Gundermann (Glechoma hederacea), auch Gundelrebe genannt, gehört zu den essbaren Wildpflanzen. Ihr würziges Aroma macht sie zu einem beliebten Gewürz in der Küche und seine Heilkräfte kommen der Gesundheit zugute. Damit du beim Sammeln von Gundermann Verwechslungsgefahren ausschließen kannst, stellen wir dir in diesem Artikel die wichtigsten Doppelgänger zum Gundermann vor.
Also, los geht's!
Gundermann
Besteht bei Gundermann Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen?
Neben Gundermann gibt es weitere Pflanzen, die ähnliche Ansprüche an Boden und Standort haben und Gundermann ziemlich ähnlich sind. Jedes Jahr kommt es zu Verwechslungen, da im Frühjahr die Sammelleidenschaft für Wildkräuter ganz besonders groß ist. Die typischen Verwechslungen passieren mit folgenden Pflanzen, die dem Gundermann ähneln:
- Günsel
- Braunelle
- Taubnessel
Manchmal wird auch Knoblauchsrauke zu den ähnlichen Pflanzen gezählt. Alle vier sind jedoch essbar und unbedenklich. Die einzige Gefahr besteht bei der Verwechslung mit Efeu. Efeu gehört nicht zu den essbaren Pflanzen, wenngleich er als Heilpflanze von Bedeutung ist. Da Efeu keine lilafarbenen Blüten hat und Gundermann hauptsächlich während der Blüte gesammelt wird, ist die Verwechslungsgefahr von Gundermann mit giftigen Pflanzen also relativ gering.
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ACHTUNG:
Verwechslungsgefahr vermeiden!
Diese 10 Wildkräuter kannst Du unbesorgt sammeln
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Häufige Verwechslung von Gundermann mit diesen Doppelgängern
Um die Verwechslung von Gundermann Günsel, Braunelle, Taubnesseln oder auch dem immergrünen Efeu zu vermeiden, haben wir dir einen Steckbrief der wichtigsten Erkennungs- und Unterscheidungsmerkmale zusammengestellt:
Gundermann: Steckbrief
Ähnliche Eigenschaften von Gundermann mit bekannten Doppelgängern:
Bodendecker (außer Taubnessel)
häufig purpurfarbene Blätter (außer Efeu)
blaue Blütenfarbe (außer Efeu und Taubnessel)
An diesen Standorten wächst Gundermann
Der recht unscheinbare Gundermann wächst als "Unkraut" im Garten und in der freien Natur auf Weiden, Wiesen, in Wäldern, an Wald- und Gehölzrändern und letztlich überall, wo es ein wenig schattig und mäßig feucht ist.
Gundermann liebt naturnahe Räume, in denen er sich bodendeckend üppig und still ausbreitet. Durch seine geringe Größe und Wuchsform fällt die krautige Pflanze kaum auf. Nur zur Blütezeit, im zeitigen Frühjahr (April bis Mai), hat er jährlich sein Comeback.
Frühlingsblüte von Gundermann im März
Gundermann im Vergleich zu Günsel, Braunelle, roter Taubnessel und Efeu
Eine Verwechslung mit von Gundermann mit Günsel (Ajuga reptans) kann schon mal passieren. Beide Pflanzen sind Bodendecker und blühen mit einer blau-violetten Blüte.
Allerdings hat der Günsel einen intensiv blau-violetten, auffallend kerzenförmigen Blütenstand mit Scheinquirlen. Die Blätter sind oft dunkelrot-violett überlaufen, länglich bis eiförmig. Die Blüte erscheint erst Mitte April bis Juni, also später als beim Gundermann. Dem Günsel fehlt wie allen Doppelgängern der typisch harzig-würzige Geruch.
Die Braunelle (Prunella vulgaris) ist ein weiterer Bodendecker, die aber keine bodenrankenden Ausläufer bildet. Hinzu kommt die spätere Blütezeit im Sommer. Sie liebt eher sonnige Standorte, hat aber ähnliche Ansprüche wie Günsel und Gundermann. Alle drei Pflanzen können also miteinander auf der Wiese, am Wegesrand, im Garten anzutreffen sein. Allerdings blühen sie alle zu anderen Zeiten.
Braunelle zur Blütezeit im April
Die Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum) kannst du gut auseinanderhalten: zum einen durch die Blütenfarbe, den Standort und durch den Geruch. Die Taubnessel ist kein Bodendecker, wächst als einjähriges Wildkraut mit purpurfarbener Blüte auf dem Acker oder im Garten und eher selten auf der Wiese. Der Geruch ist erdig dumpf.
Purpurrote Taubnessel
Mit Efeu (Hedera helix) kann die Verwechslung an sich nur vorkommen, wenn du auf bodenrankende Pflanzen fixiert bist. Efeu ist ein rankendes Gehölz (Kletterpflanze), hat derbe, immergrüne Blätter und andere Standortansprüche. Er liebt es in die Höhe zu klettern, deshalb findest du ihn eher an Bäumen, Zäunen, Mauern, aber auch bodendeckend im Park, Garten oder Wald. Die Blüte im Spätsommer ist gelbgrün und wichtige Nahrungsgrundlage für Insekten.
So kannst du Gundermann erkennen
Vor allem im Frühjahr ist die Suche nach Gundermann durch die leuchtend violett-blauen Blüten einfach. Zu dieser Zeit steht die Pflanze in Hochform und es gibt fast kein heimisches Wildkraut, das mit einer vergleichbaren Blütenfarbe aufwartet.
Der Kriechende Günsel blüht erst, wenn der Gundermann schon fast ausgeblüht hat. Die Braunelle folgt im Sommer, die Taubnessel hat eine andere Blütenfarbe und blüht fast das ganze Jahr hindurch. Der Efeu findet hier eigentlich gar keinen richtigen Platz. Als Kletterpflanze hat er völlig andere Ansprüche und eine späte Blüte. Die Verwechslungsgefahr ist gering.
Das Frühjahr ist auch die Sammelzeit für den Gundermann, wenn du ihn bspw. auch in deine Hausapotheke holen möchtest. Als Heilkraut zeichnen den Gundermann vor allem die Bitterstoffe und ätherischen Öle aus.
Zum Essen wiederum kannst du ihn ganzjährig an erkundeten Standorten sammeln. Als würzige Beigabe im Wildkräutersalat macht sich Gundermann hervorragend!
Am einfachsten ist die Unterscheidung jedoch anhand des Geruches: Den typisch würzigen Geruch findest du nur beim Gundermann beim Zerreiben der Blätter. Das Kraut riecht aromatisch, harzig, würzig und erinnert leicht an Minze.
Den Geruch und Geschmack muss man mögen! Die frühe, blau-violette Blüte im Vorfrühling und die über den Boden rankenden Reben sind weitere wichtige Merkmale zur Unterscheidung mit den genannten Doppelgängern.
Und zuletzt sind die gegenständigen, rundlich gewellten Blätter mit kurzem Stiel ausschließlich charakteristisch für Gundermann.
Purpurrote Taubnessel und Gundermann in Gemeinschaft
Fazit: Beim Gundermann besteht Verwechslungsgefahr, aber kaum mit giftigen Pflanzen
Beim Gundermann besteht Verwechslungsgefahr mit wenigen Doppelgängern, aber kaum mit giftigen Pflanzen. Efeu gehört zwar nicht zu unseren essbaren Pflanzen, aber die Verwechslung kann leicht ausgeschlossen werden. Zum Glück sind fast alle bekannten Doppelgänger essbar und stellen somit keine Gefahr für dich dar.
Hier nochmal die Erkennungsmerkmale auf einen Blick:
lange, z.T. bewurzelte Ranken nahe oder auf dem Erdboden
intensiver, aromatischer Duft nach Ziege
blauviolett blühend mit einfacher Lippenblüte im Frühjahr
Blätter: nieren- bis herzförmig mit gekerbtem Rand und wintergrün
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Quellenverzeichnis
Cover: DE1967 via Canva.com
Abb. 1 - Abb. 5: Kristin Brandt
Das ist sehr gut erklärt. Vielen Dank dafür. Da trau ich mich jetzt auch als kompletter Neuling drüber.