Die Große Klette, auch bekannt als Arctium lappa, ist eine faszinierende Pflanze, die nicht nur in der Naturheilkunde einen hohen Stellenwert hat, sondern auch in unseren Gärten wertvolle Dienste leistet. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über diese beeindruckende Pflanze – von ihrem Aussehen und Standort über ihre heilenden Eigenschaften bis hin zu praktischen Tipps für Anbau und Pflege. Egal, ob du dich für Naturheilkunde interessierst oder einfach nur mehr über diese vielseitige Pflanze wissen möchtest, hier findest du umfassende und nützliche Informationen.
Inhaltsverzeichnis
Große Klette (Arctium Lappa): Steckbrief zur heimischen Pflanze
Die krautige Pflanze gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist eine beeindruckende, zweijährige Pflanze, die je nach Art 50 bis 300 cm hoch wächst. Ihre aufrechten, verzweigten Stängel sind oft rötlich überlaufen und spinnwebig behaart. Ursprünglich aus Europa stammend, hat sie sich auch in Nordamerika und Asien verbreitet. Die Große Klette bevorzugt stickstoffreiche, lehmhaltige Böden und findet sich häufig an Wegrändern, Bahndämmen und Ruderalflächen. Sie gedeiht sogar in Höhenlagen bis 1300 m. Die Vermehrung erfolgt durch Samen, die im Herbst abfallen oder durch Tiere verbreitet werden. Diese robuste Pflanze ist pflegeleicht, benötigt jedoch viel Sonne und regelmäßige Bewässerung.
Große Klette: Blätter
Die Blätter der Großen Klette sind groß, herzförmig und können bis zu 50 cm lang werden. Ihre Unterseite ist entweder kahl oder spärlich behaart, während die Blattstiele mit Mark gefüllt sind – ein Unterscheidungsmerkmal zu anderen Klettenarten. Diese Blätter bieten schattigen Schutz für Insekten wie Käfer und Schmetterlinge. Junge Blätter der Großen Klette sind essbar und können ähnlich wie Spinat verwendet werden. In der Volksmedizin werden die Blätter äußerlich zur Behandlung von Hautproblemen eingesetzt, da sie entzündungshemmende Eigenschaften besitzen und Hautirritationen lindern können.
Große Klette: Blüte & Blütezeit
Die Blüten der Großen Klette sind eine wahre Pracht. Sie sind rot bis purpur gefärbt und haben einen Durchmesser von 3-5 cm. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September oder sogar bis Oktober (je nach Standort). Die hakenförmig gekrümmten Hüllblätter mit gelblich-bräunlichen Widerhaken sind charakteristisch für diese Pflanze.
Große Klette: Wurzel
Die Wurzel der Großen Klette ist tief und verholzt, oft bis zu einem Meter lang. Sie enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Inulin, Schleimstoffe und Bitterstoffe. Diese Wurzel wird in der Naturheilkunde vielfältig genutzt. Sie hilft bei Hautproblemen wie Ekzemen und Schuppenflechte, unterstützt die Verdauung und lindert Verdauungsbeschwerden. Zudem wird sie zur Förderung der Haargesundheit und bei Haarausfall verwendet. Ihre entzündungshemmenden Eigenschaften machen die Wurzel zu einem geschätzten Heilmittel in der traditionellen Medizin.
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Bei der Großen Klette Verwechslungsgefahr mit anderen Wildpflanzen vermeiden: So unterscheidest du sie von Doppelgängern
Die Große Klette kann leicht mit anderen Klettenarten verwechselt werden. Jedoch besteht keine Gefahr, da keine der im folgenden genannten Klettenarten als giftig eingestuft wird. Zum Beispiel hat die Kleine Klette (Arctium minus) hohlstielige Blattstiele, während die Filz-Klette (Arctium tomentosum) grau-weiß behaarte Blattunterseiten besitzt.
Eine weitere Verwechslungsgefahr besteht mit der Gemeinen Knoblauchsrauke, die jedoch kleiner ist und im April bis Juni blüht und viel kleinere und weichere Blätter besitzt. Um die Große Klette sicher zu identifizieren, achte auf die markgefüllten Blattstiele und die charakteristischen, hakenförmigen Hüllblätter ihrer Blüten:
Lies hier mehr zu Verwechslungsgefahren bei anderen Wildpflanzen, wie zum Beispiel Verwechslung bei Klettenlabkraut oder Verwechslungsgefahr bei Gundermann.Â
Wie wichtig ist die Große Klette für Insekten?
Die Große Klette spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem als Futterpflanze für viele Insektenarten. Ihre Blüten bieten reichlich Nektar und Pollen, was Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anzieht. Durch diese Unterstützung der Bestäuber trägt die Große Klette zur Biodiversität bei und fördert das ökologische Gleichgewicht in heimischen Gärten und auf Wildflächen. Ihre Anwesenheit kann die Gesundheit und Vielfalt der Insektenpopulationen in deiner Umgebung verbessern.
Ist die Große Klette giftig?
Die Große Klette ist nicht giftig und essbare Pflanzenteile wie Blätter und Wurzeln können ohne Bedenken verzehrt werden. Allerdings sollten Personen mit Allergien gegen Korbblütler vorsichtig sein, da allergische Reaktionen auftreten können. Generell gilt die Pflanze als sicher und wird in der Volksmedizin und als Nahrungsmittel verwendet.
Ist die Große Klette für Kaninchen, Hunde und Pferde essbar?
Ja, die Große Klette ist für Kaninchen, Hunde und Pferde essbar. Junge Blätter und Wurzeln können in die Ernährung von Kaninchen und Pferden integriert werden. Bei Hunden sollte jedoch auf die Verträglichkeit geachtet werden, da empfindliche Tiere möglicherweise nur geringe Mengen vertragen. Die Pflanze bietet eine natürliche und nährstoffreiche Ergänzung zur Tierernährung.
Große Klette: Heilwirkung in der Naturheilkunde
Die Heilwirkung der Großen Klette ist vielfältig. Sie wird seit Jahrhunderten zur Behandlung von Hautleiden wie Ekzemen und Schuppenflechte eingesetzt. Zudem fördert sie die Verdauung und hilft bei Verdauungsstörungen. Die Klette unterstützt auch die Nierenfunktion und kann bei Harnwegsinfektionen helfen. Ihre entzündungshemmenden Eigenschaften machen sie zu einem wertvollen Mittel in der Naturheilkunde, insbesondere zur inneren und äußeren Anwendung bei Hautproblemen und rheumatischen Beschwerden.
Wusstest du schon, dass auch Lapacho Tee verdauungsfördernd (und entgiftend) wirkt?Â
Große-Kletten-Tee zubereiten
Die Zubereitung von Große-Kletten-Tee ist einfach und wirksam. Verwende 1 Teelöffel getrocknete Klettenwurzel auf 250 ml Wasser und koche sie sanft 10 Minuten lang. Seihe den Tee ab und trinke täglich 2-3 Tassen, um die Verdauung zu unterstützen und den Körper zu entgiften. Der Tee hilft nicht nur bei Verdauungsbeschwerden, sondern fördert auch die allgemeine Gesundheit. Seine regelmäßige Einnahme kann zur Linderung von Hautproblemen und zur Verbesserung der Nierenfunktion beitragen. Auch Herzsamen Tee kann bei Hautproblemen helfen.
Verwendung der Großen Klette: Rezept für Klettensuppe
Die Große Klette hat noch mehr als die Verwendung als Heilpflanze zu bieten: Sie ist auch ein wunderbares Nahrungsmittel! Diese Suppe aus Wurzeln der Großen Klette ist nicht nur lecker, sondern auch gesund und reich an wichtigen Nährstoffen, die das Immunsystem stärken und den Körper genau wie ein Detox Smootie bei der Entgiftung unterstützen können. Du benötigst Klettenwurzeln, Gemüsebrühe, Kartoffeln, etwas Gemüse und Gewürze:
Zutaten:
- 200 g Klettenwurzeln
- 1 Liter Gemüsebrühe
- 2 mittelgroße Kartoffeln
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 EL Olivenöl
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- Frische Kräuter (z.B. essbaren Wildpflanzen wie Löwenzahn, Petersilie oder Schnittlauch) zum Garnieren
Zubereitung:
- Die Klettenwurzeln gründlich waschen, schälen und in dünne Scheiben schneiden.
- Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Zwiebel und Knoblauch fein hacken.
- Olivenöl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebel und Knoblauch darin glasig dünsten.
- Klettenwurzeln und Kartoffeln hinzufügen und kurz mitdünsten. Mit Gemüsebrühe ablöschen und zum Kochen bringen.
- Die Suppe bei mittlerer Hitze etwa 20-30 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln und Klettenwurzeln weich sind.
- Die Suppe mit einem Stabmixer pürieren, bis sie eine cremige Konsistenz hat.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Die Suppe in Schalen füllen und mit frischen, gehackten Kräutern garnieren.
Große Klette pflanzen und pflegen: 3 Tipps
Der Anbau der Großen Klette ist einfach. Hier sind drei Tipps, damit der Anbau gelingt:
- Säe die Samen im Herbst oder Frühjahr aus.
- Wähle einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem Boden.
- Sorge für regelmäßige Pflege und ausreichende Bewässerung. Diese robusten Pflanzen sind pflegeleicht und gedeihen gut in heimischen Gärten. Mit der richtigen Pflege kannst du ihre gesundheitlichen Vorteile und ihre Schönheit genießen.
Häufig gestellte Fragen zur Großen Klette
Ist die Große Klette essbar?
Ja, die jungen Blätter und Wurzeln der Großen Klette kann man essen. Sie sind schmackhaft und nahrhaft. Die Pflanze kann jedoch allergische Reaktionen hervorrufen, weil sie ein Korbblütler ist.
Ist die Klette eine Heilpflanze?
Ja, sie wird seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde verwendet, z.B. bei Verdauungsbeschwerden, Haarausfall und Hautproblemen.Â
Wie sieht die Große Klette aus?
Die Große Klette hat große, herzförmige Blätter, rot-purpurfarbene Blüten und eine verholzte Pfahlwurzel.
Ist die Klette giftig?
Nein, Kletten sind nicht giftig.
Wo kann ich Saatgut für die Große Klette kaufen?Â
Die Große Klette ist in gut sortierten Gartencentern und online erhältlich. Alternativ kannst du eine Wildpflanze in der freien Natur ausgraben und in deinen Garten setzen.Â
Quellenverzeichnis:
alenalihacheva via depositphotos.com
orestligetka.ukr.net via depositphotos.com
aga77ta via depositphotos.com
rbiedermann via depositphotos.com
Hallo liebes Grün&Gesund Team,
meines Wissens ist die Wurzel der großen Klette im 1. Jahr, bevor sie blüht, essbar. Danach ist sie verholzt und nicht mehr gut. Was meint ihr dazu?
Viele Grüße aus dem Chiemgau
Irmengard Linder
Liebe Irmengard,
das sehen wir genauso wie Du!
Liebe Grüße in den Chiemgau!
Astrid