Wann blüht Holunder? Eine gute Frage, wenn man die kurze Blütezeit des Holunders nutzen will, um die duftenden Blüten zu ernten - denn Holunder blüht nicht überall zur gleichen Zeit. In diesem Artikel erfährst du deshalb alles über die richtige Zeit zum Holunderblüten ernten und was du außerdem beachten solltest.
Wann blüht Holunder?
In Deutschland sind drei Holunder-Arten heimisch: der schwarze Holunder, der rote Holunder und der Zwerg-Holunder.
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Wichtig: Nur die ersten beiden Arten sind für uns überhaupt genießbar. Zwerg-Holunder ist sogar giftig.
Wer die Frage stellt: "Wann blüht der Holunder?", meint meistens den schwarzen Holunder. Dennoch möchten wir die Antwort auch für die anderen Holunderarten geben.
Wann blüht Schwarzer Holunder?
Der schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist bekannt für seine beeindruckende Blüte im späten Frühling bis zum frühen Sommer. In den meisten Regionen kannst du die Blüte des schwarzen Holunders zwischen Ende Mai und Juni bewundern.
Während dieser Zeit zeigt der Strauch seine charakteristischen cremeweißen Blüten in großen, duftenden Dolden. Diese Blütenpracht ist nicht nur schön anzuschauent, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber.
Je nach Standort, Sonneneinstrahlung und Klima kann der Holunderbusch aber auch früher oder später blühen. In besonders warmen Jahren kannst du die Holunderblüten schon im April bewundern.
In höher gelegenen Regionen oder an schattigen bzw. kühlen Standorten blüht Holunder hingegen eher später, etwa von Mai bis Juli.
Zum Glück sind die Holunderblüten jedoch so auffällig, dass man sie kaum übersehen kann! Statt auf ein genaues Datum zu warten kannst du also auch einfach die Augen offenhalten.
Wann blüht Roter Holunder?
Der rote Holunder (Sambucus racemosa) hat seinen eigenen Zeitplan: Normalerweise blüht er im späten Frühling bis zum frühen Sommer, oft zwischen Mai und Juli.
Während dieser Zeit erscheinen die Blüten in kegelförmigen Trauben, die in einem leuchtenden Weiß erstrahlen. Der Duft der roten Holunderblüten ist oft subtiler als der des schwarzen Holunders.
Und obwohl wir Menschen die Blüten vom roten Holunderstrauch eigentlich nicht essen, sind sie dennoch eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten.
Wann blüht Zwergholunder? (giftig!)
Der Zwergholunder (Sambucus ebulus), auch bekannt als Doldiger Schwarzer Holunder oder Attich, blüht in der Regel im späten Frühling bis zum frühen Sommer, typischerweise zwischen Mai und Juni - also zur gleichen Zeit wie der schwarze Holunder.
Da Zwergholunder giftig ist, solltest du ihn genau vom Schwarzen Holunder unterscheiden können, um Verwechslungsgefahren zu vermeiden!
Zwergholunder besitzt im Vergleich zu Schwarzem Holunder kleinere Blüten, die rosig-weiß statt cremeweiß sind. Daran kann man die Pflanzen gut unterscheiden. Mehr dazu im nächsten Abschnitt:
Holunderblüten erkennen: So geht's
Holunderblüten haben einige ganz spezifische Eigenschaften, die dir helfen können, sie von anderen Blüten zu unterscheiden:
- Blütenstand: Holunderblüten wachsen in großen, flachen Dolden. Diese Dolden bestehen aus einer Ansammlung von kleinen Blüten, die in einer flachen Form angeordnet sind.
- Blütenform: Die Blüten haben fünf Blütenblätter, die zu einer Blüte zusammengefügt sind. Sie bilden eine offene, schirmförmige Struktur.
- Farbe: Die Blüten sind meist cremeweiß bis leicht gelblich. Achte auf diese charakteristische Farbe, um Verwechslungen zu vermeiden.
- Duft: Die Blüten haben einen angenehm süßen und leicht fruchtigen Duft. Schnuppere daran, um sicherzustellen, dass du die richtige Pflanze gefunden hast.
- Blattform: Die Blätter des Holunders sind gegenständig und jeweils zu fünft an einem Blattstiel angeordnet. Sie sind gezähnt und haben eine leicht ovale Form, die spitz zuläuft.
Aber, Achtung! Der gefleckte Schierling sieht den Holunderblüten ähnlich, ist aber giftig. Hier lernst du, die Verwechslungsgefahr von Geflecktem Schierling und Holunder zu vermeiden. Alternativ kannst du dich hier über Holunder Verwechslungen informieren.
Grundsätzlich solltest du alle Pflanzen, die du sammelst, genau bestimmen können, um Verwechslungsgefahren zu vermeiden. Wenn du mehr darüber wissen willst, informiere dich hier in unseren weiteren Magazinartikeln:
Wo du Holunderblüten finden kannst
Holundersträucher sind oft in ländlichen Gebieten, Wäldern, Waldrändern und sogar in städtischen Gebieten zu finden. Sie bevorzugen feuchte, gut durchlässige Böden und sonnige bis halbschattige Standorte.
Die Blütezeit variiert je nach Art und Region, aber sie fällt normalerweise in den späten Frühling oder Frühsommer.
Vorsichtsmaßnahmen
Achte immer darauf, dass du den Holler korrekt identifizierst, bevor du seine Blüten verwendest.
Hier findest du weitere Informationen dazu, wie du Wildpflanzen bestimmen kannst. Berücksichtige auch, dass Holunderbäume in der Nähe von landwirtschaftlichen Flächen oder Straßen möglicherweise Pestiziden oder Schadstoffen ausgesetzt waren, die ihre Blüten ungenießbar machen könnten.
Holunder ernten: Das musst du beachten
Die richtige Zeit: Die Kunst der Holunderernte beginnt mit der Wahl des richtigen Zeitpunkts. Die Blütezeit liegt normalerweise im späten Frühling bis zum Frühsommer. Wenn die Blüten in voller Pracht stehen und sich in ihrem strahlenden Weiß präsentieren, ist es Zeit, loszulegen. Achte darauf, dass du Blüten wählst, die noch frisch und nicht verblüht sind.
Die richtige Pflanze: Stelle sicher, dass du tatsächlich Holunderblüten erntest und nicht irrtümlicherweise eine andere Pflanze pflückst. Halte dich an die oben beschriebenen Merkmale.
Nachhaltige Ernte: Achte darauf, nur so viele Blüten zu ernten, wie du tatsächlich brauchst. Denk daran, dass Holunderblüten nicht nur für dich, sondern auch für Bienen und andere Bestäuber eine wichtige Nahrungsquelle sind. Pflücke nicht mehr als ein Drittel der Blüten von einer einzelnen Pflanze - so stellst du sicher, dass sie gesund bleibt.
Saubere Hände und Werkzeuge: Bevor du mit der Ernte beginnst, wasche deine Hände gründlich und stelle sicher, dass deine Erntewerkzeuge (Schere oder Pflückkorb) sauber sind. Dies hilft, Verunreinigungen zu vermeiden und die Qualität der geernteten Blüten zu erhalten.
Standortauswahl: Wähle Standorte für die Ernte, die fernab von befahrenen Straßen, Industriegebieten oder Orten mit Pestiziden liegen. Holunderbäume in solchen Umgebungen könnten Schadstoffen ausgesetzt sein, die sich in den Blüten ansammeln könnten. Idealerweise hast du einen Holunderstrauch im eigenen Garten.
Holunderblüten verarbeiten
Nach der Ernte solltest du die Blüten sorgfältig auf Schädlinge oder Beschädigungen überprüfen und diese entfernen. Nur gesunde und unbeschädigte Blüten sollten weiterverarbeitet werden.
Um Insekten aus den Blüten zu entfernen solltest du sie nur ausschütteln, aber auf keinen Fall waschen! Denn sonst kleben die Blüten zusammen und können nicht mehr getrocknet werden.
Du kannst die frischen Blüten anschließend sofort verwenden oder sie schonend trocknen, um sie später für Tees zu verwenden. Trockne die Blüten an einem schattigen und gut belüfteten Ort, um ihre Qualität zu erhalten.
Frische Holunderblüten kannst du wunderbar zu Sirup oder Gelee verarbeiten. So machst du den Holler haltbar und kannst sein sommerliches Aroma auch im Herbst oder Winter genießen.
Holundersirup ist dabei besonders vielfältig: Du kannst ihn verwenden um Kuchen zu backen, Desserts zu süßen, Cocktails zu mixen oder prickelnde, aromatische Holunderlimonade herzustellen.
Warum ist Holunder so gesund?
Holunder ist ein wahres Allround-Talent. Denn die Beeren und Blüten lassen sich nicht nur zu echten Leckereien verarbeiten - sie sind auch noch richtige Gesundheits-Booster.
Antioxidantien-Power:
Holunderbeeren sind reich an Flavonoiden, Anthocyanen und anderen antioxidativen Verbindungen. Diese Powerpakete arbeiten im Körper daran, freie Radikale zu neutralisieren, die schädliche Auswirkungen auf Zellen und Gewebe haben können.
Dank dieser antioxidativen Eigenschaften wird Holunder oft als natürliche Unterstützung für das Immunsystem und zur Förderung der allgemeinen Gesundheit geschätzt.
Vitamin C Boost:
Holunderbeeren sind eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin C, das für seine Rolle bei der Stärkung des Immunsystems und der Bekämpfung von Krankheiten bekannt ist.
Ein ordentlicher Schuss Vitamin C aus Holunderbeeren kann dazu beitragen, Erkältungen und Grippe fernzuhalten und die Abwehrkräfte zu unterstützen.
Entzündungshemmer:
Die in Holunder enthaltenen Verbindungen haben ebenfalls entzündungshemmende Eigenschaften. Das macht Holunder zu einem möglichen Verbündeten im Kampf gegen Entzündungen im Körper, die mit verschiedenen Gesundheitsproblemen in Verbindung stehen können.
Häufig gestellte Fragen zur Erntezeit und Blütezeit des Holunders
Wie viele Tage blüht Holunder?
Die Blütezeit des Holunders erstreckt sich normalerweise über etwa 2 bis 3 Wochen. In dieser Zeit präsentiert er seine charakteristischen cremeweißen oder weißen Blüten in großen Dolden.
Was ist der Unterschied zwischen Weißem und Schwarzem Holunder?
Weißer und Schwarzer Holunder ist dasselbe. Der Schwarze Holunder wird fälschlicherweise auch manchmal als weißer Holunder bezeichnet, weil seine Blüten weiß sind. Der Name kommt allerdings von den tiefschwarzen Holunderbeeren, die im Herbst reifen.
Ist Holunder giftig?
Die Blüten von schwarzem Holunder sind nicht giftig. Die rohen Beeren, Blätter und Rinde des Holunders enthalten jedoch Verbindungen, die in unverarbeitetem Zustand Übelkeit und Magenschmerzen verursachen können.
Die Beeren solltest du deshalb vor dem Verzehr erhitzen, damit sie verträglicher sind. Der giftige Inhaltsstoff Sambunigrin wird dabei aufgespalten. Die Blätter und Rinde sind nicht zum Verzehr geeignet.
Welche Holunderarten gibt es?
Es gibt Schwarzen, Roten und Zwerg-Holunder. Schwarzer Holunder ist wohl der König unter den Holunderarten. Seine dunklen, reifen Beeren sind nicht nur lecker, sondern auch reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Sie werden oft für Marmeladen, Säfte und Tees verwendet. Seine Blüten- und Beerenstände tellerförmig angeordnet.
Roter Holunder ist in Nordamerika und Europa zu finden. Seine Beeren sind im reifen Zustand zwar essbar, aber im Vergleich zu den schwarzen Holunderbeeren eher herb und bitter. Trotzdem werden auch aus ihnen köstliche Säfte und Sirups hergestellt. Seine Blüten- und Beerenstände traubenförmig angeordnet.
Zwergholunder kennt man auch unter dem Namen Attich. Er ist wegen seiner Giftigkeit nicht zum Verzehr geeignet!
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Quellenverzeichnis
Cover: PeterKamischke via Canva.com