Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) ist eine wirklich altehrwürdige Pflanze aus der Urzeit. Der Ackerschachtelhalm gehört noch zu den Sporenpflanzen und nicht zu den Blütenpflanzen. Er hat so einige Eigenarten, die uns bis heute zugutekommen und die wir auch im Alltag vielfältig nutzen können.
Der Ackerschachtelhalm ist dabei die einzige, essbare Schachtelhalm-Art in unseren Breiten. Er findet in der Naturheilkunde, im Garten aber auch in der Kosmetik und der gesunden Küche anerkennend Verwendung.
Das bedeutet aber auch, dass es bei Ackerschachtelhalm Verwechslungsgefahren mit anderen, giftigen Schachtelhalmen gibt.
Welche Arten es aus der Familie der Schachtelhalme noch gibt und welche Gefahren bei einer Verwechslung drohen, erfährst du in diesem Artikel.
Ackerschachtelhalm erkennen an diesen 5 Merkmalen: Steckbrief
Ackerschachtelhalm erkennst du an folgenden 5 Merkmalen:
Dein gratis E-Book als Download:
ACHTUNG:
Verwechslungsgefahr vermeiden!
Diese 10 Wildkräuter kannst Du unbesorgt sammeln
Datenschutz & Privatsphäre sind uns sehr wichtig! Wir geben Deine Daten niemals an Dritte weiter. Bitte lies vor dem Absenden diese wichtigen Informationen zum Datenschutz. Mit dem Absenden des Formulars bestätigst Du, dass Grün&Gesund Dich per E-Mail über Infos rund um Gesundheitsthemen informieren darf.
Ackerschachtelhalm...
ist eine Sporenpflanze und besitzt keine Blüte
besitzt braune Kolben vor der Blattentwicklung ab Ende Februar bis März
bildet später 3- bis 5-kantige Ästchen aus, die am Stängel nach oben stehen (nicht nach unten hängen)
ist ein sogenannter "Kulturfolger", das heißt er wächst gern auf gestörten und vom Menschen veränderten Flächen
So sieht der Kolben vom Ackerschachtelhalm aus, bevor die grünen Triebe wachsen.
Hinweise zum Sammeln der Heilpflanze
Als Sammelgut eignet sich das gesamte oberirdisch wachsende Kraut im jungen Zustand. Die Sammelzeit beginnt im Mai und dauert bis in den Herbst hinein.
Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit allen anderen Schachtelhalmarten, die zum Teil ungenießbar bis giftig sind. Diese wollen wir uns nun näher anschauen:
Sumpfschachtelhalm & Ackerschachtelhalm: Verwechslungsgefahr
Sumpfschachtelhalm
Der giftige Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre) sieht dem Ackerschachtelhalm zum Teil sehr ähnlich. Auch die Standorte können übereinstimmen. Aber wie kannst du dir sicher sein, dass es sich nicht um den ungenießbaren Doppelgänger handelt?
Das einfachste Unterscheidungsmerkmal sind die Ästchen:
Beim Ackerschachtelhalm stehen die Ästchen nach oben und sind eher störrisch und starr
Beim giftigen Sumpfschachtelhalm biegen sich die Ästchen nach unten (wie bei einem Bäumchen) und sind deutlich filigraner und zarter
Hier in den Bildern siehst du Ackerschachtelhalm und Sumpfschachtelhalm im Vergleich:
Ackerschachtelhalm
Sumpfschachtelhalm
Weitere Unterscheidungsmerkmale
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, dass der Ackerschachtelhalm seine Kolben VOR dem Austrieb der Ästchen im Frühjahr ausbildet, also nur aus einem einzigen braunen Kolben besteht. Der Sumpfschachtelhalm hingegen bildet seine Kolben an der Spitze der bereits vorhandenen Ästchen aus, und zwar im Sommerhalbjahr.
Ackerschachtelhalm lässt sich am Standort von Sumpfschachtelhalm unterscheiden:
Sumpfschachtelhalm liebt feuchte und nasse Standorte (Soll, Sumpf, Gräben, feuchte Äcker u.a.), wo man den Ackerschachtelhalm eher selten findet. In Feuchtgebieten daher niemals Schachtelhalm sammeln!
Hinweis: Wenn du dir nicht sicher bist, um welchen Schachtelhalm es sich bei deinem Fundstück handelt, lass ihn bitte stehen. Der Sumpfschachtelhalm gilt als giftig!
Verwechslung von Ackerschachtelhalm mit Riesenschachtelhalm
Der Riesenschachtelhalm (Equisetum telmateia) hat eine sichtbare Gemeinsamkeit mit dem Ackerschachtelhalm: die frühen Sprossen (Sporen). Der Riesenschachtelhalm bildet seine Kolben allerdings erst im April/ Mai, während der Ackerschachtelhalm schon ganz früh ab Ende Februar seine Kolben treibt.
Trotzdem ist eine Verwechslung relativ unwahrscheinlich, da der Riesenschachtelhalm in feuchten Wäldern zu Hause ist, während der Ackerschachtelhalm eher trockene und sonnige Standorte bevorzugt.
Auch ihr Aussehen unterscheidet sie gut voneinander: Der Riesenschachtelhalm erreicht, wie der Name schon sagt, eine stattliche Größe von bis zu 1,5 bis 2 m. Der Ackerschachtelhalm bleibt bei einer Höhe von 0,1 bis 0,5 m.
Tipp: Auch bei Bärenklau spielt die Größe der Pflanze eine wichtige Rolle bei der Unterscheidung vom essbaren Wiesenbärenklau und giftigem Riesenbärenklau. Erfahre hier mehr darüber, wie du bei Bärenklau Verwechslungen ausschließen kannst.
Schachtelhalm: Wirkung auf die Gesundheit
Der hohe Gehalt an Kieselsäure macht den Ackerschachtelhalm zu einem wichtigen Mittel bei Haut- und Haarwuchsproblemen sowie bei Rheuma und Rückenschmerzen.
Da er stark harntreibend wirkt, wird er traditionell auch bei Harnwegserkrankungen eingesetzt, zum Beispiel in Form von einem Ackerschachtelhalm Tee. Und nicht zuletzt ist er ein wichtiges Nervenmittel. Gut macht sich fein geriebenes Schachtelhalmkraut (Pulver) auch im eigens hergestellten Zahnputzmittel.
Im Gartenbau nutzt man Schachtelhalm als aufbauendes und Pilze abwehrendes Mittel. Früher wurde er, wie schon beschrieben, als wirkungsvolles Putzmittel verwendet.
Die Eigenschaften der Heilpflanze auf einen Blick:
blutstillend
zusammenziehend
wassertreibend
gewebefestigend
Stoffwechsel fördernd
stabilisierend auf das Nervensystem
Tipp: Bei deiner Wildkräuterwanderung möchtest du nicht nur Ackerschachtelhalm sammeln? Dann informiere dich über mögliche andere Verwechslungsgefahren bei Wildpflanzen:
Besteht bei Topinambur Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen?
Besteht bei Jakobskreuzkraut Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen?
Häufig gestellte Fragen zu Ackerschachtelhalm & Verwechslungsgefahren
Ist Schachtelhalm giftig?
Es gibt einige Schachtelhalmarten, die nicht auf unseren Speiseplan gehören. Diese sind in der Regel eher selten und mehr auf feuchten oder Waldstandorten zu finden. Unser gewöhnlicher Ackerschachtelhalm ist jedoch essbar.
Im Vergleich zum giftigen Sumpfschachtelhalm ist er von kräftigerem Wuchs und wächst bevorzugt auf sauren Acker- und Gartenböden.
Kann man Ackerschachtelhalm verwechseln?
Ja, man kann zum Beispiel Ackerschachtelhalm und Sumpfschachtelhalm verwechseln. Informiere dich hier über die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale in diesem Artikel.
Vor allem gilt: Achte beim Sammeln darauf, nur das zu pflücken, das du ganz sicher als essbare Wildpflanze bestimmen kannst!
Kann man Zinnkraut verwechseln?
Schachtelhalm ist auch als Zinnkraut bekannt. In alten Zeiten, als noch Zinngeschirr zum Alltag gehörte, verwendete man die Pflanze als zuverlässige Haushaltshilfe und zum Putzen des Geschirrs. Zinnkraut ist eine altmodische Bezeichnung für Schachtelhalm. Hier kannst du dich über weitere Verwechslungsgefahren bei Pflanzen informieren.
Was ist der Unterschied zwischen Ackerschachtelhalm und Schachtelhalm?
Schachtelhalm ist der Artname für Schachtelhalmgewächse. In Deutschland gibt es immerhin noch mehr als 10 Schachtelhalmarten. Der Ackerschachtelhalm ist ein Vertreter der Familie, der einzig essbare unter ihnen und gleichzeitig auch die am meisten vorkommende Art.
Wie hat dir unser Artikel zum Thema "Ackerschachtelhalm: Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen!" gefallen? Lass es uns in den Kommentaren wissen.
Quellenverzeichnis
Cover: coramueller via Canva.com
Abb. 1: Ian_Redding via Canva.com
Abb. 2: Grigory Pil via Canva.com
Abb. 3: Kristin Brandt
Abb. 4: Kristin Brandt