Spitzwegerich wird bereits seit Jahrhunderten in der Pflanzenmedizin und in der Kräuterküche verwendet. Da er in der Natur sehr häufig anzutreffen ist, ist er ein beliebtes Sammelgut für passionierte Kräutersammler. Doch wie bei jedem anderen Kraut solltest du dich beim Sammeln gut auskennen, um mögliche Verwechslungen mit anderen Pflanzen – womöglich Giftpflanzen – zu vermeiden.
In diesem Artikel erklären wir dir, ob beim Spitzwegerich Verwechslungsgefahr besteht und wie du ihn sicher erkennen kannst.
Also, lass uns direkt beginnen!
Besteht beim Spitzwegerich Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen?
Es gibt gute Nachrichten: Die Verwechslungsgefahr beim Spitzwegerich ist sehr gering. Dafür sind vor allem die charakteristischen, lanzettförmigen Blätter verantwortlich. Spitzwegerich ist deshalb besonders für Wildkräutereinsteiger zum Sammeln geeignet.
Dennoch gibt es einige andere Wegericharten, die dem Spitzwegerich ähnlich sind.
Aber keine Sorge: Auch diese sind allesamt ungiftig und essbar. Sie schmecken sogar ähnlich und ähneln sich auch in Inhaltsstoffen sowie Wirkprofilen.
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ACHTUNG:
Verwechslungsgefahr vermeiden!
Diese 10 Wildkräuter kannst Du unbesorgt sammeln
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Lass uns genauer anschauen, wie sich die Wegericharten unterscheiden:
Die wichtigsten Wegerichgewächse in der Übersicht
Zu unseren heimischen Arten des Wegerichs gehören 10 Arten. Die häufigsten sind:
- Spitzwegerich
- Breitwegerich
- Hirschhornwegerich
- Strandwegerich
- Mittlerer Wegerich
Allen ist gemein, dass sie essbar sind und heilende Inhaltsstoffe besitzen. Sie sind seit Jahrtausenden Bestandteil der Natur- und Volksheilkunde und werden immer noch zuverlässig und wirkungsvoll angewendet.
Der Spitzwegerich ist am bekanntesten und wurde auch am intensivsten auf Inhaltsstoffe und Wirkungsweise untersucht. Vermutlich sind alle genannten Arten ähnlich gut damit ausgestattet.
Die medizinische Verwendung ist auch beim Breitwegerich relativ gut bekannt. Er wird ebenso erfolgreich in der Volksheilkunde eingesetzt.
Der Hirschhornwegerich hat es immerhin bis in die moderne Küche geschafft. Mit seinem knackigen Blättern bereichert er die Salatbar im Winter.
Der Mittlere Wegerich und weitere Familienmitglieder hingegen sind ein unbeschriebenes Blatt. Im Vergleich zu den Erstgenannten kommen diese weniger häufig vor.
Die Familie der Wegeriche ist für Kräutersammler sehr interessant und Verwechslungen zum Glück gut vermeidbar. Ein paar botanische Grundkenntnisse sind immer wichtig, um Pflanzen erkennen und sammeln zu können. Doch schauen wir uns die Familie ein bisschen näher an.
Tipp: Lerne in diesen Artikeln weitere Pflanzen und ihre Verwechslungsgefahren kennen:
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Spitzwegerich erkennen (Plantago lanceolata)
Der Spitzwegerich fühlt sich auf fast allen wiesen- und weideähnlichen Standorten wohl. Deshalb findet man ihn auch relativ leicht dort sowie in Parkanlagen, an Wegen, Äckern und fast immer im eigenen Garten.
Spitzwegerich besitzt ein markantes Aussehen, das leicht wiederzuerkennen ist. Die in einer grundständigen Rosette stehenden Laubblätter sind ungestielt. Die einfache Blattspreite ist spitz, schmal und lanzettlich. Mit seiner typischen Blattrosette bleibt der Spitzwegerich erdverbunden.
Die grüne Pflanze selbst erreicht gerade mal 10 bis 20 cm Höhe. Typisch sind die lanzettartigen, langen Blätter mit ihren auffälligen drei bis sieben parallelen Längsnerven.
Während der Blütezeit von Mai bis September bildet die Pflanze kurze, walzenförmige Ähren mit den Samen aus. Diese sind vor allem für Wildkräuterfans geschmacklich interessant. Die Blütenfarbe ist grün-bräunlich, mit einem weißen Ring aus Staubblättern. Auf hohen Stängeln mit bis zu 50 cm ragen sie im Sommer gen Himmel, wobei sie zart und unauffällig sind.
Blätter und Triebspitzen bieten von April bis Juni den meisten Geschmack. Alles an der Pflanze schmeckt nach Pilz, genauer genommen nach Champignons. Das ist schon faszinierend. Gern kombiniere ich deshalb Pilzgerichte mit den jungen Blütenknospen oder auch den Blättern des Spitzwegerichs. Einfach lecker!
Verwechslungsmöglichkeiten: Eine Verwechslung von Spitzwegerich mit anderen Pflanzen ist eher unwahrscheinlich. Die größte Ähnlichkeit hat die Pflanze mit dem Mittleren Wegerich. Da alle heimischen Wegericharten essbar sind, gibt es hier keine Warnhinweise oder Gefahrenquellen.
Verwendung von Spitzwegerich als Heilpflanze
Spitzwegerich wird in der Heilkunde vor allem wegen seiner Schleimstoffe, Kieselsäure, Gerbstoffe und antibakteriellen Eigenschaften geschätzt. Die Arzneipflanze wird traditionell zu Sirup gegen Husten eingekocht. Die enthaltenen Schleimstoffe können Husten lösen und verschleimte Atemwege befreien.
Spitzwegerich ist aber auch wegen seiner entzündungshemmenden Heilwirkung bekannt. Besonders bekannt ist die juckreizlindernde Wirkung bei Insektenstichen. Dazu kannst du einfach ein Spitzwegerichblatt auf den Stich legen oder das Blatt zwischen den Händen reiben, um anschließend den Saft auf die Entzündung oder Wunde zu tröpfeln.
Breitwegerich erkennen (Plantago major)
Die breiten, eiförmigen Blätter des Breitwegerichs entspringen mit relativ kurzen Stielen einer bodennahen Blattrosette. Sie sind wie beim Spitzwegerich recht variabel und mit 5-9 Riefen (Nerven) gut erkennbar.
Es gibt nicht allzu viele Pflanzen, die Blätter mit diesen typischen parallelen Längsnerven ausbilden. Aus der Blattrosette entwickeln sich langgestielte bis zu 30 cm hohe Blütenstiele. Auffällig sind diese grünen Blütenähren nur dem aufmerksamen Beobachter oder dem passionierten Kräutersammler. Denn auch der Breitwegerich hat einiges zu bieten. Besonders die reichhaltige und üppige Saat kann als wirkungsvoller Ersatz für die bekannten indischen Flohsamen verwendet werden.
Tipp: Ein alter Brauch ist es, ein älteres Blatt des Breitwegerichs zu pflücken und anschließend die am Stiel gezogenen Blattnerven zu zählen. Je nachdem, wie viele Nerven am Abriss zu sehen sind, so viele Kinder oder Liebhaber wird man im Leben haben.
Mittleren Wegerich erkennen (Plantago media)
Spitzwegerich und Breitwegerich sind unsere zwei Vertreter, die in Küche und Hausapotheke seit Urzeiten ihren Platz haben. Der Mittlere Wegerich hingegen ist kaum bekannt. Er sieht aus wie eine Kombi aus beiden und kann leicht mit beiden verwechselt werden.
Der Mittlere Wegerich liebt jedoch eher trockene Böden und sonnige Standorte. Die kurz gestielten Blätter entspringen wie bei allen heimischen Wegerichen einer bodennahen Blattrosette. Sie sind breit-elliptisch zugespitzt und im Vergleich zum Spitzwegerich eher breit wie lang.
Erkennungsmerkmale sind auch hier die parallel laufenden 5-9 Blattnerven. Die Blüten entlarven dann den Mittleren Wegerich, im Vergleich zu seinen landläufigen Geschwistern hat er eine auffallend reizvolle, violett-weiße Blüte.
Fasziniert steht man davor und sucht nach der Pflanze, die da so hübsch vor sich hin puschelt. Gemein ist allen der lange, ährenförmige Blütenstiel. In diesem Zustand erreicht der Mittlere Wegerich eine Höhe von knapp 30 bis 45 cm.
In der Küche und Naturapotheke wird der Mittlere Wegerich wie Spitz- und Breitwegerich verwendet. Da er weniger häufig vorkommt, solltest du dich lieber an seinem Anblick erfreuen und ihn stehen lassen. So unterstützt du selten vorkommende Pflanzen in ihrer Ausbreitung, indem du sie schützt.
Fazit: Beim Spitzwegerich besteht kaum Verwechslungsgefahr
Die Frage “Besteht beim Spitzwegerich Verwechslungsgefahr?” beantworten wir zusammenfassend mit nein – jedenfalls nicht mit Giftpflanzen. Innerhalb der Familie der Wegeriche kann der Spitzwegerich aber recht leicht mit dem Mittleren Wegerich oder anderen Wegericharten verwechselt werden. Hier besteht jedoch keine Gefahr, denn alle Vertreter der Wegeriche sind essbar und ungiftig. Sie besitzen zudem ähnliche Inhaltsstoffe und Wirkungen.
Besonders für Wildkräutereinsteiger sind Spitzwegerich und Breitwegerich hervorragende und sichere Pflanzen zum Sammeln! Das gleiche gilt für Gundermann; die Verwechslungsgefahr ist auch hier sehr gering.
Quellenverzeichnis
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