In den Wechseljahren können natürliche Superfoods wie Brennesselsamen eine wertvolle Unterstützung für deine Gesundheit sein.
In diesem Artikel erfährst du, wie die kleinen Brennesselsamen in den Wechseljahren dazu beitragen können, Wechseljahrs-Symptome zu lindern und dein Wohlbefinden während dieser Lebensphase zu steigern.
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Wir werden einen Blick auf die erstaunlichen Eigenschaften dieser Samen werfen und wie sie auf deinen Körper wirken. Entdecke die vielfältigen Vorteile von Brennesselsamen und erfahre, wie du dieses Superfood in deine Ernährung integrieren kannst, um von seinen positiven Effekten zu profitieren.
Brennnesselsamen: Wirkung in den Wechseljahren (urtica dioica)
Der gesundheitsfördernde Aspekt der Heilpflanze ist in der Naturheilkunde bereits seit dem Mittelalter bekannt. Vor allem ihr Samen, den man im Herbst ganz einfach von der Pflanze abstreifen kann, wird gerne als Superfood bezeichnet. Das liegt daran, dass er eine große Menge an wertvollen Inhaltsstoffen wie Vitamine, Mineralstoffen und Aminosäuren enthält.
Eine ganz besondere Eigenschaft besitzen die Phytohormone der Pflanze, die östrogenwirksam bei Hitzewallungen, Schlafmangel, Stimmungsschwankungen und anderen Wechseljahresbeschwerden unterstützen können.
Laut Hildegard von Bingen könnte die Pflanze sogar bei Vergesslichkeit helfen, was vielen Frauen in den Wechseljahren wegen der hormonellen Umstellung zu schaffen macht.
Helfen neben den Samen auch Brennnesselblätter und Brennnesselblüten?
Fast alle Teile der Heilpflanze sind nutzbar, aber die Wirkungen sind leicht unterschiedlich und können jahreszeitabhängig in den Speiseplan eingebaut werden.
Blätter und Blüten kannst du am besten von März bis Juni ernten. Die Blätter solltest du idealerweise vor der Blüte ernten, dann haben sie am meisten Power und Energie. Aber auch später sind die Blätter eine gesunde Ergänzung. Jedoch zählt die Brennnessel zu den wenigen Heilpflanzen, die du als Wildkräuter im Winter sammeln kannst.
Richtig lecker schmecken die Blätter frisch geerntet als Salat, Spinat oder Suppe. Aber auch von einem Tee aus frischen oder getrockneten Blättern profitiert deine Gesundheit. Die entzündungshemmende und harntreibende Wirkung des Tees kann bei Harnwegsinfektionen und Blasenentzündungen helfen, die ja gerade in den Wechseljahren häufiger vorkommen können.
Auch bei Gicht können die Blätter viel Positives bewirken, da sie Harnsäure ausleiten können. Mit den Blüten kannst du zum Beispiel Suppen oder Salate dekorieren und verfeinern. Den Brennnesselsamen kannst du meistens (abhängig von Region, Standort und Klima) im September und Oktober sammeln - am besten, wenn er sich bereits bräunlich verfärbt.
Für eine längere Lagerung und Nutzung trocknest du den Samen der Brennnessel und mahlst ihn in einem Mörser oder Hochleistungsmixer zu Pulver. So hält er sich für ca. 12 Monate und du kannst das Pulver das ganze Jahr lang anwenden.
Haben Brennnesselsamen Nebenwirkungen?
Wie bei den meisten Pflanzen können natürlich auch bei der Brennnessel unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Hin und wieder wurden leichte Magen-Darmprobleme, Völlegefühl oder Sodbrennen beobachtet. Auch Hautausschlag ist vereinzelt möglich. Menschen mit verminderter Herz- oder Nierenfunktion sollten wegen der entwässernden Wirkung der Pflanze auf die Brennnessel lieber verzichten.
Wie kann ich Brennnessel gegen Wechseljahrs-Beschwerden einnehmen?
Es gibt viele Möglichkeiten, um Brennessel in den Wechseljahren einzunehmen. Am besten ist es, die Brennessel frisch zu verwenden.
Dazu gehst du in die Natur und sammelst dir dein Powerfood selber. So nutzt du die frischeste Form der Brennnessel und profitierst vom höchsten Nährstoffgehalt.
Du kannst die frischen Brennesselblätter zu einem Pesto verarbeiten (beim Zerkleinern brechen die Brennhaare) oder die Samen der Brennessel roh in ein Müsli einrühren.
Tipp: Geröstet schmecken die Brennnessel-Samen besonders gut!
Wenn du selbst Wildpflanzen sammelst, achte darauf, dass in der Nähe kein Acker ist, der mit chemischen Pflanzenschutzmitteln gedüngt wurde und vermeide Pflanzen, die direkt am Wegesrand wachsen.
Alternativ besorgst du dir die Blätter oder Samen bereits fertig verarbeitet, entweder in Kapselform, als Tee oder Pulver.
#1 Brennnesselsamen als Kapseln
Wenn du Brennnesselsamen in Kapselform kaufst, achte auf den Hersteller, damit du eine möglichst hochwertige Bio-Qualität bekommst. Der Vorteil ist, dass du dich das ganze Jahr über versorgen kannst, ohne den Aufwand des Sammelns und Trocknens.
#2 Brennnesseltee
Brennnesseltee kannst du auch wunderbar selber machen. Du kannst die Blätter nach dem Pflücken frisch aufgießen oder zuerst trocknen, um sie anschließend über einen längeren Zeitraum lagern zu können. Oder du besorgst dir einen fertigen Tee. Achte hierbei ebenso auf die Qualität, damit keine Pestizide oder andere Umweltgifte in den Blättern gespeichert sind.
#3 Brennnesselpulver bei Wechseljahren
Fertig hergestelltes Brennnesselpulver besteht meist aus den Blättern der Brennnessel. Der Geschmack ähnelt dem Spinat.
Du kannst das Pulver über dein Müsli, Smoothie oder den Salat streuen, oder du gießt es mit kochendem Wasser als Tee auf (anschließend warten, bis sich das Pulver am Boden abgesetzt hat und erst dann trinken). Von daher ist das Pulver noch vielseitiger als der Brennnesseltee.
Du kannst natürlich auch selbst gesammelte Blätter trocknen und zu Pulver mahlen. Gerade bei Wechseljahresbeschwerden ist jedoch der selbst gesammelte Brennnesselsamen zu bevorzugen, da in ihm die östrogenwirksamen Phytohormone gespeichert sind. Du kannst den Samen ebenfalls trocknen, zu Pulver verarbeiten und danach genauso wie das Brennnesselpulver nutzen.
Achtung beim Sammeln von Brennnessel: Weibliche und männliche Brennnesselsamen unterscheiden
Wenn du im Herbst die Samen sammelst, achte darauf, dass du weibliche Brennesselpflanzen erwischst. Die männlichen Pflanzen entwickeln nämlich hauptsächlich den Blütenstaub für die Befruchtung - nur die weiblichen Pflanzen entwickeln den Samen und damit die wertvollen Inhaltsstoffe.
Doch woran erkennst du den Unterschied? Die männlichen Blüten sind eher waagerecht oder nach oben ausgerichtet, die weiblichen hängen nach unten. Außerdem sind die Rispen der weiblichen Pflanzen voller Samen. Die Samen sollten schon bräunlich sein, wenn du sie pflückst, aber es können ruhig auch grüne Samen dazwischen sein.
Die Verwendung von Handschuhen ist beim Pflücken empfehlenswert, da du dich sonst an den feinen Brennhärchen verbrennen kannst, die die Pflanze zum Schutz gegen Feinde ausbildet.
Häufig gestellte Fragen zu Brennnesseln in den Wechseljahren
Für was sind Brennnesselsamen gut?
Brennnesselsamen enthält sehr viele Vitamine, Mineralstoffe, Phytohormone, Proteine, Flavonoide, Antioxidantien und wertvolle Öle. Vor allem Kalzium, Kalium, Chlorophyll, Eiweiß und Eisen sind in wesentlich konzentrierterer Form enthalten als in Milchprodukten und Fleisch.
Der Samen ist bekannt dafür, den Stoffwechsel anzukurbeln, und neben der positiven Heilwirkung bei Beschwerden der Wechseljahre auch Rheuma, Gicht und Arthritis vorzubeugen. Zudem wird ihm nachgesagt, Konzentrationsprobleme und Vergesslichkeit zu verbessern.
Und ein ganz wichtiger Aspekt: Brennesselsamen können wegen der enthaltenen Phytoöstrogene als Aphrodisiakum wirken (Mittel zur Steigerung der Libido), was gerade bei Libidoproblemen in den Wechseljahren willkommen ist. Übrigens können auch die Männer von der belebenden Wirkung des Samens profitieren.
Wie nehme ich Brennnesselsamen ein?
Es gibt verschiedene Anwendungsformen für Brennesselsamen. Du kannst z.B. 3 Teelöffel des Pulvers mit 1/4 l kochendem Wasser aufbrühen. Anschließend lässt du es 10 Min. ziehen und genießt es über den Tag verteilt als Tee.
Oder ganz einfach: Du streust 1 Teelöffel des Pulvers als Beigabe über Müsli, Salate, Suppen, in einen grünen Smoothie oder andere Gerichte. Alternativ kannst du auch direkt 1 Esslöffel am Tag pur einnehmen.
Der Samen schmeckt leicht nussig und kann auch einfach mal beim Spaziergang von der Pflanze direkt genascht werden (er besitzt keine Brennhaare).
Wenn du keine Lust auf Sammeln hast, dann besorge dir den Samen in Kapseln, vorzugsweise in hochwertiger Qualität. Wichtig ist wie bei allem die Regelmäßigkeit der Einnahme. Empfehlenswert ist eine Kur über 2 Monate mit täglicher Einnahme.
Sind Brennnesselsamen entzündungshemmend?
Brennnesselsamen enthalten u.a. ungesättigte Fettsäuren und Flavonoide. Ihre entzündungshemmende Wirkung ist bekannt, vor allem bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege, bei Rheuma, Gicht oder Arthritis.
Sind Brennnesselsamen gut für die Haare?
Die Haare sind ein Spiegel unserer Gesundheit. Die Brennnessel enthält ein Cocktail aus wachstumsfördernden und entzündungshemmenden Stoffen. Damit kann sie auch deinen Haaren wieder zu voller Schönheit und Dichte verhelfen.
In den Wechseljahren verlieren die Haare oft an Spannkraft und Glanz aufgrund des sinkenden Progesteron- und Östrogenspiegels. Viele Frauen leiden unter Haarausfall, jedoch kann dieser auch anders bedingt sein (lies hier mehr darüber, wie Alkohol Haarausfall bedingen kann).
Mit der regelmäßigen Einnahme von Brennnesselsamen in den Wechseljahren kannst du auch hier super entgegenwirken.
Quellenverzeichnis
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Abb. 1: HeikeRau via Depositphotos.com
Abb. 2: jochenschneider via Depositphotos.com