Kokosjoghurt ist nicht nur eine vegane und laktosefreie Alternative zu Milchprodukten, sondern auch eine leckere Bereicherung für deinen Speiseplan.
Wenn du Kokosjoghurt selber machen möchtest, musst du dafür nur Kokosmilch einige Stunden fermentieren lassen. Dabei entsteht nicht nur ein leckerer veganer Joghurt. Es bilden sich, ähnlich wie beim Gemüse fermentieren auch wertvolle Probiotika, die eine positive Wirkung auf die Darmflora haben.
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Veganen Kokosjoghurt selber machen: So geht's
Kokosjoghurt gibt es inzwischen in vielen Varianten zu kaufen. Er punktet unter den veganen Joghurts mit seiner besonderen Cremigkeit.
Noch besser als gekaufter ist aber der selbstgemachte Kokosjoghurt, der sich kostengünstig und vollkommen ohne künstliche Zusätze aus nur 3 Zutaten zubereiten lässt.
Rezept für Kokosjoghurt (vegan)
So kannst du einen leckeren Kokosjoghurt selber machen:
Zutaten:
- 800 ml Kokosmilch aus der Dose (Diese sollte mindestens 60 % Kokosanteil enthalten. Selbstgemachte Kokosmilch enthält meist mehr Kokoswasser und ergibt einen dünnflüssigen Kokosjoghurt, den du aber gut zu grünen Smoothies oder veganen Shakes hinzumischen kannst.)
- 30 g Tapiokastärke oder Reisstärke – Die Stärke dient als Verdickungsmittel, denn Kokosjoghurt bleibt flüssiger als herkömmlicher Joghurt. Wie du die perfekte Menge herausfindest, kannst du unten bei den Tipps und Tricks nachlesen.
- 1 Packung vegane Joghurtkulturen (Starterkulturen) – Das Joghurt-Ferment enthält gefriergetrocknete, lebende Milchsäurebakterien, die für die Fermentation und den typischen, leicht säuerlichen Joghurtgeschmack sorgen.
- Saubere Gläser (Schraubdeckelglas, Einweckglas oder Fermentierglas)
- Küchenthermometer
- Optional: Ein spezielles Gerät für die Fermentation, den Joghurtbereiter (unten findest du Rezepte, wie du den Kokosjoghurt mit und ohne Joghurtgerät zubereiten kannst)
Zubereitung:
- Nimm 3 Esslöffel der Kokosmilch und verrühre sie in einem kleinen Gefäß mit der Stärke.
- Bringe die restliche Kokosmilch zum Kochen, quirle die angerührte Stärke mit einem Schneebesen gut unter und lasse die Masse kurz sieden, bis sie andickt.
- Lass jetzt die Kokosmilch abkühlen. Die Temperatur solltest du mit einem Thermometer prüfen. Ideal sind 40 °C bis maximal 42 °C, bei höheren Temperaturen sterben die Milchsäurebakterien ab.
- Rühre dann die Joghurtkultur unter, mische gut und fülle den Kokosjoghurt in die Gläser.
Anschließend geht es an die Fermentation, für die eine möglichst konstante Temperatur von 40 °C optimal ist. Diese kannst du auf verschiedene Arten erreichen: mit und ohne Joghurtbereiter.
Kokosjoghurt selber machen mit Joghurtbereiter
Ein Joghurtbereiter ist ein spezielles Gerät für die Fermentation von selbstgemachtem Joghurt.
In einem Joghurtbereiter mit Strom lässt sich die Temperatur exakt einstellen. Außerdem haben diese Joghurtgeräte eine Abschaltautomatik (Timer). Joghurtbereiter ohne Strom sind kostengünstiger und funktionieren ähnlich wie eine Thermoskanne. Wenn du öfter Kokosjoghurt selber machen willst, ist ein Joghurtbereiter sicher eine praktische Anschaffung.
Egal welchen Joghurtbereiter du nutzt: Stelle die Temperatur auf 40 °C ein und lasse deinen Kokosjoghurt für ungefähr 10 Stunden fermentieren. Schmeckt er dir danach noch zu mild, kannst du ihn noch einmal 5 Stunden in den Joghurtbereiter stellen.
Anschließend solltest du den Kokosjoghurt im Kühlschrank aufbewahren. Beim Abkühlen wird er fester und gewinnt seine gewünschte, cremige Konsistenz (Tipps für die perfekte Konsistenz findest du weiter unten).
Kokosjoghurt selber machen ohne Joghurtbereiter
Auch ohne Joghurtbereiter kannst du die perfekte Temperatur zum Fermentieren gut erreichen, zum Beispiel wenn du zunächst ausprobieren möchtest, ob dir der selber gemachte Kokosjoghurt überhaupt schmeckt.
Unsere empfohlene Variante: Kokosjoghurt im Wasserbad fermentieren
Stelle das Glas mit Kokosjoghurt, sobald der Inhalt auf 40 °C abgekühlt ist, in ein Wasserbad (das Glas sollte zwei Drittel hoch im Wasser stehen) mit 50 °C Wassertemperatur.
Wickle dein Wasserbad zum Isolieren mit Tüchern ein und stelle es auf eine Styroporunterlage oder ein Holzbrett.
Bei Bedarf kannst du zwischendurch durch Zugabe von heißem Wasser die Temperatur im Wasserbad wieder auf bis zu maximal 50 °C erhöhen.
Lasse den Joghurt 10 Stunden fermentieren. Ist er danach noch nicht angenehm säuerlich durchfermentiert, lasse den Joghurt nochmals einige Stunden stehen.
Alternative: Fermentation im Backofen
Heize den Backofen auf 50 °C vor und lasse deine Joghurtgläser darin für mindestens 10 Stunden fermentieren. Allerdings solltest du darauf achten, dass der Joghurt auf keinen Fall zu heiß wird. Zudem benötigt diese Variante im Vergleich viel Strom.
Wie lange ist selbstgemachter Kokosjoghurt haltbar?
Kokosjoghurt kannst du 5 bis 7 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Achte auf saubere, gut verschlossene Gefäße, vor allem wenn du den Joghurt anschließend noch als Ferment für den nächsten Joghurtansatz nutzen möchtest (wie du das machst, kannst du unten nachlesen).
Wofür kannst du Kokosjoghurt nutzen?
Kokosjoghurt kannst du für alle Joghurt-Rezepte nutzen: Für Müsli, pur oder mit Früchten und als Zutat für Süßspeisen.
Er eignet sich auch als vegane Basis für Salatdressing und für salzige Joghurt-Dips mit Kräutern, essbaren Wildpflanzen oder fermentiertem Knoblauch. Oder als Zutat, wenn du Kräuterquark selber machen möchtest.
Kann man Kokosjoghurt selber machen ohne Ferment?
Kokosjoghurt kannst du auch ohne gekaufte Joghurtkulturen selber machen, indem du deinen eigenen, fermentierten Kokosjoghurt verwendest. Im oben angegebenen Rezept nutzt du statt Joghurt-Ferment 3 bis 4 Esslöffel Kokosjoghurt.
Hier eignet sich nur selbstgemachter Joghurt. Gekaufter Kokosjoghurt enthält durch Erhitzen möglicherweise keine lebenden Joghurtkulturen mehr, sodass er nicht mehr „startet“.
Isst du häufig Kokosjoghurt, kannst du immer einen Rest aufbewahren und für die nächste Zubereitung nutzen. So hast du stets frischen, selbstgemachten Kokosjoghurt im Haus.
3 Tipps und Tricks, damit dein Kokosjoghurt garantiert gelingt
Die Zubereitung von Kokosjoghurt ist manchmal ein wenig heikel. Vor allem die Konsistenz perfekt hinzubekommen, kann anfangs herausfordernd sein.
Mit diesen drei Tipps gelingt dir dein eigener Kokosjoghurt garantiert und wird wunderbar cremig, fast so wie ein veganer griechischer Joghurt.
Tipp 1: Temperatur genau einhalten
Beim Ferment für Joghurt handelt es sich um eine Mischung lebender Milchsäurebakterien. Diese benötigen Wärme von mindestens 37 °C, um den Kokosjoghurt schnell und problemlos zu fermentieren. Allerdings vertragen sie keine hohen Temperaturen und sterben dann ab.
Wichtig ist, die Temperatur sehr gut zu kontrollieren. Am besten mit einem Thermometer. Auf keinen Fall sollte sie über 43 °C hinausgehen.
Tipp 2: Was tun, wenn dein Kokosjoghurt zu flüssig ist?
In unserem Kokosjoghurt-Rezept nutzen wir Stärke, um den Joghurt einzudicken. Sie ist notwendig, da Kokosjoghurt sonst relativ flüssig bleibt.
Die Konsistenz hängt aber auch davon ab, welche Kokosmilch mit welchem Fett- und Kokosfleischanteil du einsetzt.
Beachte bitte, dass du die Konsistenz erst abschließend beurteilen kannst, wenn dein fertiger Joghurt für mehrere Stunden im Kühlschrank durchgekühlt wurde.
Ist dein Kokosjoghurt zu flüssig? Dann nutze beim nächsten Mal genau die gleiche Kokosmilch, aber etwas mehr Stärke. Möchtest du einen sehr festen (stichfesten) Joghurt, kannst du mit Agar Agar statt Stärke arbeiten.
Tipp 3: Die Fermentierzeit als Fine-Tuning für den Geschmack
Wie lange der Kokosjoghurt fermentiert, bestimmt am Ende den Geschmack. Aber auch die Konsistenz ändert sich.
Magst du säuerlichen Joghurt? Dann lasse den Kokosjoghurt länger fermentieren. Ist dein präferierter Geschmack erreicht, stelle den Joghurt in den Kühlschrank. Allerdings stoppt die Fermentation im Kalten nicht komplett, sondern wird nur sehr stark verlangsamt. Nach einigen Tagen im Kühlschrank kann der vegane Kokosjoghurt also noch etwas säuerlicher werden.
Veganen Joghurt selber machen: Alternativen
In unserem Artikel darüber, wie du Joghurt selbst herstellen kannst, findest du ein Grundrezept für selbstgemachten Naturjoghurt.
Nutzt du dafür pflanzliche Milch (z. B. Mandelmilch, Hafermilch, Cashewmilch oder Sojamilch), lassen sich damit verschiedene pflanzliche Joghurts ohne Milch selbst herstellen. Zum Beispiel kannst du...
- Veganen Mandeljoghurt selber machen
- Veganen Haferjoghurt selber machen (Tipp: Erfahre hier, wie du Hafermilch selber machen kannst)
- Veganen Cashewjoghurt selber machen
- Veganen Sojajoghurt selber machen
Häufig gestellte Fragen zu selbstgemachtem Joghurt aus Kokosmilch
Ist Kokosjoghurt gesund bzw. gesünder als normaler Joghurt?
Kokosjoghurt ist mindestens genauso gesund wie herkömmlicher Joghurt. Auch der vegane Kokosjoghurt enthält probiotisch wirkende Joghurtkulturen. Kokosjoghurt enthält zwar weniger Proteine, ist dafür aber frei von Laktose und tierischen Fetten.
Ist Kokosjoghurt glutenfrei?
Selbstgemachter Kokosjoghurt ist glutenfrei, denn er besteht nur aus Kokosmilch und – bei Bedarf – einem glutenfreien Verdickungsmittel wie Tapiokastärke oder Johannisbrotkernmehl.
Bei gekauftem Kokosjoghurt solltest du sicherheitshalber auf die Deklaration bzw. Zutatenliste achten, wenn du dich glutenfrei ernährst.
Wie entsteht Kokosjoghurt?
Kokosjoghurt entsteht, indem Kokosmilch unter Zugabe von Joghurtkulturen fermentiert wird. Wenn du Kokosjoghurt selbst machen willst, brauchst du es nur 10 bis 15 Stunden bei 40 °C wie im Artikel beschrieben fermentieren zu lassen.
Um die perfekte Temperatur während der Fermentation zu erreichen, kann ein Joghurtbereiter oder alternativ ein Wasserbad genutzt werden.
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Quellenverzeichnis
Cover: Oksana Shyriaieva via Canva.com
Abb. 1: Roydee via Canva.com