Paprika fermentieren: Einfaches Rezept + 3 leckere Variationen

Durch Fermentieren werden frische Paprika haltbar gemacht. Das funktioniert genauso wie bei Kombucha, Sauerkraut, fermentierten Gurken oder anderen fermentierten Lebensmitteln und lässt sich auch ganz einfach selbst Zuhause umsetzen. So kannst du frische Paprikaschoten nicht nur lange aufbewahren, sondern sie auch noch in ganz neuen, wohlschmeckenden Varianten genießen.

In diesem Artikel lernst du eine Anleitung kennen, mit denen du ganz einfach selbst Paprika fermentieren kannst.

Paprika durch Fermentation haltbar machen

Eigene Paprika aus dem Garten oder in Töpfen als Selbstversorgung vom Balkon und auch regionale, saisonale Bio-Paprika gibt es nur wenige Monate im Jahr. Aber durch Fermentation lassen sich die gesunden Paprikaschoten haltbar machen. So kannst du sie das ganze Jahr über genießen! Zugleich verbessert das Fermentieren die Bekömmlichkeit und sorgt für einen angenehm säuerlichen Geschmack.

Möglich wird das durch Milchsäuregärung. Die Paprika werden zum Fermentieren mit einer Salzlake bedeckt. Unter Ausschluss von Sauerstoff vermehren sich die nötigen Milchsäurebakterien und Mikroorganismen von selbst und wandeln die Zuckerstoffe der Paprika in Milchsäure um. Durch den sauren pH-Wert ist fermentiertes Gemüse lange haltbar und schmeckt knackig, frisch und säuerlich.

Frische Paprika enthalten reichlich Vitamin C und viele weitere Vitamine und Mineralstoffe. Diese bleiben beim Fermentieren erhalten. Es bilden sich im Vergleich zur Rohkost sogar neue Vitamine und Probiotika.


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Die Grundregeln beim Fermentieren

In unserem Magazin haben wir dir schon einige Tipps zum Fermentieren gegeben und Rezepte für fermentierte Möhren, fermentierte Gurken, fermentierte Zucchini und weiteres Gemüse zusammengestellt. Dabei solltest du immer auf einige wichtige Grundregeln achten. Hältst du diese Tipps ein, läuft die Fermentation ganz von selbst ab und du kannst dabei nichts falsch machen.

  • Die verwendete Salzlake sollte einen Salzgehalt von 2 bis 3 Prozent haben (also zwischen 20 und 30 g Salz pro Liter Wasser). Mehr Salz hemmt die Milchsäurebakterien, mit weniger Salz ist das Gemüse nicht gut haltbar.

  • Die Gärgefäße darfst du nicht fest verschließen, da sonst ein Überdruck entsteht.

  • Das Gemüse muss immer ganz mit der Salzlake bedeckt sein. Schwimmt es auf, nutze am besten Gärgewichte oder andere Möglichkeiten, um das Gemüse zu beschweren und unten zu halten.

  • Je nach Größe der Stücke braucht das Fermentieren ein bis drei Wochen.

  • Anschließend werden die Gläser verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt und sind fünf bis sechs Monate lang haltbar.

Paprika fermentieren: Einfaches Rezept

Wir haben für dich ein grundlegendes Rezept für fermentierte Paprika zusammengestellt. Dafür kannst du jede Art von Paprika nutzen, egal welche Sorte, Form und Farbe.

Scharfe und süße Chilisorten

Zutaten:

●       3 bis 5 große, dickwandige Paprikaschoten (oder entsprechend mehr kleine, dünnwandige Schoten)

●       25 g Salz (reines Kochsalz, ohne Zusätze wie Jod oder Rieselhilfen)

●       1 Liter Wasser

●       Glas mit 1 Liter Volumen

Zubereitung:

  1. Schneide die Paprika in Stücke oder Streifen. Alternativ kannst du auch – bei kleinen Paprikasorten – ganze, entkernte Schoten einlegen.
  2. Erwärme das Wasser und löse das Salz darin auf.
  3. Fülle die Paprika in dein Gärglas.
  4. Fülle das Glas mit Salzlake bis knapp unter den Rand auf. Ein Gärgewicht (alternativ ein flacher Stein oder eine Untertasse) kann helfen, damit die Paprikastücke komplett in der Flüssigkeit untergetaucht bleiben.
  5. Nutze einen Gäraufsatz, der Luft entweichen lässt, oder lege den Deckel nur lose auf das Glas. Ein Bügelglas solltest du nicht fest verschließen, sondern den Deckel nur herunterklappen.
  6. Lasse das Glas mit deinem Ferment jetzt einfach ein bis drei Wochen bei Zimmertemperatur oder in einem kühlen Raum stehen. In dieser Zeit wird die Lake während der Fermentation zunehmend milchig. Je dicker die Paprikastücke und je niedriger die Temperatur, desto länger dauert es.
  7.  Verschließe das Glas jetzt fest und bewahre es anschließend im Kühlschrank auf, bis du dein Ferment verzehrst. Das Glasgewicht kannst du nach dem Anbrechen entfernen.

Variationen des Grundrezeptes für fermentierte Paprika

Nur Paprika zu fermentieren ist dir zu langweilig? Das Grundrezept kannst du gut abwandeln und mit vielseitigen Aromen geschmackvoll ergänzen. Zu Paprika passen zum Beispiel Knoblauch, Lauchzwiebel, Senfkörner oder Kräuterzweige sehr gut.

1. Party-Mix: Rote, gelbe und grüne Paprika fermentieren

Gehe vor wie beim Grundrezept, schneide aber rote, gelbe und grüne Paprika in schmale Streifen und gebe sie schichtweise in das Glas.

2. Tomaten und Paprika fermentieren

Verwende hierfür eine Mischung aus Kirschtomaten und kleinen, ganzen Paprikaschoten (Snackpaprika). Stich die Kirschtomaten an einigen Stellen mit einem Zahnstocher ein, dann dringt die Lake besser ein.

3. Scharfer Mix mit Peperoni

Süß-milde Paprika mit scharfen Chilis ergibt einen ausgewogenen Mix, der sich durch Auswahl einer mehr oder weniger intensiven Peperoni-Sorte variieren lässt. Füge zum Grundrezept einfach ganze Chilischoten oder in Scheiben geschnittene, scharfe Peperoni hinzu.

Häufig gestellte Fragen zu fermentierten Paprikas

Welche Paprika kann man fermentieren?

Zum Fermentieren kannst du alle Arten von Paprika nehmen: Rote, grüne und gelbe Paprikaschoten schneidet man am besten in Stücke oder Streifen.

Snackpaprika, kleine Spitzpaprika oder würzige Kirschpaprika lassen sich nach Entfernen des Kerngehäuses auch im Ganzen fermentieren.

Wie lange kann man fermentierte Paprika lagern?

Im Kühlschrank sind fermentierte Paprika und andere Arten von fermentiertem Gemüse (z.B. fermentierte Zucchini, fermentierter Blumenkohl oder fermentierter Spitzkohl) mindestens 5 bis 6 Monate lang haltbar.

Quellenverzeichnis
Cover: ddsign_stock via Canva.com
Abb. 1: tvirbickis via Canva.com


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