Bärlauch: Entgiftung leicht gemacht mit dieser Anleitung

Wer beim Waldspaziergang die ersten, würzig duftenden Blätter des Bärlauchs entdeckt, der weiß: Der Frühling ist da. Je nach Region und Wetterlage kannst du die knoblauchartig schmeckende Pflanze ab Mitte März oder Anfang April ernten und als Würzkraut nutzen.

Aber nicht nur das: Frischer Bärlauch entgiftet auch deinen Körper! Hier findest du Tipps, wie du Bärlauchblätter sammeln, zu einer Tinktur verarbeiten und Bärlauch zur Entgiftung einsetzen kannst.

Der Bärlauch: eine traditionelle Heil- und Würzpflanze

Der Bärlauch (Allium ursinum) ist mit Zwiebel, Knoblauch und Schnittlauch verwandt, die alle ebenfalls zur Pflanzengattung Allium gehören. Gemeinsam haben sie alle einen würzigen Geruch und Geschmack, aber auch besonders wertvolle Inhaltsstoffe. Bärlauch wird seit vielen Jahrhunderten als Würzkraut, aber auch als Heilpflanze verwendet.

Woher der Name Bärlauch stammt, ist übrigens nicht sicher belegt. Manche Quellen berichten, dass Bären die im Frühjahr sprießenden Blätter nach ihrem Winterschlaf gerne verzehren. Andere gehen davon aus, dass man dem Bärlauch früher heilende und stärkende Kräfte, also „Bärenkräfte“, nachsagte. Für die zweite Variante spricht, dass Bärlauch bereits von den Römern als „Herba Salutaris“, als Gesundheitspflanze, bezeichnet wurde. Zu Recht wissen wir heute. Denn der Bärlauch hat viele belegte, positive Wirkungen.

Schwefelverbindungen machen den Bärlauch so wertvoll

Bärlauch gilt nicht nur seit Jahrhunderten traditionell als Heilpflanze, sondern wurde auch in Studien untersucht. Der Grund dafür sind die wertvollen Inhaltsstoffe, von denen besonders die schwefelhaltigen sekundären Pflanzenstoffe von Bedeutung für unsere Gesundheit sind.


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Die gesundheitliche Wirkung des Bärlauchs wird vor allem dem hohen Gehalt an organischen Schwefelverbindungen zugeschrieben, die sich durch antimikrobielle, antioxidative und das Herz-Kreislauf-System schützende Wirkungen auszeichnen.

Für viele heilende Eigenschaften des Krauts ist außerdem der Wirkstoff Allicin verantwortlich, der mit dem Enzym Allinase aus der Aminosäure Alliin gebildet wird. Er hat unter anderem eine wachstumshemmende Wirkung auf Bakterien und Pilze1. Außerdem enthält Bärlauch viele Antioxidantien (Flavonoide, Polyphenole).

Bärlauch enthält zudem jede Menge ätherische Öle, Vitamine und Mineralstoffe, darunter Vitamin A, Vitamin C, B-Vitamine (B1, B6) und Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Magnesium, Calcium und Mangan. Generell tragen grünes Blattgemüse, Wildkräuter und genauso der Bärlauch auch durch das enthaltene Chlorophyll zu einer gesunden Ernährung und Entgiftung des Organismus bei.

Bärlauch zur Entgiftung

Bärlauch ist aber nicht nur eine perfekte Ergänzung zu einem gesunden Lebensstil, sondern wird in der Komplementärmedizin auch zum Entgiften eingesetzt. Dafür kannst du die frischen Blätter nutzen oder eine Tinktur (siehe unten) zubereiten. Oft wird Bärlauch auch in Kombination mit Koriander zum Entgiften eingesetzt. 

Bärlauch wirkt unter anderem durch seine antimikrobielle Wirkung entgiftend. Traditionell wird er deshalb oft begleitend zu einer Darmsanierung eingesetzt, beispielsweise nach Antibiotika-Behandlung oder bei Verdauungsbeschwerden, und soll unerwünschte Bakterien und Pilze im Darm beseitigen.

Zusätzlich tragen die blutverdünnende und antioxidative Wirkung dazu bei, dass der Körper effektiv unterstützt und gereinigt wird, was den Bärlauch ideal für Detox-Kuren und zur Entschlackung des Bindegewebes macht.

Schwermetallausleitung mit Bärlauch

Traditionell werden schwefelhaltige Pflanzen und Mittel (zum Beispiel auch MSM) für die Entgiftung der Leber und Ausleitung von Giftstoffen und Schwermetallen wie z.B. Quecksilber und die Amalgam Sanierung in der Alternativmedizin verwendet. Hier kommt auch der Bärlauch zum Einsatz. Oft wird Bärlauch in Kombination mit Chlorella-Algen verwendet, um noch besser Schadstoffe und Toxine ausleiten zu können.

Studien zeigen außerdem, dass Allicin, der wichtigste Wirkstoff im Bärlauch, sich positiv bei Menschen mit neurologischen Erkrankungen auswirkt, beispielsweise auch bei einer metallinduzierten Schädigung von Nervengewebe.2

Bärlauch sammeln: Darauf solltest du achten

Bärlauch wächst besonders häufig in Auenwäldern und feuchten Laubwäldern. Dort sprießen ab April die frischen Blätter aus dem Boden und bilden oft dichte Bestände, sodass das Pflücken leichtfällt.

Immer wieder hört man allerdings von Vergiftungen durch Verwechslungen mit giftigen Doppelgängern. Du kannst aber relativ einfach sicherstellen, dass es sich wirklich um Bärlauch handelt und nicht um die giftigen Blätter von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen.

Bärlauch Maiglöckchen Herbstzeitlose Verwechslungsgefahr
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Wichtig: Achte darauf, dass du nicht Bärlauch und Maiglöckchen verwechselst!

Zum einen kennzeichnet den Bärlauch der knoblauchartige Geruch. Zum anderen hat er eine matte Blattunterseite und freistehende, einzelne Blätter, die einen sichtbaren Blattstiel haben. Vorwiegend findet man Bärlauch in Wäldern. Auf Wiesen wachsen eher die Doppelgänger.

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Auch im Garten lässt sich Bärlauch an halbschattigen Gehölzrändern gut anpflanzen. Dann ist die Verwechslungsgefahr geringer und die Ernte ist direkt vor der Haustür möglich.

Schadet es, wenn der Bärlauch blüht?

Manchmal hört man, dass Bärlauch angeblich giftig wird, sobald er blüht. Das ist jedoch nur ein Gerücht. Wenn sich ab Mai die hübschen, weißen Blüten zeigen, ist der Bärlauch noch genauso gesund und genießbar. Er birgt dann sogar weniger Verwechslungsgefahr.

Bärlauch Allium Ursinum Bärlauch blüht weiße Blüten

Wenn er jedoch verblüht, merkt man an dem zu der Zeit dann fast schon unangenehmen Knoblauch-Geruch, dass die Inhaltsstoffe in den Bärlauchblättern zunehmend abgebaut werden. Der Geschmack und die Wirkung von Bärlauch leiden darunter. Deshalb solltest du ihn nur bis zur Hauptblütezeit ernten.

So kannst du frische Bärlauchblätter verwenden

Frische Bärlauchblätter lassen sich vielseitig einsetzen. Die kleingeschnittenen Blätter eignen sich für Salate und Soßen, Suppen und Eintöpfe, Kräuterbutter, Bärlauchpesto und Kräuterquark.

Auch im grünen Smoothie können frischer Bärlauch oder Bärlauchtinktur eine Bereicherung sein. Um den knoblauch-artigen Geschmack zu kompensieren ist die Kombination mit Banane besonders lecker und schmeckt viel besser, als man vielleicht zunächst vermutet. Trotzdem gilt hier: zunächst eher sparsam dosieren.

Bärlauchtinktur selber herstellen und für eine Entgiftungskur nutzen

Bärlauch kann nur für ein bis zwei Monate im Jahr frisch geerntet werden. Die Blätter lassen sich aber gut einfrieren oder in Form von Bärlauchbutter oder Pesto länger aufbewahren. 

Möchtest du die wertvollen Inhaltsstoffe aus dem Bärlauch das ganze Jahr über möglichst einfach und effektiv nutzen, kannst du aus den Bärlauchblättern eine Tinktur herstellen. Alternativ bieten auch einige Hersteller fertige Bärlauchtinktur oder auch Presssäfte aus Bärlauchblättern an.

Rezept für Bärlauchtinktur

Mit folgendem Rezept kannst du eine eigene Bärlauchtinktur, also einen alkoholischen Auszug aus den Bärlauchblättern, herstellen:

Zutaten für 200 ml Bärlauchtinktur:

  • Schraubdeckelglas oder Weckglas
  • 2 Hände voll frische Bärlauchblätter
  • 200 ml Auszugs-Spirituose (Doppelkorn oder Wodka mit mind. 40 % Vol. Alkohol)
  • Kaffeefilter oder feines Teesieb
  • Tinkturfläschchen (am besten aus Braunglas mit Tropf-Pipette)

Zubereitung:

  1. Schneide die Bärlauchblätter mit einem scharfen Messer oder einer Schere in feine Streifen und gib sie in das Weckglas.
  2. Gieße hochprozentigen Schnaps darüber, verschließe das Glas fest und schüttle es gut durch.
  3. Lasse das Glas 3 Wochen lang an einem dunklen Ort stehen.
  4. Danach kannst du die Tinktur mit einem Filter oder feinen Sieb abfiltern und in dunkle Tropffläschchen umfüllen.
  5. Die Tinktur ist mindestens ein Jahr lang haltbar. Bei kühler, dunkler Lagerung sogar bis zu drei Jahre.

Entgiftungskur mit Bärlauchtinktur

Für eine Entgiftungskur wird meist empfohlen, zunächst dreimal täglich 10 Tropfen der Tinktur einzunehmen. Verträgst du das gut, kannst du die Einnahme auf dreimal täglich 15 bis 20 Tropfen steigern.

Die Kur wird für einen Zeitraum von vier Wochen durchgeführt. Dafür benötigst du maximal 100 ml deiner Bärlauchtinktur. Setzt du, wie oben vorgeschlagen, 200 ml an, kannst du also später im Jahr noch ein zweites Mal eine solche Kur durchführen.

Weitere natürliche Methoden zur Schwermetallausleitung & Entgiftung

Nicht nur Pflanzen mit schwefelhaltigen Verbindungen wie Bärlauch, Knoblauch und Zwiebel sind klassische Zutaten bei Entgiftungskuren. Es gibt zahlreiche Heilpflanzen und essbare Wildpflanzen, denen eine entgiftende Wirkung zugeschrieben wird.

Dazu zählen Pflanzen und Zubereitungen mit besonders viel Chlorophyll, beispielsweise Grassaft. Auch Algen wie Chlorella sowie grüner Tee, Ingwer und Wildkräuter wie Brennnessel und Löwenzahn gelten als entgiftend. Zusätzlich können auch Basenbäder oder Basenfasten zum Entsäuern und Entgiften eingesetzt werden. 

Und nicht zu vergessen: In der heutigen Zeit ist auch eine „psychische Entgiftung“ wichtig, indem wir Stress abbauen und versuchen, uns mehr Zeit für uns selbst zu nehmen. Wie wäre es vielleicht mit einem Social Media Detox?

Häufig gestellte Fragen zum Thema "Bärlauch zum Entgiften"

Wie wirkt Bärlauch auf den Körper?

Studien zeigen, dass Bärlauch eine antimikrobielle, also keimtötende Wirkung besitzt. Er wirkt zudem blutdrucksenkend und antioxidativ, sodass er Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. einem Herzinfarkt und Schlaganfall) und sogar bestimmten Krebsarten vorbeugen kann. Außerdem wird Bärlauch alternativmedizinisch als Heilkraut zur Entgiftung und zur Ausleitung von Schwermetallen eingesetzt.

Kann Bärlauch schädlich sein?

Bärlauch ist essbar und völlig ungiftig. Auch während der Blütezeit können die Blätter bedenkenlos geerntet werden. Zu viel Bärlauch kann allerdings bei Menschen Verdauungsprobleme auslösen, die Zwiebelgewächse schlecht vertragen oder größere Mengen Wildkräuter nicht gewohnt sind.

Darf man Bärlauch roh essen?

Ja, Bärlauch kann man problemlos roh essen

Quellenverzeichnis
Cover: maljalen via Canva.com
Abb. 1: Grün&Gesund
Abb. 2: Pannonia via Canva.com
1. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25153873/
2. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35052591/


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