Du möchtest deine Frühlingssalate schon im März und April ernten? Kein Problem. Um die Gartensaison wesentlich eher zu beginnen, ist in unseren Breiten ein Frühbeet eine gute Option und stellt das einfachste und traditionellste Hilfsmittel dafür dar.
Pflücksalate, Spinatblätter und knackige Radieschen erntest du mit Hilfe eines Frühbeetes bereits vier Wochen eher als im Freiland. Schon ab Februar ist eine Aussaat im Frühbeet möglich. Solch ein Mini-Gewächshaus kann aber noch mehr. Es verlängert die Gartensaison bis in den Winter hinein oder wird als Winterlager für Kartoffeln und Rüben genutzt.
Anleitung für den Selbstbau eines Frühbeets
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Was genau ein Frühbeet ist, wie es funktioniert und wie du es für dich optimal einsetzen kannst, liest du in diesem Artikel.
Was ist ein Frühbeet?
Traditionell besteht ein Frühbeet aus einem Holzkasten und einer Abdeckung aus Glas, Kunststoff oder einem mit Folie bespannten Holzrahmen. Gärtnereien und Gemüsebauern arbeiteten früher oft mit gemauerten oder aus Beton gegossenen Umrandungen und Glasabdeckungen.
Mit einem Frühbeet kannst du die Erntesaison auf das ganze Jahr ausdehnen. Du startest mit den ersten Aussaaten im Februar und erntest bis zum Jahresende frische Salate und Kräuter.
Die Naturheizung
Durch eine gute Schicht Pferdemist, Kompost und Stroh wird im zeitigen Frühjahr die Erde im Frühbeet von unten erwärmt. Gleichzeitig sind die jungen Pflanzen durch den Holz- oder Steinrahmen geschützt. Zusätzlich erwärmt die Vorfrühlingssonne das Frühbeet durch Glas- bzw. Kunststoffscheiben. Eine Ausrichtung nach Süden und eine Neigung der Abdeckung zur Sonne hin begünstigen die Wärmeentwicklung im Inneren des Frühbeetes.
Vorteile eines Frühbeetes
Ein Frühbeet ist gegenüber einem Gewächshaus oder Folientunnel sehr variabel einsetzbar. In der Regel ist es so konstruiert, dass du es überall aufbauen und auch leicht wieder abbauen kannst. Zudem nimmt es weniger Platz in Anspruch. Die kleinere Anbaufläche hat den Vorteil, dass sich die Erde im Frühbeet schneller erwärmt und die Pflanzen schon sehr zeitig wachsen.
Auch auf der Kostenseite punktet ein Frühbeet. Theoretisch kannst du es mit Hilfe von Holzbrettern und alten Fenstern bzw. einem Holzrahmen mit bespannter Gewächshausfolie komplett aus bereits vorhandenen Materialien konstruieren.
Aber auch mit fertig zugeschnittenen Brettern und lichtdurchlässigen Doppelstegplatten aus dem Baumarkt kann ein individuelles Frühbeet kostengünstig gebaut werden. Möchtest du nicht selbst bauen, kannst du auch fertige Frühbeetkästen im Handel oder online kaufen.
Wie funktioniert ein Frühbeet?
Das warme Frühbeet
Das warme Frühbeet wird traditionell bereits im Herbst vorbereitet. Es ist nach Süden hin ausgerichtet, sodass sich die Abdeckungen zur Sonne hin öffnen lassen. Die Erde im Frühbeet wird ca. 40-60 cm ausgehoben. Anschließend füllst du es mit Laub/Stroh und grobem Kompost.
Über den Winter ruht das Frühbeet. Im zeitigen Frühjahr ersetzt du Laub, Stroh und Kompost durch frischen Pferdemist und trittst diesen fest. Darüber legst du den zuvor dort gelagerten Kompost sowie 20 cm gut gesiebte Komposterde. Das Laub und Stroh legst du um das Frühbeet herum, als zusätzlichen Dämmschutz. Nach ca. fünf Tagen ist das Frühbeet für deine Aussaaten oder erste Pflanzen bereit.
Das kalte Frühbeet
In den letzten Jahren war zu beobachten, dass die Sonnenstrahlen auch im sehr zeitigen Frühjahr schon richtig Wärme entwickeln konnten. Daher kannst du in milderen Lagen auch bis zum Februar warten und das Frühbeet dann erst aufbauen.
Generell gilt: Die Erde sollte frostfrei sein. Das Frühbeet platzierst du an eine sonnige Stelle, nach Süden ausgerichtet. Das Erdreich hebst du 40-60 cm aus. Dann verwendest du frischen Mist, um das Frühbeet zu füllen. Alternativ kannst du auch etwas Stroh nutzen und darüber reichlich groben Kompost geben. Das Ganze bedeckst du mit ca. 15-20 cm guter Komposterde oder einem Gemisch aus Garten- und Komposterde. Das kalte Frühbeet sollte sich ebenfalls ca. eine Woche erwärmen, bevor gesät und gepflanzt wird.
Was wächst in einem Frühbeet?
Ab Februar kannst du die ersten Aussaaten ins Frühbeet einbringen. Schnellwachsende Pflanzen sind Salatrauke, Kresse und Spinat. Recht zügig wachsen ab März auch Radieschen und Asiasalate. Von beiden gibt es viele verschiedene Sorten, so dass du eine breite Vielfalt aussäen kannst. Schnittkohlsorten wie Stielmus oder Bremer Scheerkohl keimen ebenfalls rasch. Zudem wachsen Pflück- und Kopfsalate ab März zügig.
Anfang April kannst du erste Kohlrabis pflanzen. Das Frühbeet ist im weiteren Verlauf auch als Saatbeet für Frühlings- und später Sommergemüse nutzbar. Im Sommer ist es möglich, wärmeliebende Pflanzen wie Gurken, Zucchini oder Melonen im Frühbeet anzubauen.
Weitere Aussaatmöglichkeiten findest du in unserem Aussaatkalender für Selbstversorger.
Empfehlung der Autorin
Als Selbstversorger möchte ich auf mein Frühbeet nicht mehr verzichten. Egal, wie das Wetter wird, es kann immer gegärtnert werden und es gibt immer etwas zu ernten.
Sehr gerne verwende ich beispielsweise erste Spinat- oder Radieschenblätter für Salate oder Smoothies. Ein Frühjahr ohne Pflücksalate wie Lollo Rosso oder Amerikanischer Brauner könnte ich mir nicht mehr vorstellen. Aber auch die späten Radieschen wie French Breakfast oder Cherry Bell sind im späten Herbst ein Genuss.
Anbau und Pflege im Frühbeet
Trotz des geringen Platzangebotes ist darauf zu achten, dass die Pflanzen nicht zu dicht ausgesät und gepflanzt werden. Die Pflanzen wachsen im Verhältnis zum Freiland sehr viel schneller und entwickeln viel grüne Blattmasse.
Damit die zarten Blätter nicht anfangen zu faulen oder zu schimmeln, ist regelmäßiges Lüften wichtig. Moderates Gießen, leichtes Lockern der Erde und eine dünne Bodenabdeckung mit Sand oder feinem trockenem Mulchmaterial helfen ebenfalls.
Wenn die Tage wärmer werden, bleibt das Frühbeet tagsüber leicht geöffnet. Ist es Ende April schon richtig warm, wird die Abdeckung ganz abgenommen.
Ein Frühbeet selbst bauen – eine einfache Anleitung
- Holzkasten aus Bretter
Im ersten Schritt baust du einen Holzkasten, dessen Maße zu den vorhandenen Abdeckungen passt. Die Maße können variabel von 2 bis 4 Metern in der Länge und 1 bis 1,50 Metern in der Breite gestaltet werden.
Die Rückseite ist ca. 15-20 cm höher als die Vorderseite.
Die Seitenbretter verlaufen gleichmäßig und eben, so dass die Abdeckungen aus alten Fenstern oder lichtdurchlässigen Doppelstegplatten samt Rahmen dicht aufliegen.
- Angespitzte Kanthölzer oder schmale Latten
In den Ecken werden angespitzte Kanthölzer verschraubt, die
ca. 20-30 cm in das Erdreich gesteckt werden können. Sie dienen der Verankerung und Stabilität des Frühbeetes.
- Frühbeetabdeckung
Die passenden Fenster oder andere lichtdurchlässige Abdeckungen können entweder nur aufgelegt oder mit Scharnieren an der Rückseite befestigt werden.
Das lose Auflegen der Abdeckungen benötigt allerdings eine Beschwerung oder Verriegelung, damit sie bei Sturm nicht wegfliegen und kaputt gehen.
- Holzschutz
Wähle am besten langlebiges Holz und streiche alle Holzteile mit einem natürlichen Holzschutz. Somit hält das Frühbeet ein paar Jahre den Witterungen stand.
- Stützen
Um das Frühbeet bei warmem Wetter besser zu lüften, sind Stützen ratsam, die den Rahmen entweder einen kleinen Spalt oder höher anheben.
Ein Frühbeet kaufen und aufstellen
Die kleinen Mini-Gewächshäuser gibt es in allen Größen und Materialien im Handel bzw. online zu kaufen. Es gibt sogar Frühbeet-Aufsätze für Hochbeete.
Achte beim Kauf auf eine gute Isolierung sowie eine einfache und stabile Lüftungsmöglichkeit.
Das Frühbeet sollte sicher und geschützt, nach Süden ausgerichtet, an einem sonnigen Ort stehen. Hat das Frühbeet keine Erdverankerung, helfen Hölzer, die du in den Ecken in den Boden steckst. Das verleiht dem Frühbeet mehr Stabilität.
Das Frühbeet im Herbst und Winter
Sind die Pflanzen aus dem Frühbeet abgeerntet, kannst du es wegräumen. Am besten steht es trocken und geschützt vor Wind und Wetter. Spätestens im zeitigen Herbst kann es aber schon wieder zum Einsatz kommen oder du nutzt es über den Winter als Lager für dein Gemüse.
Verlängern der Erntesaison im Herbst
Ab September werden die Nächte schon wieder recht frisch. Im Freiland würden jetzt einige Aussaaten nicht mehr bis zur vollständigen Reife wachsen. Dabei wäre es doch schön, wenn es auch noch im November und Dezember frisches Grün zu ernten gäbe. Für das Frühbeet eignen sich jetzt alle Gemüsesorten, die auch im zeitigen Frühjahr ausgesät werden.
Asiasalate sind beispielsweise frostempfindlich. Sie halten im Frühbeet länger durch. Aber auch Radieschen haben im Frühbeet eine Chance, groß und knackig bis zum Jahresende zu wachsen. Wintersalate können ebenfalls im Frühbeet den Winter überdauern.
Winterlager für Gemüse
Wäre es nicht prima, dein eigenes Gemüse für den Winter einzulagern? Um dich im Winter selbst zu versorgen, kannst du Wurzelgemüse in deinem Frühbeet einlagern. So bleibt deine Ernte bis zum Frühjahr frisch und knackig.
Um das Frühbeet als Winterlager zu nutzen, wird ebenfalls Erde tief aus dem Frühbeet ausgehoben. Von unten solltest du das Gemüse vor Mäusen und anderen Tieren mit einem Gitter schützen. Das geerntete Gemüse sortierst du aus und drehst das Laub ab. Es wird nur unbeschädigtes Gemüse ohne faulige Stellen eingelagert. Du schichtest dein vorbereitetes Gemüse dann im Wechsel mit Sand oder sandiger Erde in das Frühbeet ein.
Zur Lagerung eignen sich Möhren, Rüben, Pastinaken, Sellerie und Kartoffeln. Abschließend deckst du das Lagergemüse mit einer Lage Sand und ca. 15-20 cm Stroh zu.
Die Abdeckungen und Umrandung des Frühbeetes schützen zusätzlich vor der Winterkälte. Sollte es langanhaltend sehr frostig werden, kannst du eine zusätzliche Abdeckung aus Schilfmatten oder Decken auf das Frühbeet legen.
Quellenverzeichnis
Cover: Lunamarina via Canva.com