26. April 2024

Klettenlabkraut: Verwechslung & Vergiftung vermeiden – so geht’s!

Der Spaziergänger im Wald oder dein Haustier bringt es gern mal mit nach Hause: Die Rede ist von Klettenlabkraut, dessen Blätter oder grüne Samen mit Vorliebe an Kleidung oder Tierfell kleben bleiben. Doch die Labkräuter sind mehr als nur Ackerunkraut – und sehen dabei auch noch anderen Wildkräutern überraschend ähnlich. 

Wenn du erfahren möchtest, wie du bei Klettenlabkraut Verwechslungen mit anderen Wildpflanzen vermeiden kannst und essbare Wildpflanzen bestimmst, bleib dran! 

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Die Gattung der Labkräuter: In der Volksmedizin schon lange bekannt

Als natürliches Diuretikum mit entzündungshemmender und harntreibenden Wirkung wurde Kletten-Labkraut früher v.a. für Entgiftungen, zum Blutstillen oder für Leiden wie Ohrenschmerzen innerlich sowie äußerlich sehr geschätzt. Er wurde entweder als Tee getrunken oder als Tinktur aufbereitet und angewendet.

Herkunft & Kurzportrait

Ursprünglich leitet sich der Name Labkraut vom Enzym Lab ab, das sowohl in Kälbermägen als auch im gleichnamigen Wildkraut enthalten ist. Was das Labkraut mit Lab zu tun hat, erfährst du weiter unten im Artikel. Die Triebe dieser einjährigen Pflanzen werden in ihren Wuchshöhen meist 50 bis 150 Zentimeter lang und gehören zur Familie der Rötegewächse. Bild: Klettenlabkraut 

klettenlabkraut wildpflanze

Labkraut erkennen: Das sind Merkmale und Besonderheiten des Kletten-Labkrauts

Blätter, Form und Hauptmerkmal Widerhaken

Seine Blätter sind lang und schmal, lanzettförmig bis stachelig und weisen feine Drüsenhärchen auf, mit denen die Pflanze rundum benetzt ist. Sehr raffiniert: Die Härchen sind mit feinen Widerhaken ausgestattet, die der zierlichen Pflanze beim Klettern hilft – ohne diesen Schutz würden seine dünne Stiele schnell vom nächsten Windstoß umknicken.

Die Kletten-Blätter stehen jeweils einen gemeinsamen Ursprungsknoten und bilden zusammen einen sogenannten Quirl, aus denen mehrere Blätterkronen sprießen. Jeder Quirl enthält meistens 5 bis 9 Blätter. Die Stängel dieser Quirle sind kantig und ebenso wie Blätter und Samen mit winzigen, anhaftenden Borsten besetzt.

Blüten und Früchte 

In der Blütezeit zwischen Juli bis September bildet die typisch krautige Pflanze weiße Labkrautblüten. Jede Trugdolde besitzt vier bis fünf kleine Blüten. Die einzelne Blüte ist so winzig, dass sie mit dem bloßen Auge kaum erfasst werden kann.

Aus dem Fruchtknoten sprießen dann zweiteilige Früchte, die auch als Spaltfrüchte bezeichnet werden. Du hast die grünen Samen, die ein bisschen aussehen wie die Miniatur eines Stachelballs, sicher schon mal an deiner eigenen Kleidung oder im Fell der Nachbarskatze gesehen.

Die Labkräuter sehen im Gesamtbild ein bisschen aus wie ein Stern. Aufgrund seiner kletternden Eigenschaft, bei der sich das Klettenlabkraut oft mit anderen Pflanzen zusammenschließt, wird es auch Spreizklimmer genannt. Was gibt es noch zu wissen?

Klettenlabkraut: Verwechslung mit diesen 4 ähnlichen Wildkräutern möglich

#1 Verwechslungsgefahr mit Waldmeister

Allein die Tatsache, dass wilder Waldmeister auch „Wohlriechendes Labkraut“ genannt wird, lässt vermuten, dass die Wildkräuter Gemeinsamkeiten aufweisen.

Waldmeister gehört derselben Gattung wie Klettenlabkraut an und auch die Blätterform weist eine gewisse Ähnlichkeit auf. Die Blüten beider Pflanzenarten sind ähnlich weiß und zierlich.

Waldmeister und Klettenlabkraut: So unterscheiden sie sich

Zum einen bildet Waldmeister im Gegensatz zum Labkraut keine langen Quirlen, sondern wächst gerade und verzweigt sich ausschließlich am oberen Ende. Zum anderen kannst du Klettenlabkraut eindeutig an den hakigen Blättern unterscheiden. Im Zweifel also einfach mal das Blatt befühlen oder schauen, ob der „Waldmeister“ an deiner Kleidung anhaftet. Wenn nicht, ist es definitiv kein Kletten-Labkraut. 

Grün&Gesund-Praxistipp

Wenn du noch mehr über die Verwechslungsgefahr mit Waldmeister erfahren möchtest, kannst du im Artikel Waldmeister: Verwechslung und Vergiftung vermeiden mehr darüber herausfinden.

#2 Galium aparine: Verwechslung mit anderen Labkräutern

#1 Wiesenlabkraut (Galium mollugo): 

Insgesamt gibt es über 100 Labkraut-Arten. Eine davon ist das Wiesenlabkraut, die eine starke Möglichkeit zur  Verwechslung mit Klettenlabkraut birgt. Mit diesen Tipps kannst du beide Arten unterschieden:

Die Blätter des Wiesenlabkrauts sind schmal und lanzettlich mit glatten Rändern, während die des Klettenlabkrauts breiter, herzförmiger und mit gezackten Rändern sowie Widerhaken ausgestattet sind.

Das zweite Kriterium sind die Blüten. Während das Wiesenlabkraut weiße Blüten in lockeren Büscheln trägt, sind die des Klettenlabkrauts in dichten Büscheln angeordnet und unterscheiden sich so optisch.

#2 Echtes Labkraut (Galium verum):

Diese verwandte Art unterscheidet sich eindeutig mit ihren leuchtend gelben Blüten von den weißen des Klettenlabkrauts. Zwar nicht giftig, aber trotzdem gut zu wissen.

#3 Waldlabkraut (Galium sylvaticum):

Blüten und Blätter haben eine starke Ähnlichkeit mit Wiesenlabkraut – und Klettenlabkraut. Doch im Gegensatz zu Letzterem sind die glatten Blätter des Waldlabkrauts lang und blütenartig angeordnet. Auch sprießen sie nur an den Knotenpunkten des Pflanzenstängels und können außerdem eine Wuchshöhe von 100 cm erreichen.

Auch die Blüten weichen äußerlich leicht voneinander ab: Klettenlabkrautblüten sind sternförmig und in dichten Büscheln angeordnet. Die Blüten des Waldlabkrauts wesentlich kleiner und lockerer angesiedelt als beim Klettenlabkraut. 

Ein weiteres, entscheidendes Kriterium, das Klettenlabkraut von den anderen, hier aufgeführten Labkrautarten eindeutig unterscheidet: Wiesenlabkraut als auch Waldlabkraut weisen keine Widerhaken auf, die das Klettenlabkraut charakterisieren.

Verwendungsmöglichkeiten von Klettenlabkraut

Die Stiele oder Blätter des Klettenlabkrauts können getrocknet als Tee zubereitet werden – beim Sammeln aber unbedingt für die schwarzen Punkten auf den Blättern Ausschau halten, besonders, wenn du keine Blattläuse im Tee haben möchtest. 

Klettenlabkraut-Tee: So geht es

Möchtest du erfahren, wie leicht du ein Tässchen selbst hergestellten Wildkräuter-Tee mit Kletten-Labkraut herstellen kannst? Hier kommt eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung. 

Zutaten für 1 Tasse (250 ml): 

  • 2 EL Klettenlabkraut, getrocknet

Zubereitung:

  1. Das getrocknete Kraut in ein Teesieb geben, mit heißem Wasser übergießen und zugedeckt ziehen lassen. 
  2. Nach 10 Minuten Ziehzeit den Tee absieben und schluckweise genießen.
Grün&Gesund-Praxistipp

Die Pflanzen eignen sich ebenso gut für einen selbsthergestellten Kräuterstick zum Räuchern oder u.a. für Rauhnächte. Wenn du mehr über dieses Thema erfahren möchtest, schau im Artikel Räuchern & Rauhnächte: Infos zum magischen Ritual + Anleitung nach! Auch kannst aus dem klettigen Kraut einen hübschen Kräuterkranz oder eine essbare Dekoration herstellen. 

Andere Zeiten, andere Methoden: Klettenlabkraut für die Käseherstellung

Heute wird Klettenlabkraut zwar nicht mehr benötigt, um Käse herzustellen, doch kann es für andere Rezepte verwendet werden. Hier kommen zwei Einsatzmöglichkeiten des Heilkrautes in der Küche!

Weitere Einsatzmöglichkeiten von Klettenlabkraut in der Küche

Labkräuter für Grüne Smoothies 

Eine tolle Möglichkeit, um Abwechslung in den Smoothie-Speiseplan zu bringen oder die Vitamin C-Aufnahme zu erhöhen, ist es, statt grünem Salat einfach das Klebkraut zu verwenden. Verarbeiten kannst du die kompletten Pflanzen: Blätter und Samen ebenso wie die langen Stängel und Blättern.

Grün&Gesund-Praxistipp

Wenn du nach guten Rezepten für deinen perfekten grünen Smoothie suchst, wirst du im Artikel Grüner Smoothie mit Spinat: 5 geniale Energiebooster-Rezepte oder im Beitrag Grüner Smoothie: 7 Rezepte für den täglichen Energy-Boost fündig. 

grüner smoothie aus klettenlabkraut

Klettenlabkraut als Gemüse zubereitet

Eine weitere Möglichkeit, das heilkundliche Kraut in den Speiseplan zu integrieren ist es, ihn nach einer gründlichen Reinigung mit klarem Wasser, kurz zu erhitzen und wie Spinatgemüse zubereiten und zu würzen.

Wie schmeckt Kletten-Labkraut? 

Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus frischen Erbsen oder Mais. Kletten-Labkräuter sind zwar nicht giftig, doch ihre Stachelborsten können, beispielsweise wenn du einen Rohkostsalat verzehren würdest, sehr leicht im Rachen steckenbleiben. Aus diesem Grund lautet unsere Empfehlung: Lieber kurz erhitzen oder gut zerkleinern, z. B. in einem Hochleistungsmixer zu einem Grünen Smoothie. 

Klettenlabkraut: Gesundheitliche Wirkung von Galium Aparine als Heilpflanze

Ihre feinen Härchen waren zu früheren Zeiten perfekt für die Käseherstellung, denn das natürlich enthaltene Labferment kann tatsächlich Milch zum Gerinnen bringen. Aus diesem Grund wurde die Milch damals durch ein Sieb, hergestellt aus dem klettigen Kraut, gegossen und anschließend für Käse verwendet.

Klettenlabkraut wird häufig als lästiges Unkraut betrachtet. Völlig zu Unrecht, wenn man bedenkt, dass es eine lange Vergangenheit als Heilpflanze in verschiedenen traditionellen Medizinsystemen hat und somit vielfältige Anwendungsmöglichkeiten bietet. Zwei Beispiele gefällig?

#1 Entgiftung und Reinigung des Körpers 

In der Volksheilkunde wurde Klettenlabkraut oft zur beschleunigten Entgiftung und Reinigung des Körpers eingesetzt. Als Harntreiber und Entzündungshemmer eignet es sich perfekt dazu, um Giftstoffe oder Schwermetalle aus dem Körper auszuleiten, was besonders bei der Behandlung von Nierensteinen, Harnwegsinfektionen und Hautkrankheiten wie Akne und Ekzeme hilfreich ist. 

#2 Stärkung des Lymphsystems & Immun-Booster 

Klettenlabkraut wird auch für seine unterstützende Wirkung auf das Lymphsystem geschätzt. Es wird angenommen, dass die Pflanze die Lymphzirkulation verbessert und dazu beiträgt, das Immunsystem zu stärken. Was wiederum dazu beiträgt, Entzündungen zu reduzieren und die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern. 

Häufig gestellte Fragen zu Klettenlabkraut & Verwechslungen

Klette vs Labkraut – was ist der Unterschied?

Die Begriffe „Klette“ und „Labkraut“ beziehen sich auf zwei verschiedene Pflanzengattungen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Verwendungen.
Bis auf ihre klettige Eigenschaft, die beide Pflanzen aufweisen, sehen sie äußerlich sehr verschieden aus: Kletten haben große, herzförmige Blätter mit violetten Blüten, die von stacheligen Hüllen umgeben sind, während Klettenlabkräuter weiße Blüten besitzen, die in Dolden angeordnet sind.

Ist Wiesen-Labkraut essbar? 

Ja, Wiesen-Labkraut ist essbar.

Ist Klettenlabkraut giftig?

Nein, Klettenlabkraut ist nicht giftig und ebenfalls essbar. 

Kann man Labkraut verwechseln?

Ja. Da sich Labkraut in gut 100 verschiedenen Arten unterteilt, besteht die Gefahr, dass manche miteinander verwechselt werden könnten. Wenn du erfahren möchtest, wie du Verwechslungen zwischen Klettenlabkraut, Wiesenlabkraut und Waldlabkraut vermeidest, findest du ein Stück weiter oben die Antwort.

Wie erkenne ich Echtes Labkraut?

Echtes Labkraut ist häufig anzutreffen auf Wiesen und Weiden, Wald- oder Wegrändern. Hier ein paar Merkmale, um Echtes Labkraut eindeutig identifizieren zu können: 
Die Blätter sind schmal, lanzettlich und meistens in Quirlen zu je vier Blättern um den Stängel angeordnet. Sie sind in der Regel glatt mit ebenso glatten Rändern. Die Blüten des Echten Labkrauts sind klein, auffallend goldgelb und in dichten, traubenartigen Büscheln angeordnet. Die Stängel sind sehr dünn, manchmal behaart, vierkantig und im Gegensatz zum Kletterkraut, meistens unverzweigt. 
Echtes Labkraut kann außerdem eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreichen. Zusätzlich riechen Blätter oder Stängel leicht süßlich, wenn du sie zerquetschst.

Was kann man aus Kletten-Labkraut machen?

Du kannst Kletten-Labkraut in der Küche verwenden, als Zutat für beispielsweise grünen Smoothie oder als Spinat-Gemüse zubereitet. Auch als Dekoration oder Kräuterkranz machen sie eine gute Figur.
In der Pflanzenheilkunde kann Kletten-Labkraut für Naturkosmetik, unter anderem für selbst hergestellte Klettenlabkraut-Salbe oder Haarwasser verwendet werden.

Ist Labkraut gesund? 

Ja, Labkraut, insbesondere Echtes Labkraut sowie Klettenlabkraut, enthalten eine Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen, darunter Vitamin C, Vitamin K, Kalzium, Magnesium und Eisen, und weisen einige gesundheitsfördernde Eigenschaften auf. Zwei Beispiele findest du weiter oben im Artikel.

Für was ist Kletten-Labkraut gut?

Seine entschlackenden, entzündungshemmenden Eigenschaften wirken wie ein Aufräumkommando für deinen Körper. Es hilft dabei, Gifte und Schwermetalle auszuleiten, unterstützt die Blutreinigung und stärkt damit ganz nebenbei dein Lymph- und Immunsystem. Ebenso kann es in der Naturheilkunde zur äußerlichen Anwendung wie der Behandlung von Akne oder Hautkrankheiten wie Hautausschlag oder Ekzeme helfen. 

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