23. Mai 2024

Wiesenbärenklau erkennen: Steckbrief zu Heracleum sphondylium

Wiesenbärenklau, auch bekannt als Gemeiner Bärenklau oder Heracleum sphondylium, ist ein heimisches Gewächs, das man in Gärten und auf Wiesen findet. Die Staude kann eine beeindruckende Größe erreichen. Besonders prachtvoll ist das Kraut im Sommer, wenn seine weißen Blüten blühen. Aber Vorsicht – der Verwandte des Wiesenbärenklaus, der Riesenbärenklau, kann bei Hautkontakt zu schweren Reizungen führen. Erfahre, wie du Hercleum sphondylium erkennen kannst, und viele weitere interessante Fakten zum Wiesenbärenklau.

Der Wiesenbärenklau: Heracleum sphondylium Steckbrief

Der Wiesenbärenklau ist eine zweijährige krautige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Er wächst auf Wiesen, in Wäldern, Lichtungen und an Wegrändern. Da die Pflanze pflegeleicht und genügsam ist, kann sie eine Wuchshöhe von 30 cm bis 1,5 Meter erreichen. Der Wiesenbärenklau ist in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet, wo er sich auch gerne in Gärten ausbreitet.

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Wiesenbärenklau: Blätter & Blüten

Die Blätter des Wiesenbärenklaus sind fiederschnittig und bis zu 50 cm groß. Sie sind behaart und haben ein tiefes Grün. Auch an der Blattscheide findest du kleine Härchen. Die weißen Doldenblüten bestehen aus vielen einzelnen Blütenständen.

Wiesenbärenklau: Samen

Die Samen des Wiesenbärenklaus sind oval und braun. Die Früchte sind zweiteilig und haben eine Länge von 8 bis 10 mm. Wie auch bei anderen Doldenblütlern findet eine Ausbreitung über Windbestäubung, Tierbestäubung und Selbstausbreitung (Wurzelteilung) statt. Da das oft verkannte Wildgemüse mehrjährig ist und viele Früchte produziert, kann es sich schnell ausbreiten.

Der Stängel vom Wiesenbärenklau

Der Stängel des Wiesenbärenklaus ist rund, hohl, gefurcht und – wie die Blätter – behaart. Die Härchen können Hautreizungen bei Hautkontakt hervorrufen, was auch als „Wiesen-Dermatitis“ bekannt ist. Um dem vorzubeugen, kannst du beim Ernten des Gemeinen Bärenklaus Handschuhe tragen. 

Wiesenbärenklau: Bilder

Hier sind zwei Bilder des Wiesenbärenklaus, auf denen du die verschiedenen Pflanzenmerkmale gut erkennen kannst.

  • Blüten und haariger Stängel:
wiesenbärenklau blüten stängel

Wuchs und Größe:

wiesenbärenklau wildpflanze erkennen natur

Achtung bei der Verwechslung von Wiesenbärenklau & Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) 

Es besteht Verwechslungsgefahr zwischen dem Wiesenbärenklau und dem Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum). Diese Information solltest du im Hinterkopf behalten, denn der Riesenbärenklau gehört zu den Wildpflanzen, die wirklich schwere Hautreizungen auslösen können. Diese ähneln Verbrennungen und sind ausgesprochen schmerzhaft. Da der Riesen-Bärenklau mehr toxische Stoffe in sich trägt, ist er giftig.

Du kannst Riesenbärenklau von Wiesenbärenklau unterscheiden, weil er deutlich größer ist (bis zu 5 Meter hoch). Die Blätter vom Riesenbärenklau werden bis zu einem Meter lang. Der Stängel hat tiefe Rillen und kann daher an Rigatoni-Nudeln erinnern. Auch die Blüten sehen anders aus: Sie sind bei Heracleum mantegazzianum mit grünen Streifen durchzogen.

Grün&Gesund-Praxistipp

Folge diesem Link zu einem weiteren Artikel, in dem wir genauer auf die Verwechslung von Bärenklau eingehen.

Ist Wiesenbärenklau giftig oder essbar? 

Wiesenbärenklau ist eine Pflanze, die in der Natur weit verbreitet ist. Dank Kräuterkundlern wissen wir, dass die Wildpflanze essbar und sogar gesund ist. 

Im Frühjahr sind die jungen Blätter und Stängel vom Wiesenbärenklau essbar. Ihr Geschmack erinnert an Sellerie. Stelle aber unbedingt sicher, dass es sich um Wiesen-, nicht um Riesenbärenklau handelt!

Grün&Gesund-Praxistipp

Du bist immer wieder unsicher, welche Wildpflanzen man nun essen kann und welche nicht? Dann solltest du dir unseren Ratgeber ansehen: Essbare Wildpflanzen bestimmen.

Ist Wiesenbärenklau für Kaninchen, Hunde oder Pferde giftig? 

Viele Tierhalter und Förster nehmen Wiesenbärenklau auch als Futterpflanze für Wildtiere wie Rehe und Hasen. Doch nicht jedes Tier verträgt die enthaltenen Toxine. Vor allem für Rinder und Pferde ist Wiesenbärenklau giftig. Symptome einer Vergiftung können Hautreizungen, Photosensibilisierung und Verdauungsstörungen sein. Es ist ratsam, Weideflächen auf das Vorkommen von Wiesenbärenklau zu überprüfen, um eine Vergiftung zu vermeiden. Auch Hundehalter sollten Vorsicht walten lassen: Hunde reagieren auf Kontakt mit Reizungen, die sich durch Lecken verteilen und verstärken können.

Bei Kaninchen gilt: Die Menge macht das Gift. So findet Wiesenbärenklau oft bei der Behandlung von Kaninchenschnupfen (EC) und Verdauungsproblemen Anwendung. Somit ähnelt ihre Verwendung der Kohl Kratzdistel für Kaninchen. In größeren Mengen kann der Bärenklau jedoch zu Vergiftungsreaktionen führen.

Wiesenbärenklau im Garten

Wiesenbärenklau ist eine attraktive Zierpflanze mit großen weißen Dolden. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, der Boden humos. Eine Düngung ist nicht notwendig, jedoch solltest du regelmäßig gießen. Entferne Unkraut, um dem Bärenklau ein gutes Wachstum zu ermöglichen. Ansonsten gibt es bei der Pflege des Krautes selten Probleme.

Wiesenbärenklau bietet viel Nutzen für heimische Insekten, Vögel und Käfer. Sein Nektar ist aromatisch und schmeckt intensiv, sodass viele Insekten auf deine Wiese kommen werden, zum Beispiel Wildbienen. Er eignet sich also perfekt zum Abrunden der Permakultur im eigenen Garten.

Wiesenbärenklau bekämpfen oder nicht?

Wiesenbärenklau kann bei Berührung zu Hautreizungen führen. Jedoch stellt er keine direkte Bedrohung für Menschen und Haustiere dar. Die Reizungen können zwar unangenehm sein, doch eine Bekämpfung ist nur bei starker Ausbreitung notwendig. Statt den Wiesenbärenklau zu bekämpfen, kannst du seine Ausbreitung einfach eindämmen, indem du ihn pflückst und als Gemüse oder Grünen Smoothie zubereitest. So profitierst du zusätzlich von den vielen gesunden Inhaltsstoffen im Pflanzengrün. 

Wiesenbärenklau: Heilwirkung und Anwendung

Wiesenbärenklau ist eine Heilpflanze mit vielen Anwendungsmöglichkeiten. Das Kraut enthält ätherische Öle und Gerbstoffe, die für ihre heilende Wirkung bekannt sind. In der Volksmedizin wird Wiesenbärenklau bei Verdauungsbeschwerden, Hautkrankheiten und Rheuma angewendet. Besonders gut kannst du seine jungen Blätter zu einem Tee verarbeiten. So eignet er sich auch zum Fasten. Mehr Tipps zum dazu findest du in unserem Heilfasten Plan für 7 Tage mit PDF

Aber Achtung: Einen übermäßigen Verzehr solltest du vermeiden. Gerade, wenn du empfindlich reagierst, könnte eine größere Menge des Krautes Magenverstimmungen zur Folge haben.

Leckere Wiesenbärenklau Rezepte für Wildkräuter-Gourmets

Wiesenbärenklau ist eine wilde Pflanze. Gerne verkennt man sie als Unkraut, aber in der Küche kann sie zu einer leckeren Zutat werden. Hier ein einfaches Rezepte für Wiesenbärenklau: Pesto.

Du brauchst:

  • 2 Tassen Wiesenbärenklau-Blätter
  • 1/2 Tasse geriebener Parmesan
  • 1/2 Tasse geröstete Pinienkerne
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1/2 Tasse Olivenöl
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Gib alle Zutaten in einen Mixer oder eine Küchenmaschine und püriere sie, bis eine glatte Paste entsteht. Verwende das Wiesenbärenklau-Pesto als Dip für Gemüse oder als Brotaufstrich.

Weitere leckere Rezeptideen sind Wiesenbärenklau-Salat, Bärenklau-Suppe und Wiesen-Bärenklau Quiche.

Häufig gestellte Fragen zum Wiesenbärenklau

Ist der Wiesen-Bärenklau giftig?

Nein, der Wiesen-Bärenklau ist nicht giftig, sondern essbar. Aufzupassen ist wegen der feinen Härchen am Stängel, die eine Hautreaktion auslösen können (die sogenannte „Wiesen-Dermatitis“). 

Was ist der Unterschied zwischen Wiesen-Bärenklau und Riesenbärenklau?

Der Unterschied zwischen Wiesen-Bärenklau und Riesenbärenklau liegt vor allem in der Größe. Während der Wiesenbärenklau maximal 1,5 Metern hoch wird, kann der Riesenbärenklau eine Gesamthöhe von bis zu 5 Metern erreichen. Auch seine Blätter sind deutlich größer – das giftige Gewächs wird seinem Namen also auf jeden Fall gerecht. Außerdem kann Heracleum mantegazzianum eine starke körperliche Vergiftungsreaktion auslösen!

Wie erkenne ich den giftigen Bärenklau?

Du erkennst den giftigen Bärenklau (Riesenbärenklau) vor allem an seinem spezifischen Wuchs. Die weißen Blütendolden, bestehend aus vielen kleinen Blütenständen, ragen in den Himmel empor. Dabei misst die Bärenklau-Pflanze bis zu 5 Meter. Der Wiesenbärenklau hingegen kann zwar eine empfindliche Hautreaktion auslösen, ist aber essbar. 

Wo wächst Wiesen-Bärenklau?

Der Wiesenbärenklau wächst hauptsächlich auf feuchten Wiesen, an Flussufern und in Wäldern. Er ist in ganz Europa verbreitet und kann auch in Nordamerika und Asien gefunden werden. 

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