Schafgarbe: Verwechslung mit diesen 5 Wildpflanzen möglich!

Die Schafgarbe ist eine unserer heimischen Wildpflanzen mit vielen Facetten und Verwendungsmöglichkeiten. Seit Urzeiten wird sie als Heilpflanze gebraucht. Jedoch ist die Gefahr der Verwechslung von Schafgarbe mit ähnlichen Pflanzen relativ groß.

Um dies zu vermeiden, haben wir für dich das Wichtigste in Kürze zur Schafgarbe und ihren Doppelgängern zusammengefasst.

Wie kann ich beim Sammeln von Schafgarbe Verwechslung mit giftigen Doppelgängern vermeiden? 

Die Schafgarbe (Achillea millefolium) gehört zu den essbaren Wildpflanzen. Um eine Verwechslung zu vermeiden, zeigen wir dir hier die wichtigsten Bestimmungsmerkmale

Schafgarbe erkennen im Frühling

Ab März bzw. April (je nach Witterung) kannst du bereits die zarten, stark gefiederten Blätter der Schafgarbe in der wilden Natur entdecken. Die Blätter sind im zeitigen Frühjahr das wichtigste Kriterium zur Unterscheidung mit möglichen Doppelgängern.

Deshalb solltest du dir die Pflanzenbeschreibung auch mit Hilfe eines Bestimmungsbuches genau anschauen, um die essbaren Wildpflanzen bestimmen zu können.


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ACHTUNG: 
Verwechslungsgefahr vermeiden!

Diese 10 Wildkräuter kannst Du unbesorgt sammeln

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Zeitig im Frühjahr entwickeln sich aus einer grundständigen, bodennahen Rosette die ersten zarten Blätter. Da die Schafgarbe Bodenausläufer bildet, wandern ihre zarten Blätter durch die Wiese und sind dann weitläufig auf der Wiese oder Weide zu finden.

Grundrosette mit zarten Blättern im Frühjahr

Grundrosette mit zarten Blättern im Frühjahr

Die feinen, stark gefiederten, länglichen Blätter sind etwa 2 bis 3 cm breit und zum Ende hin lanzettlich zugespitzt. Im Laufe des Frühsommers entwickelt sich aus der bodenständigen Rosette (den Grundblättern) ein stabiler Blütenstängel.

Typische Blätter auf der Frühlingswiese

Typische Blätter auf der Frühlingswiese

Tipp: Die zart wirkenden Blätter werden auch "Braue der Venus" genannt oder "Petersilie des armen Mannes". Beides sind schöne Querverweise für die Anmut und Wirkungskraft der einst hochgeschätzten Pflanze.

Weitere Erkennungsmerkmale: Geschmack und Geruch der Blätter sind eigen - herb aromatisch, leicht bitter und etwas medizinisch. Dazu zerreibst du ein Blatt und nimmst den Geruch mit geschlossenen Augen wahr bzw. probierst es einfach.

Schafgarbe erkennen im Sommer

Ab Mitte Juni entwickeln sich stabile Blütenstängel. Du erkennst sie gut daran, dass sie sich kaum abbrechen lassen. Bevor der Stängel bricht, ziehst du die Wurzel aus der Erde. Die Pflanze wächst zu einer Höhe von etwa 100 cm -  je nach Standort und Witterung. Gleichzeitig erscheinen die typisch weißen Blütenkörbchen, die sich zu einer Doldenrispe vereinigen.

Stängel und Blätter am Blütenstiel

Stängel und Blätter am Blütenstiel

Auch an den Stängeln befinden sich nun zarte, feingegliederte, wechselständig angeordnete Blätter. Sie ähneln den Blättern der Grundrosette, nur ist ihre Farbe satter und dunkler.

Die Blütenstängel werden gebildet

Die Blütenstängel werden gebildet

Die weißen, auch manchmal rosa überhauchten Blüten entdeckst du leicht von Mitte Juni bis Ende Juli in den Wiesen. Da die Pflanze sich erfolgreich mit ihren Wurzelausläufern ausbreitet, kommt Schafgarbe am passenden Standort flächendeckend vor. Die zur Familie der Korbblütler gehörende Pflanze trägt in Ripsen angeordnete Blütenkörbchen.

Voll entwickelte Blüten der Schafgarbe

Voll entwickelte Blüten der Schafgarbe

Zusammenfassung: 4 typische Merkmale, an denen du Schafgarbe erkennen kannst (Achillea millefolium) 

Folgende 4 Merkmale sind die wichtigsten Charakteristika, um Schafgarbe von anderen Pflanzen zu unterscheiden: 

  • Zierliche, feingegliederte, schmale, lanzettliche Blätter
  • bodennahe Grundrosette, Ausläufer bildend
  • Pflanze kahl bis fein behaart
  • typische Korbblüte mit weißen bis selten rosa überhauchten flachen Blütenkörbchen

Hier bekommst du einen Überblick zu allen wichtigen Erkennungsmerkmalen der Pflanze. 

Erkennungsmerkmale Schafgarbe

Ungiftige Doppelgänger der Schafgarbe: Mit diesen Pflanzen besteht bei Schafgarbe Verwechslungsgefahr

Verwechslung von Giersch und Schafgarbe 

Eine Verwechslung von Schafgarbe mit Giersch (Aegopodium podagraria) ist fast nur im blühenden Zustand möglich, denn beide Pflanzen tragen ab Mitte Juni weiße, hübsche Blüten, die etwa 100cm hoch werden können. Damit endet auch ihre Gemeinsamkeit. Die Blätter von Giersch und Schafgarbe unterscheiden sich deutlich, wie man auf den Bildern erkennen kann.

Typische Blätter von Giersch

Typische Blätter von Giersch

Der Giersch besitzt typisch dreilappige, große Blätter, einen dreikantigen Stängel, keine Grundrosette und Wurzelrhizome, die tief unter der Erde wachsen. Die Schafgarbe breitet sich mit ihren Wurzelausläufer flach über dem Boden aus.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der Geruch:  Der Giersch riecht aromatisch nach Möhre und Petersilie. Der Geschmack der Blätter ist würzig und zur Blütezeit eher scharf.

Tipp: Auch bei anderen Pflanzen sind die meisten Verwechslungsgefahren unbedenklich - aber nicht alle! Erfahre hier mehr dazu:

Verwechslung von Wilder Möhre und Schafgarbe 

Die Wilde Möhre (Daucus carota) hat eher Potential mit der Schafgarbe verwechselt zu werden. Die Pflanze treibt im zeitigen Frühjahr ähnlich fein gegliederte Blätter, die sich aus einer Grundrosette entwickeln. 

Die Möhre hat eine tiefwurzelnde Rübe als Wurzel, wie sie dir auch als Gemüse bekannt ist. Die Blätter der Wilden Möhre sind locker zwei- bis dreifach gefiedert und sehen unserer Kulturmöhre zum Verwechseln ähnlich. Der Geruch der Blätter ist typisch würzig möhrig. 

 Möhrenblüte und typischer Fruchtstand im Juli

Möhrenblüte und typischer Fruchtstand im Juli

Der gefurchte Blütenstängel entwickelt sich Mitte Juni mit einer weißen Doldenblüte, die oftmals in der Mitte einen kleinen schwarzen Punkt (eine sterile Blüte) aufweist. Für diese Besonderheit musst du dir die Blüte genauer anschauen.

Wilde Möhre im Hochsommer

Wilde Möhre im Hochsommer

Verwechslung von Wiesenkerbel und Schafgarbe 

Auch der Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris) gehört wie der Giersch und die Wilde Möhre zu den Doldenblütlern. Er entwickelt sehr früh im Jahr (April/Mai) seine typischen, recht locker scheinenden Doldenblüten.

Wiesenkerbel steht oftmals an Wiesen- und Waldrändern und erreicht hier eine Höhe von mind. 1,20 m. Die Blätter sind grün glänzend, Karotten ähnlich und nur wenig aufgegliedert, der Stängel ist gefurcht. Der Geruch erinnert an Möhre und Giersch: aromatisch – würzig.

Zur Verwechslung mit Schafgarbe kann es lediglich im Frühjahr vor der Blüte kommen; hier sind die Blätter das wichtigste Unterscheidungsmerkmal.

Verwechslung von Bärenklau und Schafgarbe 

Der Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) ist kaum mit der Schafgarbe zu verwechseln, soll aber trotzdem hier erwähnt werden. 

Große Blätter zeichnen den Bärenklau aus

Große Blätter zeichnen den Bärenklau aus

Er reiht sich in die Familie der Doldenblütler ein und ist gut anhand von Blüte und Blättern unterscheidbar. Mit großen, gelapppten Blättern und einer stattlichen Höhe von 1,50m blüht er Ende Juni bis August mit einer kräftigen Doldenblüte.

Der Geruch der Pflanze ist würzig, die Blüte wiederum verströmt einen unangenehmen Geruch. Der Stängel ist kantig, gefurcht. Der Wiesenbärenklau ist zudem ungiftig.

Vorsicht ist jedoch beim giftigen Riesenbärenklau geboten! Dieser ist jedoch allein aufgrund seiner Größe mit Schafgarbe unverwechselbar, da er eine Höhe von bis zu 3 Metern erreicht. 

Und damit kommen wir auch schon zu den giftigen Doppelgängern von der Schafgarbe: 

Giftiger Doppelgänger der Schafgarbe: Der Gefleckte Schierling

Der letzte Familienangehörige aus dem Stammbaum der Doldenblütler soll hier der Gefleckte Schierling (Conium maculatum) sein. Hier ist Vorsicht geboten: Der Gefleckte Schierling ist sehr giftig!

Zum Glück ist hier die Verwechslungsgefahr mit Schafgarbe nicht ganz so hoch wie die Verwechslungsgefahr bei Bärlauch und Maiglöckchen. 

Wie der Wiesenkerbel, mit dem er leicht zu verwechseln ist, wächst er gelegentlich an Wiesenrändern. Bevorzugt findet man ihn an ausreichend feuchten Standorten. Schafgarbe liebt es dagegen trocken.

Die grün glänzenden Blätter des Gefleckten Schierlings sind zwei- bis vierfach gefiedert oder fiedrig eingeschnitten. Wichtigstes Erkennungsmerkmal ist der etwas unangenehme, leicht an Mäuse-Urin erinnernde Geruch. Die Pflanze kann eine Höhe von 1,80 m erreichen und wirkt sehr mächtig im Vergleich zur zarten, feingliedrigen Schafgarbe.

Gefleckter Schierling (Conium maculatum)

Häufig gestellte Fragen zu Schafgarbe & Verwechslungen 

Ist Schafgarbe giftig? 

Die gemeine Schafgarbe ist nicht giftig. Im Gegenteil: Sie gehört zu unseren wertvollen, essbaren Wildpflanzen und essentiellen Heilpflanzen.

Beim Verzehr von Schafgarbe profitierst du vor allem von den gesunden Bitterstoffen. Die zarten Blätter können ganzjährig geerntet und zu Wildkräutergerichten verarbeitet werden.

Am besten genießt du sie roh als Würze im Salat, im selbstgemachten Kräuterquark oder der selbstgemachten Kräutersoße, im Dressing, als Pesto oder in einer leckeren Kräuterbutter mit Wildkräutern. 

Quellenverzeichnis
Cover: SilviaJansen via Canva.com
Abb. 1: Foto: Kristin Brandt
Abb. 2: Foto: Kristin Brandt
Abb. 3: Foto: Kristin Brandt
Abb. 4: Foto: Kristin Brandt
Abb. 5: Foto: Kristin Brandt
Abb. 6: Grafik Grün&Gesund
Abb. 7: Foto: Kristin Brandt
Abb. 8: Foto: Kristin Brandt
Abb. 9: Foto: Kristin Brandt
Abb. 10: Foto: Kristin Brandt
Abb. 11: OlyaSolodenko via Canva.com


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