Die Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum) als eindrucksvolle, gelbblühende Pflanze des Sommers hat einiges zu bieten. Zum Glück ist bei Königskerzen die Verwechslungsgefahr mit giftigen Doppelgängern gering.
Dennoch solltest du dich natürlich gut auskennen, wenn du diese Heilpflanze sammeln möchtest. Deshalb findest du in diesem Artikel alle Informationen zu Verwechslungsgefahren bei Königskerzen.
An diesen Merkmalen kannst du die großblütige Königskerze erkennen
Die Großblütige Königskerze - ein beeindruckender Sommerblüher
Was macht die Königskerze so besonders? Auf jeden Fall ihr leuchtend gelber Blütenstand. Aber natürlich gibt es auch noch weitere Erkennungsmerkmale:
Besondere Merkmale der Großblütigen Königskerze:
- auffallend behaarte, graufilzige, große Blätter, die aus einer Bodenrosette wachsen
- große Blütenpflanze mit einer Höhe von 1,50m, gelegentlich höher kerzenförmiger, langgestreckter, gelber Blütenstand
- am Blütenstand gelb-leuchtende, kleinere Blüten, die wie Knäuel angeordnet sind
- Blütezeit: Juni bis August
- zweijährige Blütenpflanze (stirbt nach der Blüte ab)
- oft Wirtspflanze von Schmetterlingsraupen (zerfressene Blätter)
Der Standort ist zumeist trocken bis frisch und vor allem sonnig. Königskerzen sind allgemein anspruchslos und wachsen dadurch bevorzugt auf Brachflächen, an sandigen Weg- und Böschungsrändern, Bahngleisen, offenen, ungenutzten Freiflächen, auf Wiesen oder im Garten. Gern siedeln sie sich in urbanen, weniger genutzten Bereichen an.
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ACHTUNG:
Verwechslungsgefahr vermeiden!
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Bevor du dich auf die Suche machst, schau dir vorher die Fotos gut an. Bestenfalls trägst du immer dein Bestimmungsbuch mit dir, um vor Ort Pflanzen leichter erkennen zu können.
Großblütige Königskerze im Spätfrühling mit typischen graufilzig wolligen Blättern
Großblütige Königskerze in Blüte
Verwechslung der Königskerze mit Nachtkerze, schwarzer Königskerze und Odermennig
Ein kurzer Exkurs zur Pflanzen-Familie: Es gibt einige Königskerzen-Arten bei uns, die du wild in der Landschaft finden kannst. Alle sind ungiftig und ähnlich in der Anwendung.
Gewöhnlich sammelt man die Blüten der Königskerzen für ausleitende Tees, Tinkturen oder Kräuterauszüge. Zur Familie der heimischen Königskerzen gehören neben der Großblütigen Königskerze auch folgende Vertreter:
die Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum)
die Mehlige Königskerze (Verbascum lychnitis)
die Flockige Königskerze (Verbascum pulverulentum)
die Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus)
das Schabenkraut (Verbascum blattaria)
die Windblumen-Königskerze (Verbascum phlomoides)
Zu den häufigsten Vertretern gehören die Wollige und die Schwarze Königskerze.
Verwechslungsgefahr besteht mit allen genannten Königskerzen-Arten sowie Odermennig und Nachtkerze. Aber keine Angst, sie sind leicht durch ihre Größe und die graufilzige Behaarung von der Großblütigen Königskerze zu unterscheiden:
Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum)
Am häufigsten wirst du in der Landschaft die Schwarze Königskerze finden. Sie hat wie die Großblütige Königskerze einen verzweigten, lang gestreckten, gelben Blütenstand. Die Blüten und auch die Pflanze selbst sind aber wesentlich kleiner als die Großblütige Königskerze.
Sie besitzen eine dunkelviolette bis fast schwarze Mitte sowie violette Staubgefäße - ihnen verdankt sie ihren Namen. Auch fehlt der Schwarzen Königskerze die graufilzige, wollige Behaarung. Dies ist der Unterschied, an dem du beide Arten leicht auseinanderhalten kannst.
Schwarze Königskerze zur Blütezeit
Eine weitere Verwechslung der Königskerzen könnte dir mit der hübschen Nachtkerze oder dem Odermennig passieren. Doch bei genauerem Hinschauen wirst du ganz markante Unterschiede feststellen. Hinzu kommt, dass alle diese genannten Sommerschönheiten verwendbar und ungiftig sind.
Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis)
Beginnen wir mit der einfachsten Variante, der Gewöhnlichen Nachtkerze. Diese stammt aus Nordamerika und ist durch Handel und Wandel im 17. Jahrhundert als Zierpflanze in Europa gelandet. Hier fühlt sie sich ausgesprochen wohl.
Du findest sie in Gärten, auf Brach- und Freiflächen, an Böschungen, Eisenbahndämmen – überall, wo es sonnig, warm und trocken ist. Also an ähnlichen Standorten, an denen sich auch die Schwarze und die Großblütige Königskerze wohl fühlen. Auch in der Größe können sich beide miteinander messen.
Gewöhnliche Nachtkerze mit auffallend gelber Einzelblüte
Die Nachtkerze lässt sich jedoch anhand der Blüten recht leicht von der Königskerze unterscheiden. Hier findest du Einzelblüten anstatt einer kerzenförmig angeordneten Gesamtblüte.
Ein weiterer Hinweis zur Unterscheidung ist der Duft, den die Nachtkerzenblüte ausströmt. Er erinnert an Lilien und Nelken. Auch die Blätter sind eindeutig und auffallend anders. Die Nachtkerze hat langgestreckte, lanzettlich grüne Blätter, und es fehlt die typische, wollige Behaarung.
Odermennig (Agrimonia eupatoria)
Der Odermennig hat ähnliche Standortansprüche wie Nachtkerze und Königskerze. Er fühlt sich auch in sonnigen Lagen wohl. Der Boden darf aber schon etwas besser und frischer sein.
Odermennig blüht im Sommerhalbjahr, doch sind seine kleinen, gelben Blüten gut von der Königskerze zu unterscheiden. Der Stängel erscheint klebrig und die ganze Pflanze riecht aromatisch.
Die gelben Blütenkerzen fächern sich in mehrere Stängel auf und tragen bereits zur Blütezeit auffällige Samen. Diese sind ein gutes Unterscheidungsmerkmal, denn sie kletten sich an Kleidung, Fell, Haaren fest.
Ein weiteres Merkmal sind die wechselständig angeordneten, stark gefiederten Laubblätter.
Odermennig in Blüte und mit Saatklette
Fazit: Die Verwechslungsgefahr bei Königskerze mit giftigen Pflanzen ist gering
Leuchtend gelbe Kerzenblüten – so erscheinen die Königskerzen im Sommerhalbjahr auf Wiesen und an Wegrändern, auf urbanen Freiflächen mit ausreichend Sonne. Allen Königskerzen gemein ist, dass sie nicht giftig sind und in der Küche bzw. Hausapotheke als Heilpflanzen angewendet werden können.
Doch findest du im Allgemeinen fast nur die beiden oben beschriebenen Arten. Alle genannten Doppelgänger sind tolle Wegbegleiter, essbar sowie Helfer und Heiler in unserem Leben.
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Häufig gestellte Fragen zu Königskerzen und deren Verwechslungsgefahr
Ist die Königskerze giftig?
Nein, die Königskerze ist nicht giftig. Alle Pflanzenteile sind essbar. Jedoch werden hauptsächlich die Blüten der Königskerze in der Naturheilkunde verwendet, zum Beispiel als Königskerzen-Tee gegen Husten und Erkältungskrankheiten. Die essbaren Blüten kannst du aber auch zur Dekoration in der Küche verwenden.
Ist die Nachtkerze giftig?
Nein, die Nachtkerze ist nicht giftig. Sondern sogar ziemlich lecker! Vor allem die Blüten mit ihrem tollen Duft lassen sich gut in der Gourmetküche integrieren. Aber auch die Blätter der Nachtkerze sind super gut für einen leckeren Wildkräuter-Salat nutzbar.
Kann man die Königskerze verwechseln?
Königskerzen unterscheiden sich durch ihren Blütenstand gut von gleichzeitig blühenden Sommerpflanzen. Du musst dich allerdings informieren, möglicherweise einen Fachmenschen fragen, um dir ganz sicher bei der Bestimmung der Pflanze zu sein. Auch eine Pflanze-App leistet dabei gute Dienste.
Was ist der Unterschied zwischen Nachtkerze und Königskerze?
Zuallererst sind Blüte und Blätter der Wildpflanzen auffallend unterschiedlich. Während die Nachtkerze einzelne, gelbe Blüten ausbildet, tragen die Königskerzen aufrechte, lange und beeindruckende Blütenstände mit vielen kleinen Blüten. Dieser erinnert an eine Kerze. Die graufilzigen, wolligen Blätter, die in einer Blattrosette angeordnet sind, sind ein weiteres, gutes Unterscheidungsmerkmal.
Wie schaut die Königskerze aus?
Die Königskerze ist eine gelbblühende, große, auffallende Wildpflanze, die du im Sommer an vielen, aber vor allem sonnigen und trockenen Standorten finden kannst. Erst wenn du dir ganz sicher bist, dass es sich um die richtige Pflanze handelt, ernte einen Teil und nur so viel, wie du verarbeiten kannst.
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Quellenverzeichnis
Cover: aga7ta via Canva.com
Abb. 1: Kristin Brandt
Abb. 2: Kristin Brandt
Abb. 3: Kristin Brandt
Abb. 4: Kristin Brandt
Abb. 5: Kristin Brandt
Abb. 6: Kristin Brandt