18. Oktober 2023

Quitten-Essig selber machen: Einfach, natürlich, gesund & lecker

Aus unseren Gärten waren sie lange Zeit fast vollständig verschwunden, jetzt erleben die vitaminreichen Früchte ihr wohl verdientes Comeback: Quitten kommen ursprünglich aus dem Kaukasus oder China und sind roh sehr sauer und kaum genießbar.

Erst nach der Verarbeitung entfalten sie ihr volles Potenzial – in Quittenessig beispielsweise. Wir erklären dir, wie das funktioniert und wie du deinen eigenen Quittenessig selber machen kannst.

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Quitten-Essig selber machen: Die Voraussetzungen

Um deinen eigenen Essig aus Quitten herzustellen, brauchst du neben vielen Quitten auch ein paar andere Hilfsmittel:

  • Sauberes, gefiltertes Wasser
  • Je nach Rezept: Zucker, um die Fermentation zu fördern
  • Einmachglas oder eine Flasche mit dicht schließendem Deckel
  • Gaze oder Kaffeefilter: Zum Abdecken des Essigs während der Gärung
  • Zeit: Essig braucht ein paar Wochen, bis er fertig ist

Quittenessig selber machen: Rezept 

Es gibt viele verschiedene Rezepte für selbstgemachten Quittenessig. Bei diesem Rezept verwenden wir einen Ansatzessig

Zutaten

Für unseren Quittenessig brauchst du:

  • 500 g Quitten
  • 500 ml naturtrüber Bio-Apfelessig
  • 250 ml Weißweinessig
  • 2 Sternanis
  • 3 Nelken

Zubereitung

So geht's:

  1. Die Quitten mit einem Küchenpapier abreiben und so den Flaum entfernen. Dann gut waschen und trocknen.
  2. Die Quitten nicht schälen, sondern samt Kerngehäuse und Schale in kleine Stücke schneiden und in ein sauberes Einmachglas geben.
  3. Die restlichen Zutaten dazugeben und das Glas fest verschließen. 
  4. Den Essig 2 Wochen ruhen lassen, dann abseihen und in eine neue Flasche umfüllen.

Tipp: Alternativ kannst du die Quitten auch selbst zu Essig vergären (ohne Ansatzessig). Mehr dazu liest du weiter unten in diesem Artikel. 

Quittenessig eignet sich:

  • Für Salatdressing: Das fruchtige Aroma macht deinen Salat besonders lecker
  • Für Marinaden: Du kannst Fleisch, Geflügel, Tofu, Gemüse oder viele weitere Gerichte mit deinem Essig verfeinern.
  • Für Soßen: Fruchtige, sommerliche Soßen werden mit Quittenessig zu einem Küchen-Highlight. Probiere doch einmal unser Rezept für selbst gemachte Kräutersoße

Tipp: Quitten-Balsamico selber machen

Quittenbalsam ist ein wahres Küchenjuwel. Wie italienischer Balsamico-Essig besticht er vor allem wegen seiner angenehmen Balance von Säure und Süße. Du kannst deinen Quitten-Balsamico ganz einfach aus Quittensaft und Essig herstellen. Je nach Geschmack kannst du ihn außerdem mit Honig süßen. 

Mit diesem Rezept kannst du deinen Quitten-Balsamessig selber machen: 

Zutaten für den Quitten-Balsamico:

  • 700 Milliliter Quittensaft (kannst du auch selbst im Entsafter mit Quitten aus dem Garten herstellen)
  • 400 Milliliter Apfel- oder Weißweinessig (du kannst auch Apfelessig selber machen
  • 1 Esslöffel Birnel (Birnendicksaft) oder Honig

Zubereitung: 

  1. Saft und Essig in einen großen Topf geben und bei hoher Hitze auf weniger als die Hälfte einkochen. 
  2. Birnel oder Honig hinzufügen und abschmecken. 
  3. Heiß in eine vorgewärmte Flasche abfüllen.
  4. Quittenbalsam ist aufgrund seiner Säure und der Kochzeit über ein Jahr haltbar. 

Ein zusätzlicher Tipp: Du kannst Balsamessig auch aus anderem Obst wie Birnen, Brombeeren, Himbeeren oder Holunder herstellen. Selbst gemachter Himbeeressig gilt als besonders edel. Pflückst du deinen Holunder selber, dann solltest du aber die Verwechslungsgefahren bei Holunder kennen.

Quittenbalsam eignet sich:

  • Für Salatdressings
  • Für Käseplatten: Quittenbalsam passt besonders gut zu Hartkäse wie Manchego oder Parmesan.
  • Für Soßen
  • Für Desserts
  • Für Antipasti-Platten
  • Für italienische Caprese 

Wie entsteht aus Obst Essig? 

Du kannst aus nahezu jeder Obstsorte deinen eigenen Fruchtessig selber machen. Am bekanntesten ist selbst gemachter Apfelessig, aber auch Essig aus anderen Früchten hat geschmacklich einiges zu bieten. Essig entsteht durch Gärung und die dafür nötigen Essigbakterien. Sie wandeln die Flüssigkeit mit Sauerstoff zu Essig um.

Im Grunde gibt es folgende Möglichkeiten, Essig selbst herzustellen: 

#1 Essig herstellen mit Ansatzessig

Du kannst deinen Obstessig auch ohne Essigmutter herstellen. Wichtig ist aber: Du musst  deinen Essig richtig ansetzen – hier spricht man dann von "wildem" Essig.

Dafür nimmst du einen bereits fermentierten Essig, auch Ansatzessig genannt – oder einen Saft mit Essigsäurebakterien

#2 Essig herstellen mit Essigmutter

Am einfachsten findest du diese Bakterien in Essigessenz oder Essigmutter. Letztere bekommst du zwar auch im Winzerbedarf oder Drogerien, du kannst sie aber auch ganz einfach selbst herstellen. 

Dafür brauchst du:

  • 150 Milliliter Wasser
  • 150 Milliliter Apfelessig
  • 2 Esslöffel Zucker

Gib alle Zutaten in ein sauberes Gefäß und rühre alles um. Das verschlossene Glas lagerst du dann zwei Wochen an einem warmen Ort. Danach hat sich eine schleimige Schicht auf der Flüssigkeit gebildet, die du abschöpfen kannst: die Essigmutter.

Gut gekühlt kannst du sie einige Zeit aufbewahren. Um mit Essigmutter Essig herzustellen, musst du einfach die Essigmutter deinem Most hinzufügen.

#3 Essig herstellen mit Maische

Maische entsteht, wenn Obst mitsamt Schale und Kern zu einer groben Masse zerdrückt wird, sodass der Saft austritt. Wichtig für eine gute Maische ist sauberes Obst

Aus der Maische wird anschließend der Obstsaft herausgepresst und mit Weinhefe versetzt, sodass die alkoholische Gärung einsetzt und Zucker in Alkohol umwandelt. Dadurch entsteht zunächst Most (Obstwein). 

Dem Most kannst du nun Essigmutter hinzufügen und mit einem luftdurchlässigen Tuch abdecken. Jetzt heißt es warten, bis der Alkohol zu Essig vergärt. Je nachdem, wie groß deine Essigmutter ist und wie viel Liter Most du hast, dauert die Essiggärung länger oder kürzer.

Tipp: Da sich Essigbakterien auch in der Luft befinden, kannst du deinen Essig auch ohne Essigmutter ansetzen (den Most einfach stehen lassen und warten). Jedoch hast du hierbei weniger Kontrolle über das Ergebnis. 

Häufig gestellte Fragen zu Quittenessig (selbstgemacht)

Wie schmeckt Quittenessig?

Quittenessig schmeckt fruchtig, frisch und leicht sauer. Deshalb passt er hervorragend zu Salat, vor allem mit einem kräftigen Öl entfaltet er seinen vollen Geschmack. 

Wie kann ich Quitten noch verarbeiten? 

Quittenessig selbst herstellen ist nur eine von vielen Formen, um Quitten zu verarbeiten. Auch Quittensenf, Quittenkompott, Quittenmus, eingelegte Quitten oder Gelee sind tolle Alternativen, wenn deine Ausbeute bei der Ernte mal wieder besonders groß war. 

Ist Quittenessig gesund? 

In Quittenessig stecken viele wertvolle Inhaltsstoffe. Vitamine, Mineralstoffe und viele Spurenelemente, die die Quitten von Natur aus mitbringen. Aber auch die Essigsäure ist gesund: Sie wirkt antibakteriell und neutralisiert den pH-Wert im Körper. 

Quellenverzeichnis
Cover: CactuSoup via Canva.com


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