15. Januar 2024

Waldmeister: Verwechslung und Vergiftung vermeiden

Der Waldmeister (Galium odoratum), auch als Maikraut bezeichnet, ist eine beliebte Wildpflanze, die aufgrund ihres besonderen Geschmacks gerne in der Küche verwendet wird.

So ist der Waldmeister heute besonders bekannt von der Waldmeisterbowle, bzw. der Maibowle. Sein Aroma wird auch in Eissorten und Limonaden geschätzt. Wir möchten nun klären, wie du den Waldmeister erkennst und wie du bei Waldmeister Verwechslungen mit anderen Pflanzen vermeiden kannst.

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Waldmeister erkennen: Wie sieht Waldmeister aus?

Waldmeister ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die bis zu 30 Zentimeter hoch werden kann. Der Waldmeister gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) und zur Gattung der Labkräuter (Galium).

Die Blätter des Waldmeisters sind schmal und lanzettenförmig, in Quirlen angeordnet. Die Blätter wachsen dabei etagenweise. Der Stängel ist aufrecht und vierkantig. Die Blüten sind klein, weiß und wachsen in Scheindolden. Der Waldmeister besitzt einen dünnen, kriechenden Wurzelstock.

Bevorzugt wächst Waldmeister in Buchen- und Mischwäldern in Mitteleuropa. Die kleinen, weißen Blüten erscheinen von Mai bis Juni. Ein wichtiges Merkmal des Waldmeisters ist sein unverwechselbarer Duft, den er allerdings erst verströmt, wenn er zu welken beginnt.

Tipp: Wie du weitere essbare Wildpflanzen bestimmen kannst, klären wir in diesem Artikel ausführlich. Wenn du Wildkräuter sammelst, ist es sehr wichtig, dass du dir sicher bist. Unser Beitrag zur Verwechslungsgefahr bei Pflanzen kann dir weitere wichtige Informationen liefern.

Waldmeister: Verwechslung mit Labkraut

Waldmeister kann vor allem mit anderen Labkräutern verwechselt werden. Da der Waldmeister zur Gattung der Labkräuter zählt, bestehen zwischen den verschiedenen Labkräutern eine gewisse Ähnlichkeit. Labkräuter sind eine Gattung mit etwa 100 Arten, die weltweit verbreitet sind.

Die Verwechslungsgefahr mit Waldmeister ist besonders hoch bei folgenden Labkräutern:

  • Waldlabkraut (Galium sylvaticum): Das Waldlabkraut ist eine ebenso weiß blühende Pflanze, die auch in Laubwäldern vorkommt. Du kannst das Waldlabkraut aber gut vom Waldmeister unterscheiden, da das Waldlabkraut einen runden, glatten, verzweigten Stiel besitzt. Auch die Wuchshöhe unterscheidet sich, da das Waldlabkraut bis 100 cm in die Höhe wachsen kann.
  • Wiesenlabkraut (Galium mollugo): Das ungiftige Wiesenlabkraut ist eine weiß blühende Pflanze, die auf Wiesen und Weiden wächst. Auch hier besteht Verwechslungsgefahr. Allerdings bilden sich am Stiel des Wiesenlabkrauts mehrere Verzweigungen. Der Stiel des Waldmeisters wächst gerade und verzweigt nur am oberen Ende, an dem sich dann auch die Blüten bilden.
  • Echtes Labkraut (Galium verum): Das Echte Labkraut ist eine gelb blühende Pflanze, die in Laubwäldern und an lichten Stellen vorkommt. Die gelbe Blüte ist ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal. Das echte Labkraut ist jedoch auch ungiftig.
  • Kletten-Labkraut: Das Kletten-Labkraut sieht dem Waldmeister zwar ähnlich und blüht ebenso weiß, allerdings sind diese zwei Pflanzen durch die rauen Wiederhaken des Kletten-Labkrauts deutlich voneinander zu unterscheiden. Wie Klettverschluss haftet sich das Kletten-Labkraut an allem in der Umgebung an.

Du kannst die Labkräuter auch daran erkennen, dass sie wesentlich höher wachsen können, als der Waldmeister. Dieser wächst meist kerzengerade bis max. 30 cm hoch.

Neben den ungiftigen Labkräutern könnten für das ungeschulte Auge noch weitere Verwechslungsgefahren mit Doppelgängern bestehen.

„Falscher“ Waldmeister? Weitere Verwechslungsgefahren beim Waldmeister sammeln

  • Schein-Waldmeister: Der Scheinwaldmeister ist eine beliebte Pflanze für die Haus-und Gartenmauer. Hier ähneln die Blätter dem des echten Waldmeisters, allerdings wächst diese Pflanze teppichartig und blüht in einem schönen Rosa. Er ist nicht giftig, aber auch nicht zum verzehr geeignet.
  • Hügel-Meier (Asperula cynanchica): Der Hügel-Meier könnte durch ein ungeschultes Auge mit dem Waldmeister verwechselt werden. Zwar unterscheiden sich die weißen Blüten durch ihre Gestalt, allerdings könnten die einzelnen, lanzettartigen Blätter an den Waldmeister erinnern. Der Hügel-Meier wächst bevorzugt auf trockene, kalkreichen Böden. Diese Pflanze blüht von Juni bis September in einem sanften weiß-rosa und ist nicht giftig.
  • Bärlauch (Allium ursinum): Der Bärlauch ist eine zwiebelartige Pflanze, die in Laubwäldern vorkommt. Zwar unterscheiden sich die Blätter deutlich von denen des Waldmeisters, allerdings weisen hier die Blüten Ähnlichkeiten zueinander auf. Der Bärlauch ist essbar, aber beim Sammeln ist Vorsicht geboten. Denn es besteht Verwechslungsgefahr: Bärlauch kann mit dem giftigen Maiglöckchen verwechselt werden.

Tipp: Hier findest du weitere Artikel zu Verwechslungsgefahren bei Pflanzen:

Aufgepasst: Wann wird Waldmeister giftig?

Wird der Waldmeister vor der Blütezeit gesammelt, so ist er ungiftig und genießbar. Allerdings kann er bei übermäßigem Verzehr zu Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und Leberproblemen führen.

Blüht der Waldmeister, so sollte er nicht mehr gesammelt werden. Die Blüten und Blätter enthalten dann in noch größeren Mengen das Alkaloid Cumarin, das in hohen Dosen leberschädigend ist.

Als tolerierte Tagesdosis gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) an, 0,1 mg Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag nicht zu überschreiten (dieser Grenzwert gilt auch für Cumarin in Zimt). Wenn du 60 kg wiegst, sind das also 6 mg Cumarin pro Tag.

Doch wie viel Waldmeister darfst du dann verwenden? Der Gehalt von Cumarin kann von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich sein und hängt auch von der Jahreszeit ab.

Als Richtwert kannst du folgendes heranziehen: Wenn du eine Waldmeisterbowle herstellen möchtest, die maximal 5 mg/l Cumarin hat, solltest du nicht mehr als 3,5 g frisches Waldmeisterkraut zum Ansatz auf 1 Liter verwenden.

Waldmeister als aromatische Heilpflanze

Es gibt Hinweise, dass der Waldmeister traditionell schon seit dem 9. Jahrhundert der bekannten Maibowle als aromatisches Kraut beigefügt wird.

In der traditionellen Naturheilkunde wird der Waldmeister aufgrund seiner Inhaltsstoffe wie dem Cumaringlykosid vielseitig angewendet. Dem Waldmeister wird eine Galle-, harn- und schweißtreibende Wirkung zugeschrieben. Außerdem soll er beruhigende und krampflösende Eigenschaften besitzen.

Traditionell wird aus den getrockneten Blättern vor der Blüte ein Tee zur innerlichen Anwendung hergestellt. Äußerlich werden in der Naturheilkunde Blattauflagen des Waldmeisters bei Kopfschmerzen genutzt.

Auch heute können wir vielseitig von der Kraft der Natur profitieren. Hier etwa findest du 8 Gründe, warum du dich mit Wildpflanzen versorgen solltest. Bitte achte darauf, dass du beim Pflücken von Wildpflanzen einen nachhaltigen Umgang pflegst und du genügend für Insekten und die Natur stehen lässt.

Verwechslung mit Waldmeister: Häufig gestellte Fragen

Wie erkennt man echten Waldmeister?

Echten Waldmeister erkennt man an folgenden Merkmalen:

  • Die Blätter sind schmal und lanzettlich.
  • Die Blüten sind klein, weiß und in Scheindolden angerichtet.
  • Der Stängel ist gerade und vierkantig und verzweigt erst am oberen Ende
  • Waldmeister wächst in Laubwäldern, Auwäldern und an lichten Stellen.
  • Waldmeister hat erst seinen typischen Duft, wenn er welk wird.

Was kann man mit Waldmeister verwechseln?

Waldmeister kann mit folgenden Pflanzen verwechselt werden:

  • Labkräuter (Galium spp.)
  • Schein-Waldmeister
  • Hügel-Meier
  • ggf. Bärlauch

Kann man Waldmeister noch essen, wenn er blüht?

Nein, Waldmeister sollte nicht mehr gegessen werden, wenn er blüht. Die Blüten enthalten das Alkaloid Cumarin, das in hohen Dosen giftig ist und zu Beschwerden wie Übelkeit und Kopfschmerzen führen kann. Hier findest du einen weiteren Beitrag zu essbaren Wildpflanzen in unserer Ernährung.

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QuellenverzeichnisCover: Animaflora-PicsStock via Depositphotos.com


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