Gemeiner Rainkohl: Heilwirkung & Genuss von Lapsana Communis

Wer hätte das gedacht: Der Gemeine Rainkohl (Lapsana communis) begleitet uns Menschen geschichtlich schon sehr lang. Der Rainkohl ist einer der Vorfahren unserer heutigen Kultur-Salatpflanzen. Funde belegen: In der Steinzeit wurde das Wildkraut aus der Familie der Korbblütler als Nahrungs- und Heilpflanze bereits intensiv genutzt. 

Von seiner einzigartigen Fähigkeit, Verdauungsprobleme zu lindern, bis hin zu seiner Rolle in nahrhaften und leckeren Rezepten – der Gemeine Rainkohl bietet mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Tauche ein in die Welt dieser bemerkenswerten Pflanze und entdecke, wie du sie in deiner Küche und Hausapotheke nutzen kannst.

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Gemeiner Rainkohl: Steckbrief der Pflanze

Der Gemeine Rainkohl, botanisch Lapsana communis, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Diese einjährige, manchmal auch zweijährige Pflanze erreicht eine Höhe von 30 bis 120 Zentimetern. Auf lockeren Rispen sitzen kleine, gelbe Blütenkörbchen (1–1,5 cm). Die Pflanze führt in allen Pflanzenteilen einen ungiftigen weißen Milchsaft und blüht von Mai bis September. Der Rainkohl ist weltweit verbreitet. 

Rainkohl: Verbreitung und Sammel-Standorte

Ursprünglich ist der Gemeine Rainkohl in Europa und Asien heimisch, hat sich aber als Neophyt auch in Nordamerika, Australien und Neuseeland verbreitet. Rainkohl wächst bevorzugt an halbschattigen bis sonnigen Plätzen. Er bevorzugt leicht feuchte, nährstoffreiche, humose Böden. Du findest ihn oft in der Nähe menschlicher Siedlungen. Typische Standorte sind Weg- und Waldränder, Wiesen, Äcker, in Gärten und Parks, auf Böschungen und Ruderalflächen.

Rainkohl-Pflanzen sicher bestimmen und Verwechslungen bei Gemeinem Rainkohl vermeiden

Der Rainkohl wächst ein- bis zweijährig bis zu 1,2 Meter hoch. Zuerst bildet sich eine Blattrosette mit kräftigen, grünen Blättern. Diese sind buchtig gezähnt und im unteren Bereich mehrteilig und tief gelappt. Im mittleren Teil der Pflanze werden die Blätter kleiner und eiförmig. Das unten noch gestielte Blatt wird im oberen Teil der Pflanze lanzettförmig und winzig. Die Stängel wachsen aufrecht aus der Rosette, sind behaart und enthalten einen weißen Milchsaft. Nach oben hin verzweigen sich die Stängel und bilden rispenartige Blütenstände mit gelben Blütenkörbchen. Die Blüten öffnen sich nur Vormittags und blühen von Mai bis September.

Ähnliche Pflanzen wie der Wiesen-Pippau oder der Mauerlattich sind ebenfalls essbar und ungefährlich. Die Früchte des Gemeinen Rainkohls sind bräunlich, gerippt und ohne Pappus (Flugschirme), was ihn so gut wie unverwechselbar macht.

Hier kannst du dich noch genauer über Rainkohl & Verwechslungen mit anderen Pflanzen informieren oder hier weitere Verwechslungsgefahren bei Pflanzen kennenlernen. 

Erntezeit der Blätter und Blüten

Die Erntezeit für die jungen Blätter des Rainkohls beginnt im April und kann bis September dauern. Besonders im Frühjahr sind die Blätter der Blattrosette ideal für Salate, Pestos und Smoothies, da sie dann noch zart und weniger bitter sind.

Die Blütenknospen und Blüten erscheinen von Mai bis September, öffnen sich allerdings nur vormittags und schließen sich am Nachmittag wieder. Die essbaren Blüten eignen sich als würzige Beilage im Salat.

Ist Gemeiner Rainkohl essbar?

Ja, der Gemeine Rainkohl ist essbar. Der Name zeigt es bereits: „Kohl“ ist eine typische Bezeichnung für essbare Pflanzen und „Rain“ steht für den Standort wie Feldrain, Feldrand, Ackergrenze. Besonders die jungen Blätter, Triebspitzen und Sprossen des gewöhnlichen Rainkohls sind schmackhaft. Du kannst sie in kleinen Mengen in Salaten, Suppen oder Grünen Smoothies verwenden.

Die Blätter sind leicht bitter, was sie zu einer interessanten Zutat in Wildkräutersalaten macht. Ältere Blätter schmecken wiederum sehr bitter und werden z.t. faserig. Du kannst sie in Kombination mit anderen Gemüsesorten gekocht in einer Gemüsepfanne oder Suppe verwenden. 

Ist Gemeiner Rainkohl für Kaninchen ungiftig?

Rainkohl ist ungiftig und kann daher auch bedenkenlos an Kaninchen verfüttert werden. Die Pflanze enthält wertvolle Bitterstoffe und Vitamine, die die Verdauung fördern und den Appetit anregen. Es ist wichtig, den Rainkohl in Maßen zu füttern, um eine ausgewogene Ernährung für dein Kaninchen zu gewährleisten. Durch die natürlichen Inhaltsstoffe kann der Rainkohl eine gesunde Ergänzung zum regulären Futter darstellen.

Ist Gemeiner Rainkohl für Schildkröten essbar?

Auch für Schildkröten ist der Gemeine Rainkohl essbar und ungiftig. Die Bitterstoffe, Schleimstoffe und Vitamine im Rainkohl fördern die Verdauung und können zur allgemeinen Gesundheit deiner Schildkröte beitragen. Du kannst frische Blätter und Blüten verfüttern, solltest aber darauf achten, dies in Maßen zu tun, um eine abwechslungsreiche Ernährung sicherzustellen.

Den Gemeinen Rainkohl als Heilpflanze richtig anwenden: Tee, Umschläge & mehr

Rainkohl kann vielfältig als Ess- und Heilpflanze eingesetzt werden. Ein Tee aus Blättern und Blüten hilft bei Verdauungsproblemen und Verstopfung. Umschläge mit zerquetschten Blättern können bei Entzündungen und Wundinfektionen Linderung verschaffen. Der Milchsaft des Rainkohls ist bekannt dafür, die Wundheilung zu fördern und entzündungshemmend zu wirken. Diese vielseitigen Anwendungen machen den Rainkohl auch zu einer wertvollen Pflanze in der Naturheilkunde.

Gemeiner Rainkohl: Inhaltsstoffe der Heilpflanze

Der gewöhnliche Rainkohl enthält eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe wie Mineralien und Spurenelemente, Bitterstoffe, Schleimstoffe und in der Wurzel Inulin. Diese Inhaltsstoffe wirken:

  • verdauungsfördernd 
  • entzündungshemmend 
  • immunstärkend
  • antioxidativ
  • Stoffwechsel anregend

Besonders Inulin, ein wasserlöslicher Ballaststoff, ist für seine positiven Effekte auf die Darmgesundheit bekannt. Es kann die Aufnahme von Magnesium und Calcium fördern, was zur Knochengesundheit beitragen und das Risiko von Dickdarmkrebs minimieren kann. Diese Inhaltsstoffe machen den Rainkohl zu einer effektiven Heilpflanze, die bei Verdauungsproblemen, Entzündungen und zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems genutzt werden kann.

Auf den Geschmack gekommen: 2 pfiffige Rainkohl-Rezepte

Hier haben wir 2 leckere und gesunde Rezept-Ideen mit Rainkohl für dich zusammengestellt: 

  1. Rainkohl-Salat: Mische junge Rainkohlblätter unter deinen grünen Salat zusammen mit einem Zitronendressing, Nüssen und Frühlingszwiebeln. Die leichte Bitterkeit der Blätter harmoniert wunderbar mit weiteren Zutaten und sorgt für eine frische, gesunde Mahlzeit.
  2. Rainkohl-Quiche: Verwende Rainkohlblätter und -blüten in einer Quiche. Kombiniere sie mit Zwiebeln und weiterem Gemüse sowie veganer Tofusahne in einem Mürbeteigboden und backe die Mischung im Ofen. Für die Tofusahne pürierst du Seidentofu und Sojasahne oder eine andere Milchalternative und würzt anschließend mit Hefeflocken, Kurkuma, Salz und Pfeffer. Dieses Gericht ist nicht nur lecker und einfach zuzubereiten, sondern auch reich an Mineralien und sehr gesund.

Gemeinen Rainkohl im Garten aussäen und ansiedeln

Wen du dir den Urahnen unserer heimischen Salatpflanzen in den Garten holen möchtest, sammelst du dir die Samen im August bis September in der Natur und säest sie an Ort und Stelle aus. Sie keimen noch im Herbst und du kannst bereits im Winterhalbjahr erste Blätter ernten. Es ist auch möglich, die Samen im Frühling direkt ins Beet auszusäen.

Der Rainkohl bevorzugt humosen Boden und liebt den Halbschatten. In den folgenden Jahren vermehrt sich die Pflanze von selbst. Wichtig ist, dass du die Pflanzen bis nach der Samenbildung in deinem Garten stehen lässt. Die Samen verbreiten sich durch Wind und Ameisen. Der Rainkohl wächst sehr robust und anspruchslos, er benötigt keine weitere Pflege. Ein Vereinzeln bei zu dicht ausgesäten Pflanzen ist sinnvoll.

Häufig gestellte Fragen zum Gemeinen Rainkohl

Ist Gemeiner Rainkohl Unkraut?

Oft wird der Gemeine Rainkohl als Acker-Unkraut betrachtet. Er ist allerdings eine essbare Wildpflanze und besitzt wertvolle heilende Eigenschaften, weshalb die Bezeichnung „Unkraut“ unserem Empfinden nach nicht passend ist. 

Kann man Gemeinen Rainkohl essen?

Ja, besonders die jungen Blätter und Blüten sind essbar und nahrhaft. Die Bitterstoffe machen das Wildkraut zu einer interessanten Zutat für Salate und Smoothies. 

Wo finde ich Rainkohl?

Rainkohl wächst an Weg- und Waldrändern, auf Wiesen und Äckern, in Gärten und auf Böschungen. Er bevorzugt nährstoffreiche Böden und halbschattige bis sonnige Standorte.

Wann blüht Rainkohl?

Die Blütezeit von Gemeinem Rainkohl reicht von Mai bis September. Die Blüten öffnen sich vormittags und schließen sich am Nachmittag wieder.

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