanne

Radieschen-Samen

Rezeptvorschläge mit Radieschenblättern

Radieschenblätter-Pesto

Für ein kleines Glas:

  • 1 Bund Radieschenblätter (2 Handvoll)

  • 2 Handvoll Cashew- oder Sonnenblumenkerne

  • 1-2 Knoblauchzehen

  • Olivenöl 

  • Salz

Verlies und wasche die Radieschenblätter. Verwende nur Blätter, die schädlingsfrei und gesund sind. Die Cashewkerne röstest du nach Belieben in einer Pfanne ohne Öl leicht an. In der Zwischenzeit schälst du die Knoblauchzehen und schneidest sie in kleinere Stücke. Die abgetrockneten, zerkleinerten Radieschenblätter gibst du zusammen mit den abgekühlten Cashewkernen in einen Mixer oder Mixbehälter. Füge noch etwas Olivenöl und Salz nach Geschmack hinzu und mixe alles gut durch. Anschließend füllst du das Pesto in ein Glas und bedeckst es leicht mit Olivenöl. Das fertige Pesto hält sich ein paar Tage im Kühlschrank.

Radieschenblätter-Spinat-Smoothie

Für 3-4 kleine Gläser:

  • 2 Hände voll Radieschenblätter

  • 2 Hände voll Spinat

  • 1 Banane

  • 1 Birne, Apfel oder Saft einer Orange

  • ½ Zitrone

  • 2-3 Gläser kaltes Wasser

Optional:

  • Ingwer

  • etwas zum Süßen - z. B. weiche Datteln, Agavensirup oder Honig

Wasche Radieschen- und Spinatblätter gründlich, zerkleinere sie grob und gib sie in den Mixer. Gib anschließend  das klein geschnittene Obst dazu. Die Zitrone kannst du ebenfalls komplett mit Schale verwenden, wenn sie unbehandelt ist und aus Bioanbau stammt. Schmecke deinen Smoothie nach Belieben mit Ingwer und einer Süße nach Wahl ab. Fülle kaltes Wasser ein und mixe den Smoothie so lange, bis alles eine cremige, homogene Konsistenz erhält.

Quellenverzeichnis
Cover: HandmadePictures via Canva.com


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