Das Thema „Erdung“ oder auf englisch “Gounding” bzw. „Earthing“ ist in aller Munde. Doch was bedeutet es wirklich? Und: Wie erdet man sich richtig? In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf das physikalische Erden und wie es sich vom esoterischen Ansatz unterscheidet. Plus: Du lernst 12 Erdungstechniken für den Alltag kennen!
Inhaltsverzeichnis
Was ist Grounding? Kurzübersicht zu physikalischem Erden
Zu Zeiten unserer Urgroßeltern war es selbstverständlich, barfuß zu laufen und regelmäßig direkten Kontakt zur Erde zu haben. Sei es durch die landwirtschaftliche Arbeit oder den bloßen Gang über natürliche Böden. Dies geschah unbewusst, aber die gesundheitlichen Vorteile waren enorm.
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Erden ist ursprünglich und natürlich.
Durch die moderne Lebensweise sind wir von der Erde isoliert. Unsere Schuhe sind mit Gummisohlen ausgestattet, die den Kontakt zur Erde verhindern. Dabei hilft uns das Erden, einen natürlichen Ausgleich zu schaffen, der in unserer technisierten Welt verloren geht.
Clinton Ober, ein amerikanischer Forscher, erkannte Ende der 1990er Jahre das Potenzial der Erdung und brachte zahlreiche wissenschaftliche Studien ins Rollen. Diese zeigen auf, dass der direkte Kontakt mit der Erde gesundheitliche Vorteile bietet, wie der Auszug aus dieser Studie zur Erdung von Clinton Ober beschreibt:
“Die Vorteile der Erdung des Körpers sind: Der Schlaf verbessert sich deutlich, die Muskeln entspannen sich, chronische Rücken- und Gelenkschmerzen treten auf, lassen nach und der allgemeine Gesundheitszustand verbessert sich.” (1)
Auch weitere Studien wie diese Studie von James L. Oschmann verweisen auf die positiven Effekte des Groundings:
“Die gesammelten Erfahrungen und Forschungsergebnisse zum Thema „Erdung“ deuten auf die Entstehung einer einfachen, natürlichen und zugänglichen Gesundheitsstrategie gegen chronische Entzündungen hin, die der ernsthaften Aufmerksamkeit von Klinikern und Forschern bedarf.” (2)
Wie funktioniert Grounding und was passiert beim „echten“ Erden?
Earthing beschreibt die direkte Verbindung des Körpers mit der Erde, um einen Fluss von negativ geladenen Elektronen zu ermöglichen. Dies geschieht in geschlossenen Räumen durch den Einsatz von Erdungslaken, Matten oder Erdungsdecken, die mittels eines Erdungsstabs oder über die Erdung einer Steckdose verbunden sind.
Die Wirkung vom Grounding:
• Elektronen dringen in den Körper ein und neutralisieren die positiven Ladungen, die durch elektromagnetische Felder und Elektrosmog entstehen.
• Dadurch wird der Körper vor schädlicher Strahlung geschützt, das natürliche elektrische Gleichgewicht des Körpers wiederhergestellt und wichtige Körpersysteme wie das Herz-Kreislauf-, Atem- und Immunsystem unterstützt.
Vorteile der Erdung: Welche Effekte hat Grounding auf die Gesundheit?
Der wissenschaftlich bewiesene Nutzen der Erdung ist vielfältig. Unter anderem verbessert sie:
• Schlafqualität
• Blutdruck und die Fließeigenschaften des Blutes
• Schmerzlinderung, sowohl bei akuten als auch chronischen Schmerzen • Energielevel und Regeneration
• Wundheilung und das allgemeine Wohlbefinden
Chronische Entzündungen, die zu vielen Krankheiten wie Allergien, Alzheimer und Krebs führen können, können durch Erdung gelindert werden. Entzündungen entstehen durch einen Überschuss an positiver Ladung im Körper. Durch das Erden können diese Ladungen neutralisiert werden, was die Entzündungen reduziert.
Praktiken und Hilfsmittel um sich zu erden
Es gibt viele Möglichkeiten, durch die sich Erdung in den Alltag integrieren lassen. Viele davon sind vollkommen kostenlos, etwa:
- regelmäßiges Barfußlaufen
- Schwimmen im See oder im Meer
- Kneippen
- Wildkräuter sammeln
- Gärtnern im Selbstversorgergarten
Die einzige Voraussetzung ist, dass du die Erde berührst, ohne dass nicht-leitfähige Materialien dazwischen sind. Je mehr Hautkontakt, desto besser (und schneller).
Es gibt auch praktische Hilfsmittel, die leicht in den Alltag zu Hause oder in Innenräumen integriert werden können und den Körper quasi nebenbei, etwa im Schlaf, bei der Arbeit oder beim Entspannen, erden. Erdungsprodukte sind hierfür eine hervorragende Lösung:
Erdungsprodukte als moderne Hilfsmittel, um sich im Alltag zu erden
Erdungsprodukte bieten innovative Lösungen, um das physikalische Erden auch in geschlossenen Räumen zu ermöglichen. Heilpraktiker Thomas Zimpfer brachte 2011 die ersten Erdungsprodukte in Europa auf den Markt, die heute von Tausenden Anwendern genutzt werden.
Das Erdungslaken* ist der perfekte Einstieg, um während des Schlafes viele Stunden geerdet zu sein. Durch die lange Kontaktdauer und die große Kontaktfläche kann der Körper optimal regenerieren. Erdungsprodukte wie Matten sind ideal für die Arbeit am PC und schützen gleichzeitig vor Elektrosmog.
Wie erdet man sich? 5 Techniken zur Erdung in der Natur
#1 Waldbaden
Waldbaden, auch bekannt als „Shinrin Yoku“ aus Japan, ermöglicht eine tiefe Verbindung mit der Natur. Beim Umarmen von Bäumen oder beim einfachen Spazieren durch den Wald entsteht eine natürliche Erdung. Das Berühren der Bäume sorgt für einen Elektronenaustausch mit der Erde, sofern du die Bäume ohne Kleidung dazwischen umarmst.
#2 Kontakt zum Boden: Wandern und Spazieren gehen
Barfuß auf natürlichen Böden zu laufen, stellt eine effektive Möglichkeit dar, sich zu erden. Wandern und Spaziergänge an der frischen Luft stärken zusätzlich die spirituelle Verbindung zur Erde und fördern die körperliche Gesundheit.
#3 Reiten und Tiere berühren
Der Hautkontakt mit Tieren, wie das Reiten oder das Streicheln von Haustieren, ist eine weitere Methode der Erdung. Das Berühren der Tiere erdet physisch, die Anwesenheit und der soziale Kontakt erden zusätzlich mental und emotional.
#4 Gartenarbeit: Pflanzen erleben mit Mutter Natur
Das Pflanzen, Jäten oder Schneiden von Pflanzen bringt dich in direkten Kontakt mit der Erde. Zusätzlich kann die Zeit umgeben von der Natur das geistige Erdungsgefühl stärken.
#5 Wasser als Mittel zur Erdung
Ein Ganzkörperbad oder Fußbad im Natursee, Fluss oder Meer erdet dich. Besonders effektiv ist das Wassertreten nach der Kneipp-Methode, da es zusätzlich die Durchblutung stimuliert.
Spirituelles, esoterisches Erden
Obwohl das spirituelle Erden keinen physischen Kontakt zur Erde beinhaltet, kann es durch verschiedene Methoden dennoch das Wohlbefinden steigern und Stress abbauen, z.B. durch das Räuchern mit Salbei oder Räuchern mit Beifuß.
Spirituelle Erdung findet auf geistiger Ebene statt und bedeutet, geistig zur Ruhe zu kommen. Es hat nichts mit dem Elektronenaustausch durch Erdkontakt zu tun. Beispielsweise zeigt diese Studie, dass allein der Anblick von Naturbildern Entspannung bewirken kann.
Hier sind einige beliebte Methoden, um sich spirituell zu erden:
#1 Picknicken: Raus in die Natur
Ein einfaches Picknick in der Natur fördert Erdung und schafft unmittelbare Nähe zu Himmel und Erde. Das Zusammensein mit Familie oder Freunden in der Natur bietet nicht nur Entspannung, sondern stärkt auch das Gefühl der Erdung. Durch die Picknick-Decke und Kleidung, die den direkten Erdkontakt verhindern, findet jedoch keine physische Erdung statt.
#2 Atemübungen
Bewusste Atemübungen sind eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, um sich zu erden. Indem man seine Aufmerksamkeit auf die Atmung lenkt und tief ein- und ausatmet, kann man sich zentrieren und zur Ruhe kommen.
#3 Yoga und Pilates
Yoga-Posen wie die Berghaltung oder der Baum fördern das Gleichgewicht und stärken die Verbindung zur Erde. Pilates und Stretching sind ebenfalls effektiv, um das Körperbewusstsein zu schärfen und zu erden.
#4 Chakra-Erdung
Die Chakra-Erdung bezieht sich auf die Harmonisierung aller Hauptchakren. Durch gezielte Meditation und Energiearbeit kann die Verbindung zwischen Körper und Geist gestärkt werden.
#5 Geerdete Nahrung
Der Konsum von naturbelassenen Lebensmitteln, wie Obst und Gemüse, unterstützt die Erdung. Achtsames Essen, bei dem man bewusst genießt, hilft, das Erdungsgefühl zu verstärken.
#6 Heilsteine und ätherische Öle
Heilsteine wie Hämatit oder Obsidian sowie ätherische Öle wie Lavendel und Sandelholz unterstützen ebenfalls die Erdung. Diese können als Schmuck getragen, während der Meditation gehalten oder zur Aromatherapie verwendet werden.
#7 Räuchern und Farben
Räucherwerk wie Salbei oder Beifuß wird traditionell genutzt, um die Umgebung zu reinigen und die Erdung zu unterstützen. Farben wie Braun und Grün fördern das Erdungsgefühl und schaffen eine beruhigende Atmosphäre.
Fazit: Erdung als Schlüsselelement der Gesundheit
Sowohl das physikalische als auch das spirituelle Erden bieten Möglichkeiten, um Stress abzubauen und eine tiefe Verbindung zur Natur herzustellen.
Erdungsprodukte wie Erdungsspannbetttücher* und -matten bieten uns heute eine moderne Lösung, um diese Verbindung wiederherzustellen, selbst wenn wir nicht im Freien sind.
Diese Produkte helfen uns, elektromagnetische Belastungen zu reduzieren und den Körper zu regenerieren.
Das physikalische Erden kann die Gesundheit nachhaltig verbessern und darf in unserer modernen, technisierten Welt nicht mehr fehlen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Grounding und „wie erdet man sich?“
Wie erdet man sich richtig?
Richtige Erdung erfolgt infolge des Austauschs von Elektronen durch den Kontakt mit der Erde und dem eigenen Körper. Barfußgehen, Gärtnern oder Waldbaden sind beispielsweise effektive Methoden. Auch Erdungsprodukte sind eine gute Möglichkeit.
Gibt es einen Unterschied zwischen Erdung, Grounding und Earthing?
Nein, die Begriffe werden synonym verwendet. Jedoch gibt es einen Unterschied zwischen physikalischer Erdung und spiritueller Erdung.
Was versteht man unter Grounding?
Grounding (oder Erdung) bezieht sich auf den direkten Kontakt des Körpers mit der Erde, entweder durch Barfußgehen auf natürlichen Oberflächen oder spezielle Erdungsmatten/-produkte.
Was bringt Grounding?
Grounding soll das Wohlbefinden verbessern, indem es den Körper mit natürlichen elektrischen Energien aus der Erde verbindet, was zu besserem Schlaf, weniger Stress, Entzündungsreduktion und einer Verbesserung der allgemeinen Gesundheit führen kann.
Was sind Grounding-Techniken?
Grounding-Techniken umfassen das Barfußgehen auf natürlichen Oberflächen wie Gras, Erde oder Sand, das Sitzen oder Liegen direkt auf dem Boden sowie die Nutzung von speziellen Erdungsmatten oder -decken, die den Kontakt zur Erdenergie herstellen sollen.
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Quellenverzeichnis:
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Ober, C.: Grounding the human body to earth reduces chronic inflammation and related chronic pain. ESD Journal, 14. Juli 2003.
Oschman JL, Chevalier G, Brown R. The effects of grounding (earthing) on inflammation, the immune response, wound healing, and prevention and treatment of chronic inflammatory and autoimmune diseases. J Inflamm Res. 2015 Mar 24;8:83-96. doi: 10.2147/JIR.S69656. PMID: 25848315; PMCID: PMC4378297.