Gewöhnliche Nachtkerze: Verwechslung mit giftigen Pflanzen möglich?

Die Nachtkerze ist eine beliebte Gartenpflanze, die für ihre schönen Blüten und ihre vielseitige Anwendung in der Naturheilkunde als auch in der Kosmetik bekannt ist.

Wir klären, ob bei der Gewöhnlichen Nachtkerze Verwechslungen mit giftigen Pflanzen möglich sind und worauf du bei der korrekten Pflanzenbestimmung achten musst. 

Wie kann ich die gewöhnliche Nachtkerze erkennen? 

Nachtkerze

Die gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis) ist besonders an ihren gelben Blütenknospen zu erkennen, die erst bei Dämmerung innerhalb weniger Minuten aufgehen. Nachdem die Nachtkerze die ganze Nacht lang blüht, fällt die Blüte am nächsten Tag ab. 

Im ersten Jahr bildet sich am Grund eine dichte Blattrosette, mit lanzettartigen, spitz zulaufenden Blättern. Der kräftige Stängel der zweijährigen Pflanze bildet sich dann im zweiten Jahr aus. Dabei kann er je nach Standort eine Höhe von bis zu 2 Metern erreichen.

Die Blätter wachsen am Stiel entlang. Sie sind länglich-lanzettlich und am Rand gezähnt. Am oberen Ende des Stängels bilden sich dann die spitzen Knospen.


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ACHTUNG: 
Verwechslungsgefahr vermeiden!

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Die Pflanze bildet das ganze Jahr über immer wieder neue Knospen, die Nachts die wunderschöne Blüte hervorbringen. Dabei wird ein feiner vanilleartiger Duft verströmt.

In der vierkantigen Fruchkapsel befinden sich die Samen der Pflanze, aus denen das wertvolle Nachtkerzenöl hergestellt wird.

Die Nachtkerze gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Sie ist in ganz Europa, Nordamerika und Asien verbreitet. Bevorzugt wächst die Nachtkerze an steinigen Böschungen und generell eher auf trockenem Grund. Allerdings ist sie mittlerweile auch in vielen Gärten zur beliebten Zierpflanze geworden. 

Königskerze & Nachtkerze: Verwechslung vermeiden durch diese Erkennungsmerkmale

Königskerze

Die Königskerze (Verbascum thapsus) ist eine zweijährige Pflanze, die ebenfalls große, gelbe Blüten hat. Sie ist jedoch deutlich größer als die Nachtkerze und hat einen buschigen Wuchs.

Die Blätter sind breiter und nicht gezähnt. Die Königskerze bildet ebenfalls eine Blattrosette, allerdings mit größeren und weißfilzig behaarten Blättern. Durch diese weichen Blätter alleine kann man die Königskerze von der Nachtkerze unterscheiden.

Der Blütenstängel kann bis zwei Meter in die Höhe wachsen, allerdings wie eine Kerze, ganz gerade. Der Blütenstängel ist von fester und harter Struktur. Die sogenannten Kronblüten fangen nacheinander von unten nach oben an zu blühen und arbeiten so ihren Weg hinauf, bis zur Blütenspitze. Der größte Unterschied ist, dass die Königskerze tagsüber blüht, die Nachtkerze allerdings nur nachts und verwelkt bis zum Mittag des Folgetages. 

Dadurch, dass die Königskerze ungiftig ist, besteht selbst im Falle einer Verwechslung keine Gefahr. Wahrscheinlich fragst du dich jetzt jedoch: 

Hat die Nachtkerze giftige Doppelgänger? 

Die Nachtkerze hat keinen richtigen giftigen Doppelgänger. Jemand, der die Merkmale der Nachtkerze nicht kennt, könnte jedoch Gefahr laufen, die Blattrosette der Nachtkerze mit der Blattrosette des Fingerhutes zu verwechseln.

Der Fingerhut (Digitalis) ist hochgiftig! Allerdings hat der Fingerhut rosa, trompetenförmige, leicht herabhängende Blüten, wodurch sich diese Pflanzen allein anhand der Blütenfarbe (gelb bei der Nachtkerze, Rosa beim Fingerhut) sicher voneinander unterscheiden. 

Wir haben dir in diesem Artikel mehr Informationen über die Königskerze und Verwechslungsgefahren zusammengestellt.

Beim Sammeln ist es natürlich wichtig, dass du die Verwechslungsgefahr bei Pflanzen kennst und Pflanzen pflückst, bei denen du dir sicher bist. Hier findest du weitere Artikel zu den Verwechslungsgefahren bei Pflanzen: 

Ist die gemeine Nachtkerze giftig? 

Die gemeine Nachtkerze, die auch als gewöhnliche Nachtkerze bezeichnet wird, ist nicht giftig. Sowohl die Wurzeln, als auch die Blätter, Blüten und Samen der Pflanze sind essbar

Nachtkerze essen: So kannst du Nachtkerzen-Wurzel, Blüten und Blätter richtig zubereiten 

Die Wurzel der Nachtkerze ist damals wie heute in der Küche sehr beliebt. Sie ist nicht nur lecker, sondern auch gesund und ein wertvoller Vitamin C-Lieferant.

Die Wurzel ist fleischig und erinnert an die Schwarzwurzel. Nach dem Waschen kann die Wurzel 20 Minuten lang in Gemüsebrühe gekocht und als feines Wurzelgemüse gegessen werden.

Die Wurzel kann im ersten Jahr im Herbst, bis in das Frühjahr des Folgejahres gegessen werden. Iss die Wurzel vor der Blüte, andernfalls wird sie holzig. Wundere dich nicht, falls sich die Wurzel beim Kochen leicht rosa färbt. Dies ist völlig normal. Umgangssprachlich wird das Wurzelgemüse deshalb auch als „Schinkenwurzel“ bezeichnet.  

Für einen schmackhaften Rohkostsalat kann die Wurzel in rohem Zustand geraspelt werden.

Die Blätter der Nachtkerze können wie Spinat zubereitet oder auch roh im Salat gegessen werden. Die Blüten eignen sich besonders gut als essbare Dekoration für Salate, Desserts oder Suppen. Die Schönheit der Natur kannst du durch diese essbaren Blüten zu dekorativen Zwecken nutzen. Anstatt die Nachtkerzenblüten zu essen, kannst du sie auch in frischer oder getrockneter Form als Tee zubereiten. 

Medizinische Anwendung der Nachtkerze 

Nicht nur in der Küche ist die Nachtkerze beliebt, sondern auch in der Naturheilkunde. Bereits die indigenen Völker Nordamerikas sollen die Nachtkerze aufgrund ihrer Inhaltsstoffe und deren Heilwirkung für naturheilkundliche Zwecke genutzt haben. Heute sind vor allem die Samen mit ihren wertvollen Fettsäuren für die medizinische Anwendung interessant.

Aus den Samen wird das Nachtkerzenöl hergestellt. Dieses Öl ist reich an Linolsäure, Gamma-Linolensäure sowie Palmitin und Stearinsäure.

Innerlich wird das Öl bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, bei Neurodermitis und bei Herz-Kreislauf-Beschwerden eingesetzt. 

Äußerlich wird das Öl aufgrund der hautpflegenden Eigenschaften sehr geschätzt. Das Nachtkerzenöl findet somit bei trockener, empfindlicher Haut und auch bei Neurodermitis Anwendung.

Gelegentlich kann es bei der Einnahme von Nachtkerzenöl zu Übelkeit, Kopfschmerzen und Hauterscheinungen kommen.

  • Grün&Gesund Praxistipp

Wichtiger Hinweis: Personen, die unter Epilepsie leiden und Medikamente einnehmen, sollten aufgrund von möglichen Wechselwirkungen keine Nachtkerzenpräparate zu sich nehmen. Auch bei Säuglinge und Kleinkindern wird die innerliche Anwendung nicht empfohlen. 

Häufig gestellte Fragen zur Verwechslung bei Nachtkerzen 

Ist Nachtkerze und Königskerze dasselbe?

Nein, Nachtkerze und Königskerze sind zwei unterschiedliche Pflanzen. Sie sind leicht zu unterscheiden, da die Königskerze große, filzige Blätter hat und am Tage gelb blüht. Die Nachtkerze fängt bei Dämmerung an zu blühen und verblüht bis zum nächsten Mittag. 

Kann man die Gemeine Nachtkerze essen?

Ja, die Gemeine Nachtkerze ist ungiftig und kann bedenkenlos gegessen werden. Blätter, Blüten und Wurzeln können vielseitig verarbeitet werden. Mit unserem Guide helfen wir dir, wie du essbare Wildpflanzen erkennen kannst. 

Kann man die Blätter der Nachtkerze essen?

Ja, die Blätter der Nachtkerze sind essbar. Sie können frisch oder getrocknet in Salaten oder Suppen verwendet werden. Auch Tees werden aus den Blättern hergestellt. Erfahre, welche Rolle essbare Wildpflanzen in unserer Ernährung spielen. 

Wie sehen die Blätter der Nachtkerze aus?

Die Blätter der Nachtkerze sind länglich-lanzettlich und am Rand gezähnt. Sie sind hellgrün und haben eine wachsartige Oberfläche. 

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Quellenverzeichnis
Cover: kathyclark via Depositphotos.com
Abb. 1: Alain de Maximy via Cava.com
Abb. 2: seven75 via Cava.com


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